Odenwaldschule – Runder Tisch zur Erhaltung der Schule und Aufarbeitung der Missbrauchsfälle

Die Odenwaldschule muss dauerhaft erhalten bleiben – an diesem Ziel muss und wird ab sofort gemeinsam gearbeitet. Auf Initiative des Vorstands des Trägervereins der Odenwaldschule sowie des Elternbeirats der Odenwaldschule konstituierte sich am 10. September 2014 ein „Runder Tisch Odenwaldschule“

Er setzt sich paritätisch zusammen aus:

  • einem Mitglied des Vorstands des „Altschülervereinigung und Förderverein der Odenwaldschule e.V.“
  • einem Vertreter der Elternschaft der Odenwaldschule
  • einem Mitglied des Vorstands von „Glasbrechen e.V.“
  • einem Mitglied des Vorstands des Trägervereins „Odenwaldschule e.V.“

Begleitet wird der „Runde Tisch“ durch den Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf für die örtliche Aufsichtsbehörde. Darüber hinaus soll zukünftig auch ein Vertreter der Mitarbeiter der Odenwaldschule dem „Runden Tisch Odenwaldschule“ angehören.

Die Moderations- und Koordinierungsaufgaben sowie die Aufgabe, eine optimierte Trägerstruktur zu konzipieren, obliegen dem in Bensheim wohnhaften Rechtsanwalt Thomas Köhler von der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Frankfurt am Main. Die Mitglieder des Runden Tisches eint ein gemeinsames Ziel: Die Odenwaldschule muss dauerhaft erhalten bleiben – an diesem Ziel muss und wird ab sofort gemeinsam gearbeitet.

Mögen die Beweggründe der vertretenen Interessengruppen, gemeinsam an einem sicheren und dauerhaften Fortbestand der Odenwaldschule zu arbeiten, teilweise unterschiedlich sein, so bieten doch gerade diese unterschiedlichen Motive und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen große Chancen. Erleichtert wird die Arbeit des Runden Tisches durch die bereits geleisteten Vorarbeiten in Bezug auf verschiedene Aufgabenstellungen.

Die Odenwaldschule besitzt nach wie vor eine unbefristete Betriebserlaubnis. In enger Abstimmung mit den Behörden, insbesondere dem Ministerium, bemüht sich die Schule, dass dies so bleibt. Die Mitglieder des Runden Tisches sind sich auch darüber einig, dass die bewährten Qualitäten der Pädagogik der Odenwaldschule erhalten und ausgebaut werden sollen. Das wirtschaftliche Konzept muss solide ausgestaltet und eine Stabilisierung und ein zukünftiges
Wachstum der Odenwaldschule angestrebt werden.

Darüber hinaus muss eine optimierte Trägerstruktur konzipiert werden. Alle Interessengruppen sind sich zudem darüber einig, dass über die bereits zu dieser Thematik begonnene wichtige Arbeit der Universität Rostock und des IPP/Institut für Praxisforschung und Projektberatung, München, hinaus die Aufarbeitung der Geschichte und das Thema „Aussöhnung“ überragende Bedeutung besitzen.

In dem zu erarbeitenden Konzept müssen daher zwingend auch die Missbrauchsfälle der Vergangenheit thematisiert werden und vor allem muss die Aufgabe festgeschrieben werden, die Taten und ihre Auswirkungen auf die Opfer aufzuarbeiten. Der Runde Tisch wird über seine Arbeit alle Interessensgruppen sowie die Öffentlichkeit aktiv informieren.