Bis Frühsommer sind die Stallungen im Huftierbereich des Zoologischen Stadtgartens fertig

Vier Neubauten für die Afrikanische Savanne

Größere und funktionalere Stallgebäude auf einer großen Anlagen für Gemeinschaftshaltung: Das ist Ziel für die Stallungen im Huftierbereich des Zoologischen Stadtgartens.

Anfang Juli war Baubeginn. Bis zum Frühsommer 2015 sollen die vier neuen Gebäude der Afrikanischen Savanne – das Straußenhaus, das Wasservogel-Haus und die beiden Stallungen im derzeitigen Kamelgehege sowie am Standort des alten Banteng-Stalls entlang der Mauer zur Ettlinger Straße – für rund zwei Millionen Euro fertig sein. Den neuen Häusern weichen die maroden, zwischen 1960 und 1967 erbauten Stallgebäude. Schon entfernt wurde der Banteng-Stall. In dieser Woche ist der Abbruch des Hinterwälder-Stalls am Affensee dran. 

Mit der weiteren Entwicklung des Zoologischen Stadtgartens befasst sich Mitte Oktober ein Gemeinderatsforum. Zwar gehören die Huftierstallungen wie auch der Umbau des Tullabades zum Exotenhaus oder die Nasenbärengehege zu den laufenden Baumaßnahmen, die unabhängig von der Auseinandersetzung mit Aspekten der inhaltlichen Ausrichtung des Zoologischen Stadtgartens, der Infrastruktur sowie der Tierhaltung fortgeführt werden. Die Diskussion um den Zoo der Zukunft kann jedoch Einfluss auf den Tierbestand haben. Momentan leben die Banteng im Oberwald. Die Tierart soll in Karlsruhe nicht weiter gehalten werden. Das in Südostasien beheimatete Wildrind wird im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) geführt. Die beiden Banteng-Kühe bleiben hier, bis der EEP-Koordinator ein Plätzchen für sie gefunden hat.

Sichtschutz für die sensiblen Zebras

Mit Zäunen vom Baugeschehen abgeschirmt sind die beiden Trampeltiere. Gleiches gilt für die drei Zebras. Sie sind  – wie die Elenantilopen – derzeit von Zoogästen nicht zu sehen. Denn ein Sichtschutz verhindert, dass die sensiblen Tiere sich erschrecken, wenn der Bagger „direkt an ihren Nasen“ vorbei fährt.
Bereits gebaut wird am neuen Straußenhaus, einem Anbau an das Giraffenhaus. Die beiden Hennen haben vorübergehend Unterschlupf bei den Watussi und Säbelantilopen in einem für sie abgetrennten Gehege-Teil erhalten. Ihr künftiges  Heim hat fünf Boxen, weitere Artgenossen sollen sich dazu gesellen. Einblicke ins Haus erlauben drei große Einsichtsscheiben. Das neue Domizil für Blauflügel-, Mandarin-, Eider-, Braut- oder Büffelkopfente am Affensee hat LED-Technik, Heizung und fließend Wasser – und zwei rund 14 und 18 Quadratmeter große Wasserbassins.

Zentrales Stallgebäude mit großem Heulager

In direkter Nachbarschaft zu den beiden Trampeltieren ist bereits die Hülle eines zentralen Stallgebäudes zu sehen. Der Stall hat vier Boxen, hinzu kommt das mit einer Brandschutzmauer versehene, rund 54 Quadratmeter große Heulager. Dieses nimmt die großen, Quaderballen auf. Diese 400 bis 500 Kilogramm schweren Ballen sind wirtschaftlicher als die kleinen Heuballen. Heu und Stroh bezieht der Zoo meist von regionalen Bauern. Spezialheu, etwa das Luzerne-Heu für die Giraffen, kommt aber beispielsweise aus Südfrankreich. Der Baumbestand, auch die drei alten Kastanien im Kamelgehege, bleiben erhalten.
Richtig Platz auch für die Jungtiere wird es im Stallgebäude entlang der Ettlinger Straße geben, das im Vergleich zu den früheren Banteng-Stallungen deutlich größer ausfällt. Hier ist demnächst Baubeginn. Insgesamt 13 Boxen wird es haben, die wie in den anderen Neubauten durch Öffnen des Schiebers untereinander und zum Stallgang hin verbunden werden können. Im 21 auf 9 Meter großen Tierhaus ist eine eigene Futterküche untererbracht. Das Gebäude bekommt ein Vorgehege, das bei Eingewöhnung, Krankheit oder zum Separieren einzelner Tiere genutzt werden kann.

Außenanlagen werden an die gemeinschaftliche Haltung von Tieren angepasst

Direkt in den Außengehengen muss auch noch gearbeitet werden, um die große Anlage für Gemeinschaftshaltung für Tiere und Zoogäste erlebbar zu machen. Zu Reagieren ist dabei letztlich auf die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner. So würden beispielsweise springgewaltige Antilopen eine größere Herausforderung bei den Einfriedigungen darstellen als etwa Kamele.