Impulse für den Radverkehr in Bruchsal – Delegation machte Informationsfahrt nach Offenburg

Das direkt am Bahnhof gelegene Offenburger Fahrradparkhaus.

Um Anregungen für die aktuell anstehende Erstellung eines gesamtstädtischen Radverkehrskonzeptes zu erhalten, hat sich eine Delegation aus Bruchsaler Stadträten und Verwaltungsmitgliedern am 25. September nach Offenburg aufgemacht. Die Stadt ist Bruchsal strukturell ähnlich, weist aber einen Radverkehrsanteil von 25 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen auf. Zum Vergleich: Bruchsal liegt bei rund zehn Prozent.

Nach Begrüßung der Delegation durch Verkehrsplanerin Amrei Bär führte die Exkursion zu verschiedenen, vorbildlichen Einrichtungen des Offenburger Radverkehrs. Neben den zahlreichen überdachten Abstellplätzen und Fahrradboxen sowie der Servicestation am Bahnhof, in der Pressluft fürs Radaufpumpen kostenlos zur Verfügung steht, wurde den Besuchern ein privat betriebenes Radmietsystem gezeigt. Ferner konnten die Bruchsaler bauliche Maßnahmen in Augenschein nehmen, mit deren Hilfe die Sicherheit von Radfahrern an Kreuzungen erhöht wird, beispielsweise gesonderte Aufstellbereiche. Ein Höhepunkt der Tour war die Besichtigung des sogenannten Radhauses, eines vollautomatischen Fahrradparkhauses mit 120 Abstellplätzen in zentraler Lage.

Nach einem Empfang durch Oberbürgermeisterin Edith Schreiner im Technischen Rathaus erhielt die Bruchsaler Delegation durch Baubürgermeister Oliver Martini, Fachbereichsleiter Andreas Demny und Verkehrsplanerin Bär Einblicke in die langjährigen städtischen Fahrradförderprogramme. Im Jahr 2011 wurde Offenburg als „Fahrrad- freundliche Stadt“ in Baden-Württemberg ausgezeichnet.

„Wir haben eine sehr gute Position erreicht“, sagte Martini. Der relativ hohe Radverkehrsanteil solle nicht nur gehalten, sondern noch weiter gesteigert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichtet sich die Stadt zu einer jährlichen Investition in Höhe von 500.000 Euro.

Mit vielfältigen Eindrücken und Impulsen machten sich die Bruchsaler auf den Heimweg. Die Ergebnisse der Reise sollen nun auch dem mit dem Radverkehrskonzept beauftragten Planungsbüro unterbreitet werden. Ziele des Konzeptes sind die Schaffung eines zusammenhängenden Radwegenetzes sowie die optimale Einbindung des Radverkehrs in den Umweltverbund mit öffentlichem Nahverkehr und Fußverkehr, außerdem die Benennung der hierzu erforderlichen Radverkehrsinfrastruktur.