Ermittler des „Haus des Jugendrechts“ überführen jugendlichen Straftäter

Eine 17-Jährige wurde Opfer eines gleichaltrigen Täters

Kreis Kaiserslautern – Die unendlichen Möglichkeiten des Internets hat sich ein Jugendlicher aus dem nördlichen Landkreis zunutze gemacht – allerdings auf negative Art und Weise.

Nach mehr als einjähriger Ermittlungszeit konnten Ermittler des Haus des Jugendrechts den Täter überführen. Vergangene Woche legte der Jugendliche ein umfassendes Geständnis ab. Gegen ihn wird nun unter anderem wegen Verstoßes gegen das Kunsturheberrechtsgesetz strafrechtlich ermittelt.

Unter den "Machenschaften" des 17-Jährigen zu leiden hatte ein gleichaltriges Mädchen aus dem nördlichen Landkreis. Sie könnte nun über diese "schwarzen Seiten" des World Wide Web vermutlich ein Buch schreiben. Das Drama begann im Januar 2014. Damals hatte der noch unbekannte Täter in einem sozialen Netzwerk auf der Profilseite des Mädchens Fotos ungefragt kopiert und sie unbefugt "zweckentfremdet". So legte er mit den Bildern – also mit dem realen Gesicht des Mädchens – unter einem Fantasienamen auf verschiedenen sozialen Plattformen und auch bei Partnerbörsen sogenannte "Fake"-Profile, also gefälschte/erfundene Profile an. Dort chattete er unter anderem mit männlichen Personen über eindeutige sexuelle Inhalte.

Aufgrund des Profilfotos, auf dem das Mädchen zu erkennen war, machte die Geschichte irgendwann die Runde im Freundeskreis und an der Schule der Jugendlichen. Für die heute 17-Jährige begann damit ein monatelanges Martyrium.

Dem Täter näher auf die Spur kamen die Ermittler, als er sich im Juni 2015 bei einem sogenannten "Chat-Dienst", den man sich mittels einer App auf sein Handy laden kann, mit dem Foto und dem echten Namen des Mädchens ein Konto anlegte. Er verwendete dafür zwar nicht sein eigenes Handy, dennoch gelang es den Ermittlern, ihn schließlich zu überführen. Diese Woche legte er im Beisein seiner Mutter ein Geständnis ab. Sein Motiv ist noch unklar. Sein "Opfer" kennt er nur flüchtig. Die Ermittlungen gehen weiter.