Güterzug fährt in Eurocityzug in der Nähe vom Bahnhof Mannheim

Zugunglück - Alle Infos

Die ersten beiden Waggons sind umgekippt. Die meisten Passagiere blieben offenbar unverletzt.

Der Fernzug aus Graz Österreich kommend war auf dem Weg nach Saarbrücken und entgleiste, weil er mit einem Güterzug ca. 190m vor dem Bahnhof Mannheim zusammenstiess.

Laut Feuerwehr gab es "nur" Verletzte, keine Toten. Die Ursache ist noch unklar. Schlimmeres passierte wohl nur nicht, weil die Geschwindigkeit der Züge in diesem Abschnitt nicht so hoch ist.

Der EC war mit 110 Passagieren besetzt.

Info der Bundespolizeidirektion Stuttgart:

Am Freitagabend, gegen 20.51 Uhr, stießen aus bislang ungeklärter Ursache ein Güterzug und der Eurocity 216 kurz vor dem Hauptbahnhof Mannheim seitlich zusammen. Dabei kippten zwei Waggons des EC zur Seite. In den beiden Waggons befanden sich 110 Fahrgäste. Insgesamt wurden dabei 35 Personen verletzt. 14 Verletzte wurden in Kliniken nach Mannheim und Ludwigshafen gebracht; vier davon mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen war der EC von Graz in Richtung Saarbrücken unterwegs; der holländische Güterzug war auf dem Weg von Duisburg nach Ungarn.

Der Zugverkehr am Mannheimer Hauptbahnhof ist aktuell stark eingeschränkt. Die Dauer der Streckensperrung/-behinderung ist momentan nicht absehbar.

Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen; die Unfallstelle ist beschlagnahmt.

Neben der Bundespolizei waren 80 Einsatzkräfte der Mannheimer Feuerwehr, 110 Rettungs- und Sanitätskräfte, Mitarbeiter der Deutschen bahn und die Mannheimer Polizei mit 30 Beamten im Einsatz.

Info der Stadt Mannheim:

Heute Abend kollidierte bei der Einfahrt in den Mannheimer Hauptbahnhof um 20.51 Uhr ein Güterzug mit einem Personenzug. Der Notruf ging um 20.54 bei der Feuerwehrleitstell Mannheim ein. Die ersten Einsatzkräfte der Feuerwachen Mitte, Nord und Süd trafen vier Minuten nach Allarmierung an der der Einsatzstelle ein. Weitere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr waren an der Einsatzstelle und in Bereitstellung auf den Feuerwachen.

An der Unfallstelle bot sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte folgendes Bild: Der 2. und 3. Personenwagen eines Eurocity von Graz nach Saarbrücken lagen auf der Seite. Die Lok des Güterzugs war in Schräglage sowie ein Wagon mit zwei Containern umgekippt. Ein weiterer Wagon mit einem ätzend wirkenden Stoff blieb unbeschädigt.

Beim Eintreffen der Feuerwehr und der Rettungsdienste befanden sich die Mehrheit der Passagiere noch in den Personenwagons. Die Zugtüren wurden zum Teil mit hydraulischen Werkzeugen geöffnet und die Fahrgäste aus dem Zug verbracht und dem Rettungsdienst übergeben. Hierzu wurde der am Hauptbahnhof Mannheim stationierte Rettungszug eingesetzt. In der Nähe der Unfallstelle wurde ein Sammel- und Sichtungsplatz eingerichtet. Nach jetzigem Stand wurden von 110 betroffenen Passagieren 14 verletzt, davon vier schwer, die in die Kliniken eingeliefert wurden. Nach 118 Minuten waren alle Personen evakuiert und rettungsdienstlich versorgt. Die Lage konnte damit sehr schnell in den Griff gebracht werden. Im Einsatz waren 80 Kräfte der Feuerwehr und 120 Rettungsdienstkräfte sowie 30 Polizisten. Der Erste Bürgermeister Christian Specht, der Landesbranddirektor Hermann Schröder, der Bezirksbrandmeister Jürgen Link waren vor Ort. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ließ sich permanent über die Situation informieren. Der Kommandant Thomas Schmitt stand der Presse für Informationen zur Verfügung.

Der Bereich des Unfalls ist momentan abgesperrt. Aktuell ist der Bahnhof für den Zugbetrieb geschlossen. Momentan wird an einem Notbetriebskonzept gearbeitet. Es ist davon auszugehen, dass die Gleise 5 bis 10 in Kürze wieder frei gegeben werden können. Die Gleise 1 bis 4 werden voraussichtlich mindestens noch über das Wochenende gesperrt bleiben.

Info der Universitätsmedizin Mannheim:

Weil beim Zugunglück im Mannheimer Hauptbahnhof am Freitag Abend zunächst von rund 80 verletzten Fahrgästen ausgegangen werden musste, setzte das Mannheimer Universitätsklinikum seinen Alarmplan in Kraft. Die Zahl der Ärzte und Pflegekräfte in der Notaufnahme wurde innerhalb kurzer Zeit auf über 20 erhöht, indem Mitarbeiter aus dem Dienstfrei gerufen wurden. Vorsichtshalber verstärkte die Klinik zudem die vier ohnehin präsenten OP-Teams. Die Intensivstation hielt innerhalb kurzer Zeit zehn Behandlungsplätze vor und stockte ihr Personal ebenfalls auf.

Da sich sowohl die Anzahl der Verletzten als auch Befürchtungen über die Schwere der Verletzungen glücklicherweise deutlich relativierten, wurden letztlich sechs Patienten mit unfalltypischen Verletzungen gleich nach ihrer Einlieferung versorgt – niemand von ihnen hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Vier dieser Verletzten konnten nach ambulanter Behandlung noch in der Nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.