Beim Seminar zum Thema „Baurecht und Umweltrecht“ vom Bund Deutscher Baumeister und der Abteilung Bauen und Umwelt der Kreisverwaltung Bergstraße, wurde über die umweltrechtlichen Maßgaben und die rechtlichen Bedingungen im Bauwesen referiert. Thematisiert wurden dabei die Regelungen in der Baunutzverordnung und deren Baugenehmigungsverfahren.
Die steigende Bevölkerungsdichte hat Auswirkungen auf das räumliche Zusammenleben. So werden zu laute Wärmepumpen oder die Blendung der Fotovoltaik-Anlage des Nachbars schnell zur Belästigung. „Ein häufiger Grund für Streit zwischen Nachbarn, dem meist eine Klage folgt“, erklärt Baudezernent Matthias Schimpf die Problematik. Diese zunehmenden Beschwerden über Lärm -und Geruchsbelästigungen bezeugen die Dringlichkeit der Festhaltung von Regelungen in den Bauvorlagen. Während vor 30 Jahren der Umfang der Auflagen hauptsächlich statische Berechnungen und Brandschutzauflagen umfasste, sind heute die Auflagen vor allem in den Bereichen Lärmschutzgutachten, Angaben zur Gestaltung Außenanalage eines Baugrundstückes und über deren Nutzung zu finden. Grundsätzlich gilt, dass nur die Regelungen geprüft und genehmigt werden können, wenn diese in den Bauvorlagen beschrieben und gezeichnet wurden.
Gebäude werden generell nur im Zusammenhang mit der beabsichtigten Nutzung genehmigt. Die Nutzung eines Gewerberundstücks, wie beispielsweise eine Freifläche im Industriegebiet, als Lagerfläche ohne dessen Nutzungsgenehmigung, hat zur Folge, dass bei Beschwerden ein Nutzungsverbot ausgesprochen wird. Aus diesem Grund hat die Darstellung von Geruch, Lärm, Licht und die Nutzung in den Bauanträgen höchste Priorität. Abschließend wurde in einer Diskussionsrunde die Wechselwirkung der Bauvorlagen zum Umweltschutz abgewogen. Fazit des Seminars war, dass neben den Auflagen für ein wohlgesinntes Zusammenleben, die Umweltrelevanz im Baugenehmigungsverfahren an Bedeutung gewinnt.