Bürgermeister Wolfgang Erichson informierte sich über neue Projekte des Frauennotrufs Heidelberg

Sommertour

Johanna Jörger vom Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, Psychologin und stellvertretende Leiterin Susanne Falk vom Frauennotruf, Bürgermeister Wolfgang Erichson, Eva-Maria Eberl vom Vorstand des Frauennotruf und die Pädagogin Renate Kraus.

Das Team des Frauennotrufs Heidelberg berät von sexueller Gewalt betroffene Frauen und Mädchen, deren Angehörige oder Freundinnen und Freunde anonym und kostenlos, bietet Begleitung zur Polizei oder zum Gericht an, vermittelt weitere Hilfen und ist in der Prävention tätig. Im Rahmen seiner Sommertour hat sich Bürgermeister Wolfgang Erichson am Donnerstag, 21. August 2014, in der Bergheimer Straße 135 über neue Entwicklungen und Projekte in der Beratungs- und Präventionsarbeit des „Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e. V.“ informiert.

Der Frauennotruf ist erreichbar unter Telefon 06221 183643 montags, mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr oder per E-Mail an info@frauennotruf-heidelberg.de; weitere Infos gibt es online unter www.frauennotruf-heidelberg.de.

Neu ab Herbst: telefonische Beratung auf Türkisch

Ein neues Angebot ab Herbst wird die muttersprachliche Beratung sein: Jeden Montag von 16 bis 18 Uhr berät Sozialpädagogin und -wissenschaftlerin Elif Disli-Gülcalar Betroffene in türkischer Sprache. Stärker in den Fokus rückt außerdem die sexualisierte Gewalt an geistig- und lernbehinderten Frauen. Der Aufbau eines Netzwerks soll dabei helfen, zu informieren, zu sensibilisieren und die vergleichsweise hohen Hemmschwellen abzubauen. Großes Thema beim Verein ist zudem der Umgang junger Menschen mit den neuen Medien. Aufklärungsarbeit will der Verein künftig auch über Facebook leisten. Ein weiteres Problem sind nach wie vor K.-o.-Tropfen. An Jugendliche und junge Erwachsene richtet sich das Projekt „Echt krass!“, eine interaktive Ausstellung, die der Frauennotruf vom 1. bis 17. Oktober 2014 nach Heidelberg holen wird. 

Das Thema trifft in Heidelberg auf viel Unterstützung

Der Frauennotruf Heidelberg feierte im vergangenen Jahr den 35. Geburtstag. Der Verein besteht aus drei ehrenamtlich tätigen Vorstandsfrauen, vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, drei Aushilfen und vielen weiteren ehrenamtlichen Frauen. „Pro Woche führen wir im Schnitt 20 Beratungsgespräche, zudem sind wir mit Workshops und Elternabenden in der Prävention aktiv“, berichtet die Leiterin Renate Kraus, „Eine gute Unterstützung von Frauen und Mädchen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, ist nur in einem guten Netzwerk von Beratungsstellen, Politik und Verwaltung leistbar. Es ist ein Glück, dass das Thema in Heidelberg einen hohen Stellenwert hat und auf viel Unterstützung trifft.“ Bürgermeister Erichson sagte: „Wenn aus Ihrer Erfahrung aufgrund der zunehmenden Sexualisierung der Gesellschaft immer mehr Jugendliche und junge Frauen Hilfe suchen, ist das ein Signal, dass wir noch mehr mit Schulen kooperieren müssen.“ Die Stadt Heidelberg unterstützt den Frauennotruf seit 1992 finanziell. 2013 hat der Verein knapp 200.000 Euro Zuschüsse erhalten.