Sonderausstellung im Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern

Ritter bei Römern zu Gast

2. Ehrengäste, Leihgeber und Archäologen v.l.: Dr. Fridolin Reutti, Vors. Philipp Schmitt, Erwin Merz, Ortsbgm. Gerhard Beil, Andrea Weigel, Dr. Rüdiger Schulz, Walter Obermann, Rolf Übel, Marco Keller

Rheinzabern. Römer und Ritter faszinieren immer. Stehen im römischen Rheinzabern naturgemäß die antiken Spuren im Mittelpunkt, so blickt man diesmal ins Mittelalter, in die Ritterzeit.

„Burgen in der Pfalz und im Kraichgau“ heißt eine Sonderausstellung im Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern, die bis ins Frühjahr 2015 Einblick ins Leben der Ritterzeit gibt, aber auch in Burgenbau, Sitten, Gebräuche und Ernährung. 

Und im Umkreis von gut 50 km finden wir in Pfalz und Kraichgau besonders viele Burgen, die an die mittelalterliche Bedeutung der Region am Rhein erinnern und Brücken schlagen zur großen Geschichte. Ein unschätzbarer kultureller und touristischer Schatz, den es immer wieder vorzustellen und zu entdecken gilt. Natürlich konnten keine Ritterburgen in das Museum geholt werden, aber anhand von Modellen, Schnitten und Plänen lassen sich schon viele Grundstrukturen zeigen. Und es lässt sich Appetit holen für eigene Unternehmungen mit Kind und Kegel oder im Verein. 

Zahlreiche Besucher waren deshalb zur Ausstellungseröffnung am 22.8.2014 ins Terra-Sigillata-Museum gekommen, wo Vorsitzender Philipp Schmitt in seiner Begrüßung besonders den Leihgebern dankte. Marco Keller aus Helmstadt/Rhein-Neckar-Kreis ist ein echter Mittelalterfreak und hat schon etliche Burgenmodelle gebaut. Von ihm stammt ein Großteil der Ausstellungsstücke. Erwin Merz aus Neunkirchen(Odw.) stellt ein Modell der Ruine Neuscharfeneck aus, das sich öffnen lässt und Einblick ins Innere gibt. Merz kam in Begleitung von Walter Obermann, dem Vorsitzenden des Scharfeneckvereins, und Rolf Übel, Burgenexperte und Mitherausgeber des Pfälzischen Burgenlexikons. Dr. Rüdiger Schulz, Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), Archäologie Speyer, berichtete über archäologische Grabungen auf der salischen Burg Schlössel bei Klingenmünster und der 1689 zerstörten Burg Lemberg bei Pirmasens. Anhand der Funde lassen sich viele Details erfahren, wie auch Archäologe Fridolin Reutti bestätigte. Das GDKE stellt eine Reihe von archäologischen Funden zur Verfügung, die der Experte zum Sprechen bringen kann. Liebevoll ausgestaltet wurde die Burgen-Ausstellung von Vorstandsmitglied Andrea Weigel, die auch die Kontakte zu Marco Keller hergestellt hatte. Nicht zuletzt sei auf eine Minne-Ecke verwiesen, die sich zum Erinnerungsfoto oder etwa für ein „Selfie“ eignet.

Zusammen mit der Volkshochschule Rheinzabern soll die Ausstellung durch mehrere Fachvorträge begleitet werden.

Insgesamt eine nette und inspirierende Sonderausstellung mit einer zentralen Botschaft: Sieh, das Schöne liegt so nah. Da muss ich hin!

Ortsbürgermeister Gerhard Beil dankte den Ausstellungsmachern und lobte die vielen helfenden Hände beim Zusammenkommen der Ausstellung. Besonders erfreut war er über die Behandlung der Burg Neuscharfeneck oberhalb von Dernbach, ist sie doch quasi „seine Hausburg“, Abenteuerspielplatz in der Jugend, Ziel vieler Wanderungen auch mit Gästen von außerhalb, Inbegriff von schöner Burg, nicht zuletzt auch verknüpft mit dem Trifels oder etwa den Wittelsbachern. 

„Burgen in der Pfalz und im Kraichgau“ ist vom 22.8.2014 bis 12.4.2015 zu sehen. Mittwoch bis Samstag 11-16 Uhr, Sonn- und Feiertage 11-17.00 Uhr Kontakt: Tel. 07272/955893; Mail info@terra-sigillata-museum.de; www.terra-sigillata-museum.de.

Das Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern, Hauptstr. 35, ist auch via S-Bahn Linien S 51 und S 52, Haltepunkt Rheinzabern Bahnhof, zu erreichen. Von dort sind es ca. 300 m zum Museum.