Main-Taunus-Kreis-Katastrophenschutz übte mit Bundeswehr am Rhein bei Speyer

„Sicherheit zu Wasser und zu Lande“

ABC-Trupps der Feuerwehr führten gehfähige Verletzte aus dem Gelände. Für die Übung wurden drastisch geschminkte Verletztendarsteller eingesetzt.

An Land und auf dem Wasser hat der Katastrophenschutz des Main-Taunus-Kreises (Hessen) gemeinsam mit der Bundeswehr geübt. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, übten insgesamt rund 400 Kräfte am Rhein bei Speyer den Einsatz nach einer Explosion in einer Chemiefabrik.

Die Übung „Rheinfeuer 2014“ war gemeinsam mit dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr im Main-Taunus-Kreis vorbereitet worden. Cyriax wertet die Übung als „Beitrag zur Sicherheit der Bürger und zur zivil-militärischen Zusammenarbeit“:

„Die Einsatzkräfte müssen gut vorbereitet sein, um im Ernstfall schnell und koordiniert zu handeln.“

Bei dem Szenario, das der Übung zugrunde lag, war der Rhein zwischen Karlsruhe und Wiesbaden nach heftigen Regenfällen angeschwollen. Wasser drang in ein fiktives Chemiewerk in Reffenthal ein und löste dort eine chemische Kettenreaktion aus. Dabei wurden viele Mitarbeiter mit unbekannten chemischen Substanzen vergiftet; auch die Umgebung wurde verseucht. Zum Einsatz rückten Kräfte der Bundeswehr und zivile Einheiten zu Wasser und zu Lande mit speziellem Gerät an. Die Koordination dieser Kräfte sollte geübt werden.

Die Übung war nach Angaben des Main-Taunus-Kreises einmalig in Zuschnitt und Größenordnung. Aus dem Kreis waren Feuerwehren, zivile Rettungs- und Sanitätsdienste und das Technische Hilfswerk beteiligt. Bundeswehrkräfte kamen aus Minden, Rennerod und Bruchsal. Sie setzten unter anderem amphibische Fahrzeuge ein. Verletztendarsteller wurden gemimt, Pyrotechniker erzeugten Explosionen, um die Darstellung so realitätsnah wie möglich zu gestalten. Cyriax hob den Einsatz von ehrenamtlichen Einsatzkräften hervor:

„Ohne sie wäre eine Übung in diesem Umfang nicht möglich, und auch im täglichen Leben sind sie eine tragende Säule der Sicherheit für die Bürger“.

Eine erste positive Bilanz der Übung zog der Leiter des Kreisverbindungskommandos Main-Taunus, Oberstleutnant Horatio von John:

„‘Rheinfeuer‘ hat erneut gezeigt, wie erfolgreich die zivilen Einsatzkräfte des Main-Taunus-Kreises und die Kräfte der Bundeswehr zusammenwirken. Realistische Übungslagen sind ein wichtiges Element dieser Kooperation.“

Der Main-Taunus-Kreis mit rund 220.000 Einwohnern liegt am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege zwischen Frankfurt und Wiesbaden. Wie Cyriax erläutert, könnte auch dort eines Tages ein Hochwasser auftreten, das Industriebetriebe und die Bevölkerung bedroht. Deshalb habe der Main-Taunus-Kreis gemeinsam mit der Bundeswehr den Wasserübungsplatz Reffenthal bei Speyer (Rheinland-Pfalz) genutzt, um die Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Kräften zu üben. Das Kreisverbindungskommando Main-Taunus stellt im Katastrophenschutz die Kontakte zur Bundeswehr her und unterstützt, wenn zum Beispiel Soldaten oder Material bei Hochwassereinsätzen benötigt werden.