Pilotprojekt in Kita Kreiswichtel: Gesundheitsförderung von Anfang an

Im frühen Kindesalter bilden sich die wesentlichen gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen heraus, die für das Erwachsenenalter bestimmend sind. Regelmäßige Bewegung, genussvolle, abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Entspannung und das notwendige Hygieneverhalten, all das hängt davon ab, welche Rolle diese Themen in der Kindheit spielten. In einem Pilotprojekt in der betriebseigenen Kreiskita sollen diese Themen nun verstärkt und kindgerecht in den Mittelpunkt des „Lebens und Lernens“ gerückt und fest im pädagogischen Programm installiert werden – nicht als einzelne Projektmodule, sondern im normalen Tagesablauf der Kita.

Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden in einem zweiten Schritt so aufbereitet, dass sie auch auf andere Kindertagesstätten im Landkreis übertragen werden können.

„Gelingt es einen gesunden Lebensstil früh einzuüben und wird dieser mit Freude und Wohlbefinden verbunden, dann kann er sich im Unterbewusstsein verankern und wird beibehalten. Deshalb ist es so wichtig frühzeitig positive Gesundheitseinstellungen zu entwickeln“, erläutert Dr. Hoffmann, Leiter des Gesundheitsamtes.

Denn eine frühzeitige Gesundheitsförderung helfe, chronische Leiden wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und psychische Störungen zu verhindern.

„Die Kita bietet optimale Voraussetzungen: Die Kreiswichtel-Kinder erhalten drei Mahlzeiten in der Einrichtung: Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack, alles frisch zubereitet“, freut sich Ernährungsmedizinerin Dr. Gabriele von der Weiden, die das Projekt von Seiten des Gesundheitsamtes betreut.

Sie berät beispielswiese bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten, die Kinder können beim Zubereiten der Mahlzeiten mithelfen und so gesunde Kost erfahren und erleben. Hygiene, Bewegung, Entspannung, Sprach- und Medienkompetenz sind weitere Bereiche, die im gemeinsamen Grundverständnis von Gesundheit und Bildung  entwickelt werden. Vorrausetzung ist stets, dass die Kinder Zusammenhänge zwischen dem allgemeinen Lebensstil und Gesundheit kreativ entdecken. Nur so – sind sich die Kitaleiterin Sarah Krieg und Dr. von der Weiden einig – lassen sich Freude, Genuss und Interesse an einem intelligenten Lebensstil mit Zukunft entwickeln. Denn Gesundheitsbewusstsein lässt sich besser ohne erhobenen Zeigefinger erwerben.

„Den meisten Zivilisationskrankheiten kann schon im Kindesalter wirksam entgegen getreten werden. Die Bedeutung der Ernährung, der Alltagsbewegung und  eines gesunden Lebensstils werden noch immer unterschätzt. Es ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, dem Essen und dem gesunden Lebensstil eine andere Wertigkeit zu geben“, ergänzt der für das Gesundheitswesen zuständige Kreisbeigeordnete Burkhard Müller.