Johannes-Diakonie Mosbach übergibt eigenen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Ein „Mutmacher“ für die Stadt

Uebergabe_Aktionsplan“: OB Michael Jann (li.) erhielt von Jörg Huber einen druckfrischen Aktionsplan der Johannes-Diakonie.

Nicht nur Veränderungen fordern, sondern selbst anpacken: Die Johannes-Diakonie Mosbach macht sich stark dafür, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen – auch innerhalb der eigenen Einrichtung.

„Auch bei uns gilt es, die Teilhabe für Menschen mit Behinderung weiter zu stärken und Barrieren abzubauen“, so der Pädagogische Vorstand Jörg Huber.

Dazu wurde in den vergangenen Monaten ein „Aktionsplan“ mit konkreten Maßnahmen erstellt und die infrastrukturellen Gegebenheiten sowie verschiedene Prozesse mit der UN-Konvention abgeglichen.

„Abweichungen sollen nun korrigiert werden“, so Huber weiter.

Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Dr. Hanns-Lothar Förschler übergab er im Mosbacher Rathaus Oberbürgermeister Michael Jann eines der ersten gedruckten Exemplare des 36-seitigen Aktionsplans – als „Mutmacher“, da auch die Große Kreisstadt für sich und ihre Bürger einen solchen Maßnahmenkatalog erstellen will.

Seit dem Jahr 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention auch in Deutschland eine geltende Rechtsgrundlage. Sie fordert unter dem Schlagwort „Inklusion“ die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft – in allen Lebensbereichen. Zur Umsetzung der Konvention haben neben der Bundesregierung bereits verschiedene Bundesländer, Kommunen oder Unternehmen sogenannte „Aktionspläne“ mit konkreten Maßgaben erstellt, wie Teilhabe für Menschen mit Behinderung gestärkt und Benachteiligung abgebaut werden kann.

Die Johannes-Diakonie hat in ihrem Plan über 40 Maßnahmen aufgelistet, die bis zum Jahr 2018 umgesetzt werden sollen. Die Maßnahmen reichen von der Barrierefreiheit und Orientierungshilfen an und in Gebäuden, der Zugänglichkeit zu Medien in Leichter Sprache, über die Schaffung einer Stelle „Frauenberatung“ bis hin zum Angebot von inklusiven Bildungsangeboten oder die Bildung einer interdisziplinären Zukunftswerkstatt. Beteiligt an der Erstellung des Plans waren Mitglieder der Heim- und Werkstatträte, Mitarbeitende aus diversen Bereichen, Mitglieder der Eltern-Angehörigen- und Betreuervertretung sowie mit Dieter Kautzmann auch ein Vertreter der Stadt Mosbach.

„Die Johannes-Diakonie macht sich mit ihrem Aktionsplan auf den langen, aber richtigen Weg zur Inklusion für Menschen mit Behinderung“, so OB Michael Jann beim Übergabe-Termin.

Es zeichne die Einrichtung aus, dass sie die Inklusion nicht nur als hehres Ziel begreift, sondern unter Beteiligung aller Betroffener einen konkreten zeitlich definierten Plan gemacht hat, dessen Ziele messbar sind und damit dessen Umsetzung gesichert ist, sagte das Stadtoberhaupt weiter.

Auch die Stadt Mosbach werde sich auf diesen Weg machen, so Jann weiter. Schließlich ist ein eigener „Aktionsplan“ in Vorbereitung.

„Wir wollen unsere Mitmenschen mit Behinderung umfassend am kommunalen Leben teilhaben lassen.“

Ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention.