
58 Erstsemester wurden bei der heutigen Wintersemester-Eröffnung an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe von Rektor Professor Dr. Peter Sloterdijk begrüßt. Damit studieren zurzeit 428 Studierende an der HfG Karlsruhe in den Studiengängen Medienkunst, Kommunikationsdesign, Produktdesign, Kunstwissenschaft und Medienphilosophie sowie Szenografie und Ausstellungsdesign
Professor Sloterdijk begrüßte Erstsemester, Studierende und Angehörige der HfG Karlsruhe sowie Gäste, Freunde und Förderer mit einem Vortrag über Bildungseinrichtungen als Brutstätte von Ideen und Persönlichkeiten, die nicht nur aus rein wirtschaftlichen Interessen handeln. Eine Hochschule sei ein Ort des Denkens, das er als Besuch von Gedanken, Kategorien und Vorstellungen definierte. Insgesamt 58 „Ersties“ haben sich für ein Studium an der HfG Karlsruhe entschieden. Damit bleibt Medienkunst vor Kommunikationsdesign der personell stärkste Studiengang der Hochschule. Gleichzeitig standen Abschiede ins Haus: Alumni ließen sich an diesem Tag ihre Urkunden übergeben und wurden feierlich verabschiedet. Insgesamt 33 Absolventinnen und Absolventen beendeten im Sommersemester 2014 ihr Studium.
Professor Sloterdijk verabschiedete zudem Michael Truxa nach 21-jähriger Zugehörigkeit zur HfG Karlsruhe in den Ruhestand. Er war an der Hochschule als Technischer Oberlehrer tätig und verabschiedete sich insbesondere in Richtung der Erstsemester mit dem Hinweis, die HfG Karlsruhe liebevoll und als Ort der Inspiration zu behandeln.
Mit Martha Schwindling erhielt in diesem Jahr eine besonders engagierte Studentin aus dem Fachbereich Produktdesign den Karlsruher Hochschulpreis. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup überreichte den Preis in Höhe von 1.000 Euro und hob in seiner Laudatio hervor, wie früh Schwindling in das Berufsleben hineingewachsen ist und wie sie sich bereits auf internationalen Messen mit ihren Produkten beweisen konnte. Außerdem wies er insbesondere die Erstsemester an, die Hochschule auch einmal zu verlassen und die Stadt Karlsruhe zu entdecken.
Der Karlsruher Kulturstipendiat aus dem Jahr 2013 Kilian Kretschmer blickte in einer kurzen Präsentation auf sein Stipendienjahr zurück und präsentierte eines seiner Arbeitsergebnisse im Lichthof der HfG Karlsruhe. Damit gab der Medienkunst-Alumnus einen kurzen Vorgeschmack auf die kommende Abschlussausstellung „FOLGE“ in der Bauhausvilla (Gellertstraße 14, Karlsruhe, 31.10. bis 08.11.2014), in der er sich mit Fragen zur menschlichen Wahrnehmung und deren Grenzen in Form von Videoinstallationen und -performances beschäftigt hat.
Abschließend hielt Professor Andreas Müller (Ausstellungsdesign) einen Festvortrag zum Thema „Verschiedene Aufmerksamkeiten. Anmerkungen zum Design von Ausstellungen“, indem er darüber nachdachte, inwiefern ein Ausstellungsraum einen Gesellschaftsentwurf darstellt und „an dem jeweils zeitgenössische Vorstellungen von Gemeinschaft entworfen, formuliert und zur Verhandlung gestellt werden.“ Design spiele hierbei eine zentrale Rolle, da jede sprachliche oder bildliche Erzählung auch auf eine Darstellung angewiesen ist, die sie zum Ausdruck bringt.
Der musikalische Rahmen der Veranstaltung ist hausgemacht: Dr. Paul Modler und zwei Studenten der Medienkunst entführten die Besucherinnen und Besucher mit sphärischen Klängen. Christian Berkes komponierte einen ekstatischen Zustand, in dem fremdartige Sprachlaute und Wortbildungen produziert werden. „Glossolalie“ ist Ausdruck des Unbewussten und interpretiert dieses Phänomen auf kompositorischer Ebene. Mit einer „Etude for the Emotional Brain“ wurden von Marco Kempff seine eigenen gemessenen Gehirnströme für eine elektroakustische Komposition live sonifiziert.