Fernwärmepreis steigt – SWK muss CO2-Zertifikate kaufen

Die Stadtwerke passen zum 1. Oktober 2014 den Fernwärmepreis an. Nach der Preissenkung im April 2014 um 5,8% steigen die Fernwärmepreise im Oktober um 3,9%. Grund hierfür sind tief greifende rechtliche und wirtschaftliche Veränderungen.

Die Preisanpassung erfolgt analog der Preisanpassungsklausel. Sie ist fester Bestandteil der Lieferverträge. Zweimal jährlich zum 1. April und zum 1. Oktober passt SWK daher den Preis für Fernwärme den Entwicklungen am Wärmemarkt an. Im April dieses Jahres führte die veränderte Kostensituation zu einer Preissenkung von 5,8 Prozent.

Die Formel nach der der Arbeitspreis berechnet wird, berücksichtigt alle Faktoren, die in die Preisgestaltung eingehen. So beispielsweise die Preise für die eingesetzten Energieträger, die Lohnkosten und die Investitionskosten. Auch die CO2-Kosten werden in der Formel berücksichtigt. Bislang konnte SWK diese Belastung auffangen. Für die Kunden fielen keine Mehrkosten an.

Fernwärme wird mittels Kraft-Wärme-Kopplung im Heizkraftwerk der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG erzeugt. Das Prinzip der Kraft-Wärmekopplung bedeutet, dass Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt werden. Dazu werden die fossilen Brennstoffe Erdgas, Erdöl und Kohle verbrannt. Bei der Verbrennung entstehen klimaschädliche Gase, wie Kohlendioxid (CO2). Im Vergleich zu einer getrennten Erzeugung von Strom und Wärme entstehen dabei deutlich weniger Emissionen. Das macht die Fernwärme umweltfreundlich. Daher musste SWK auch bis zum Jahr 2012 keine CO2-Zertifikate zukaufen.

Ein CO2-Zertifikat genehmigt den Ausstoß einer Tonne CO2. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet das „Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen“. Der Emissionshandel wurde mit dem Ziel eingeführt, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu reduzieren.

Da SWK Fernwärme auf umweltfreundliche Weise produziert, standen bis einschließlich 2012 genügend Zertifikate zur Verfügung. 2013 musste auch SWK erstmals Zertifikate erwerben. „Im Jahr 2013 haben wir diese Mehrkosten, die uns durch den Zertifikatserwerb entstehen, nicht an unsere Kunden weitergegeben“, erklärt Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern. „Da wir verschiedene Brennstoffe einsetzen, können wir oftmals Preissteigerungen einzelner Brennstoffe auffangen. Doch jetzt sehen wir uns gezwungen, den Fernwärmepreis anzupassen.“