Vier Kanada-Pappeln in der Lorscher Straße werden gefällt

Fällung von Pappeln

Aus Sicherheitsgründen sollen die im Stadtgebiet entlang von Verkehrswegen vorhandenen Kanada-Pappeln sukzessive gefällt werden. Zunächst vier Pappeln an der Lorscher Straße gegenüber der Firma Büro-Adler. Dies beschloss der Magistrat in seiner letzten Sitzung. Der Ausschuss für Umwelt, Energie, Bauen (Stadtentwicklung, Agenda 21) wird in seiner nächsten Sitzung hierüber informiert.

1. Stadtrat Jens Bolze betont die Verkehrssicherheit.

„Die Sicherheit für die Bürger und Verkehrsteilnehmer hat Vorrang. Pappeln haben keine hohe Bruchsicherheit, sind im Vergleich zu Platanen sehr labil.“

Pappeln verfügen nur über kleine einreihige Holzstrahlen. Dies bedingt eine drei- bis fünffach geringere Querstabilität des Holzes beispielsweise gegenüber der Querfestigkeit von Platanen. Bei Platanen stellen selbst übergroße waagrechte Starkäste in der Regel keine Gefahr dar. 

Aus Gründen der Verkehrssicherheit sind Pappeln nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen schon früh an Straßen entweder zu entfernen oder aber im Astbereich prophysikalisch –wie es im Fachjargon heißt-  zurückzuschneiden. 
Um dem Problem der Kanadapappel gerecht zu werden, hat  der Magistrat beschlossen,  als erste Maßnahme die vier Kanada-Pappeln (Populus canadensis) an der Lorscher Straße auf der Westseite (gegenüber der Fa. Büro- Adler) zu entfernen.
Es ist beabsichtigt, sämtliche Pappeln unterschiedlicher Art einer näheren Betrachtung zu unterziehen und gegebenenfalls  weitere Maßnahmen zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit durchzuführen. Selbstverständlich werden die gefällten Pappeln durch sicherere Bäume ersetzt.

Zur Information:

Der städt. Baumbestand ist in einem Baumkataster erfasst (zurzeit insgesamt  9.251 Bäume, davon 260 Pappeln (2,8%). Zur Beurteilung der Verkehrssicherheit finden regelmäßig Beurteilungen durch einen externen Sachverständigen statt. Bei entsprechenden Anhaltspunkten werden vertiefende Untersuchungen an den Bäumen vorgenommen und, falls die Verkehrssicherheit durch vertretbare Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr gewährleistet werden kann, die Fällung beauftragt.
Pappeln jedoch werden aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Rechtssprechung in Zukunft anders behandelt werden müssen. Die vom Oberlandesgericht Düsseldorf am 27.Oktober1994 geforderten „konkreten weiteren Anhaltspunkte“ liegen inzwischen vor.

Durch neueste Forschungsergebnisse des Institutes für Materialforschung im Forschungszentrum Karlsruhe wurden die bisher bestehenden allgemeinen Bedenken gegen die Verwendung von Kanadapappeln als Straßenbäume konkretisiert und bestätigt. In Zukunft wird die einfache Sichtkontrolle bei Pappeln, speziell bei Kanada-Pappeln, nicht mehr ausreichen. Bei den Untersuchungen der Holzeigenschaften von Laubbäumen hat sich herausgestellt, dass die Größe und Häufigkeit der Holzstrahlen die Bruchsicherheit der Bäume bestimmt.