Ausstellung im Kreishaus Bad Dürkheim ruft Einwohner zur Teilnahme am Freiwilligentag auf

„Mach mal blau – für andere“

Mit gutem Gewissen „blau machen“ können am 20. September 2014 alle Einwohner der Rhein-Neckar-Region: Die Arbeitskraft in den Dienst der guten Sache stellen und gemeinnützige Projekte unterstützen, das ist das Ziel des Freiwilligentags. Ob ein Oldtimer-Picknick für Senioren, ein moderner Piratenspielplatz für Kinder oder neue Zäune für Ziegen – im Landkreis Bad Dürkheim sind bereits neun Projekte für den Tag angemeldet, die alle noch viele Helfer suchen. Um sie bei ihrer Suche zu unterstützen, stellt die Kreisverwaltung Bad Dürkheim alle Projekte im Foyer des Kreishauses im Rahmen einer kleinen Ausstellung vor. Diese ist noch bis 5. September zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen.

„Der Freiwilligentag ist eine gute Möglichkeit, die Vielfalt des Ehrenamts in der Kommune kennen zu lernen und sich im Ehrenamt auszuprobieren“, findet der Erste Kreisbeigeordnete Claus Potje, der am 12. August die Ausstellung eröffnete. „Viele kommen durch den Freiwilligentag zu einem regelmäßigen bürgerschaftlichen Engagement. Für die Projektanbieter ist der Tag eine gute Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen und Vorhaben zu realisieren, die sonst nicht umgesetzt würden.“ 

Schon neun Projekte im Landkreis Bad Dürkheim

Neun Projekte präsentieren sich bis 5. September im Foyer der Kreisverwaltung in Bad Dürkheim und werben um Helfer für den Freiwilligentag am 20. September:

  • Die NAJU Eisenberg/Leiningerland möchte den Piratenspielplatz in Obrigheim erneuern. „Als Kinder haben wir immer auf diesem Spielplatz gespielt, aber jetzt ist er so runtergekommen, das ist sehr schade. Wir wohnen in der Nähe und sehen das jeden Tag, auch viele aus dem Dorf finden es traurig, wie der Platz inzwischen aussieht“, weiß Katharina Benz von der NAJU. Daher möchten sie morsche Bretter austauschen, Sandgruben reinigen, Unkraut entfernen und für neue Farbe sorgen. Projektorganisatorin Anne Gold: „Das Holz ist an vielen Stellen morsch, das ist nicht nur unschön, sondern auch gefährlich. Es fehlen auch viele Spielsachen, die früher noch da waren.“ Gemeinsam soll der Spielplatz wieder auf Vordermann gebracht werden, dafür sucht die NAJU noch helfende Hände und Sponsoren. 
  • Im Weinbergbiotop bei Asselheim plant der NABU Eisenberg/Leiningerland Treppenstufen anzulegen, um das Gelände besser pflegen zu können. „Das Biotopgelände besteht aus mehreren Terrassen, ist recht steil und daher schwer zu pflegen. An der Stelle, an der wir die Treppe errichten möchten, gab es schon einmal eine, die jedoch nicht mehr existiert. Jetzt möchten wir wieder Trittsteine anlegen“, so Susanne Benz. „Die Steine von der ehemaligen Treppe können wir dafür verwenden. Momentan kraxeln wir die Mauer hoch, das ist mit Hacken und anderem Werkzeug, das wir brauchen, kaum möglich.“ 
  • Einen Tag voller Erlebnisse möchte die Pro Seniore Residenz Rosengarten in Obrigheim für ihre Bewohner gestalten: Mit einem Oldtimer-Picknick. Dafür sucht die Seniorenresidenz vier bis fünf rüstige alte Fahrzeuge samt Fahrer. „Es soll keine allzu lange Tour werden, etwa 15 Minuten, dann ein Picknick und nochmal 15 Minuten. Um das Picknick und das Catering kümmern wir uns. Wir freuen uns über jeden Wagen und Fahrer, bisher hatten wir leider noch keine Rückmeldung“, sagt Organisator Alexander Kafitz. „Wir hatten einmal eine ähnliche Aktion, eine Trike-Tour. Schon die Anprobe der Helme und Motorradjacken war ein tolles Erlebnis für unsere Senioren. Wir suchen immer etwas, bei dem die Bewohner aus dem Alltag ausbrechen können.“
  • Die Dekan-Ernst-Schule in Grünstadt wünscht sich ein richtig großes Insektenhaus, damit die Schüler auf dem naturnahen Schulhof Insekten beobachten können. Dafür werden Materialien – Holz, Füllmaterial für die Insektenwohnungen, Dachschindeln –, Werkzeug und Helfer gesucht. Die Ganztagsschüler basteln mit. 
  • Bei Leistadt möchte die POLLICHIA Bad Dürkheim das Naturschutzgebiet Felsberg-Berntal säubern. Schlehen und aufkommende Gehölze sollen entfernt und eine Feldmauer erneuert werden. Die Gruppe pflegt in dem Gebiet zahlreiche Flächen, um eine alte Kultur- und Naturlandschaft zu erhalten und betreibt das Naturschutzprojekt „Erhalt alter Obstsorten“ mit ca. 250 Obstsorten. „Die Flächen müssen regelmäßig gepflegt werden, das ist viel Handarbeit. Wir waren schon zwei Mal beim Freiwilligentag dabei und jetzt ist es wieder an der Zeit“, weiß Philipp Eisenbarth. Vor Ort gibt es Anleitung, welche Pflanzen gerupft werden sollen und was stehen bleibt. 
  • Der Heimatverein Hardenburg wird sich am Freiwilligentag um die Zaunanlage zur Ziegenbeweidung rund um die Schlossruine in Bad Dürkheim kümmern. Zur Erhaltung der alten Kultur- und Naturlandschaft pflegt der Heimatverein seit vielen Jahren den Burghang rund um die Ruine. Die Zaunanlage und ein Unterstand für die Ziegen sollen instand gesetzt werden und das Gelände wird von Gehölzen befreit. „Seit über 25 Jahren pflegen wir den Berghang. Die Hänge sind sehr steil und schwer zu erreichen, daher übernehmen die Ziegen seit ein paar Jahren teilweise die Pflege“, so der Vorsitzende Manfred Rings. Etwa 4,5 ha der Fläche rund um die Hardenburg werden durch Schafe und Ziegen beweidet.  
  • Bei Deidesheim soll der Rastplatz Paradiesgarten schöner werden, das ist das Ziel des Stadt-Projekts. Unter anderem sind ein vorhandener Unterstand, das Umfeld mit einer Orientierungstafel, einer Sandsteinmauer und –treppe und der Platz selbst zu reinigen, drei Sitzgarnituren mit Tischen aufzustellen und das Grün zu kultivieren. Die Stadt freut sich über helfende Hände und Materialspenden, insbesondere für die Sitzgarnituren. 
  • „Wir haben einen kleinen Garten mit Beeten, aber bisher wird er kaum genutzt“, sagt Kristina Graf vom Seniorenzentrum Rebental in Haßloch. Für mehr Leben im Garten sollen Igelhäuser und Schlafsäcke für Ohrwürmer sorgen. So soll es bald etwas zum Beobachten im Freien geben. Für die Bastelarbeiten werden Tontöpfe, Stöcke, Heu, Moos, Holz, Netz und natürlich gut gelaunte Helfer gesucht. „Unsere Senioren werden dann mitbauen. Wir haben uns ein Projekt gesucht, bei dem alle mitmachen können.“ 
  • Die evangelische Kita „Zwergenstube“ gehört mit ihrem Standort Frankenstein zwar nicht mehr zum Landkreis Bad Dürkheim – über die Kirchengemeinde Weidenthal, Frankenstein, Neidenfels aber wiederum doch. „Wir haben ein kleines Waldstück, auf dem die Kinder spielen können, das ist aber rund 30 Minuten Fußmarsch entfernt“, erzählt Anja Gerstheimer vom Kindergarten. „Das ist zu weit für die ganz Kleinen bei uns.“ Daher freut sich die Kita über ein Waldgrundstück, das gleich in der Nähe ist und der Kita zur Verfügung gestellt wird. „Die Idee ist, etwas Kreatives daraus zu machen, ein Indianerdorf mit Barfußpfad, bei dem die Kinder viel selbst erleben können.“ Die Kita sucht Material und Helfer. 

„Wir freuen uns über die vielfältigen Projekte. Es können gerne noch mehr werden“, so Claus Potje. Wer ebenfalls im Kreishaus ausstellen möchte, kann sich an das Pressereferat der Kreisverwaltung wenden (presse@kreis-bad-duerkheim.de). 

Online registrieren

Wer im Foyer das passende Engagement für sich gefunden hat oder noch ein wenig weiter suchen möchte, der geht zu www.wir-schaffen-was.de . Dort finden sich Informationen und Ansprechpartner für alle Projekte. Hier können auch noch weitere Aktionen eingetragen werden. Anmeldeschluss für Projekte ist der 29. August. Freiwillige können sich bis zum 20. September entscheiden. Für die freiwilligen Helfer gibt es auch dieses Jahr als Dankeschön ein blaues „wir schaffen was“-T-Shirt und eine Freifahrt zu den Projekten mit dem VRN.

Würfelwanderung macht Station in der Kreisverwaltung Bad Dürkheim

Die Ausstellung im Kreishaus wird von der Metropolregion Rhein-Neckar durch die „Würfelwanderung“ unterstützt. 60 blaue Würfel wandern derzeit im Doppelpack durch die Kommunen der Region und erzählen Geschichten rund um den Freiwilligentag und das tägliche Ehrenamt, ohne das der Freiwilligentag nicht möglich wäre. Von 12. August bis 5. September sind die Würfel im Foyer der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und machen die Bevölkerung auf den Freiwilligentag aufmerksam.  Nach ihrer Tour durch die Region kommen die Würfel am 12. September – eine Woche vor dem Freiwilligentag – in der Rhein-Galerie in Ludwigshafen zusammen und läuten den Countdown zum Freiwilligentag ein.

Der Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar 

Der Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar wurde 2008 zur Stärkung und verstärkten Sichtbarkeit des bürgerschaftlichen Engagements im Dreiländereck Baden-Hessen-Pfalz ins Leben gerufen. Unter dem Motto „wir schaffen was!“ wird er seitdem alle zwei Jahre durchgeführt. Der Freiwilligentag 2014 wird unterstützt durch BASF SE und SAP AG sowie Daimler AG, Hornbach-Baumarkt-AG, Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Rhein-Galerie Ludwigshafen.