Die ersten Bewohner sind da

Ordnung schaffen in einer der neuen Küchen: Patrick Schulz und Volker Schmidt beim Einräumen der Schränke.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beziehen das neue Haus der Johannes-Diakonie in der Bertl-Bormann-Straße. Vorhangstangen aufhängen, Möbel montieren, Koffer auspacken oder Probesitzen auf dem neuen Sofa: Es herrscht in diesen Tagen der typische Umzugstrubel im neuen Wohnhaus der Johannes-Diakonie in der Bertl-Bormann-Straße.

Nachdem bereits vor wenigen Wochen die „Offenen Hilfen“ ihr neues Domizil bezogen und den Betrieb aufgenommen haben, erobern nun Stück für Stück die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner ihr neues Zuhause auf der „Bleiche“.  Insgesamt 28 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die bislang zumeist auf den großen Standorten der Johannes-Diakonie in Mosbach und Schwarzach lebten, ziehen nun ins Mosbacher Zentrum.

„Wo finde ich denn einen Besen?“ Samantha Endres ist eine derjenigen, die künftig möglichst selbständig in einem der vier Appartements wohnen wird. Sie hat eigens ihre Sommerferien unterbrochen, um die neuen Räumlichkeiten zu beziehen: das große, helle Zimmer, die Kochnische und das großzügige Bad. Darauf ist die junge Frau, die bislang im „Haus Elz“ auf dem Areal der Johannes-Diakonie Mosbach wohnte, zu Recht stolz. Auf einer der vier Wohngruppen nebenan ist bisherige Schwarzacher Patrick Schulz zusammen mit Verbundsleiter Volker Schmidt bei der Arbeit. Gemeinsamer Auftrag: die Küchenschränke einräumen. Im Raum stapeln sich Töpfe, Schüsseln, Konserven. „Hoffentlich sind die Kolleginnen mit unserer Ordnung einverstanden“, lacht Volker Schmidt.

Spätestens zu Beginn des neuen Schuljahres werden alle Schränke eingeräumt, alle Koffer ausgepackt und das Haus voll belegt sein. Und auch Besen und Staubsauger haben dann ihren festen Platz. Das „Wohnhaus Bertl-Bormann-Straße“ unweit von Fußgängerzone und Bahnhof ist Teil der tiefgreifenden Veränderungen der bisherigen Angebotsstrukturen der Johannes-Diakonie Mosbach, in deren Zuge Hilfen für Menschen mit Unterstützungsbedarf gemeindeintegriert und möglichst individuell ausgerichtet angeboten werden. Damit soll die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben gefördert werden.

Die Baukosten des neuen Hauses betragen rund 4,5 Millionen Euro. Für den Wohnbereich wurden vom Kommunalverband für Jugend und Soziales sowie vom Land etwa eine Million Euro Fördergelder genehmigt. Mit weiteren 110 000 Euro unterstützt die „Aktion Mensch“ das Projekt. Für den Neubau der Räume der Offenen Hilfen hat die „Aktion Mensch“ einen Zuschuss von 250 000 Euro bewilligt.