Letzte Sehstation und Beginn der Abstimmung

Das evangelische Gemeindezentrum in der Johannes Hoffert Straße 1 ist die zwölfte und somit letzte Sehstation zum Baukulturpreis 2014. In den letzten 24 Wochen konnten sich Architekturbegeisterte an den Sehstationen über die baukulturellen Schätze Mannheims informieren. Nachdem nun die letzte Sehstation aufgestellt wurde, darf in den nächsten vier Wochen jeder für seine Lieblings-Sehstation abstimmen. Die Sehstation mit den meisten Stimmen wird mit dem Mannheimer Baukulturpreis 2014 ausgezeichnet.

Baubürgermeister Lothar Quast hat den Anspruch die zukünftige städtebauliche und architektonische Entwicklung Mannheims unter das Leitthema der „Baukultur“ zu stellen. Vor diesem Hintergrund haben sich die Aktivitäten der Stadt Mannheim und insbesondere des Baudezernates in diese Richtung in den vergangenen Jahren erheblich verstärkt. Dies geschieht zum einen durch die hohe Zahl von Wettbewerben und Mehrfachbeauftragungen, zum anderen durch die Auswahl von kompetenten Planungsbüros für einzelne Planungs- und Bauaufgaben.

Darüber hinaus wurde im Jahr 2010 ein Gestaltungsbeirat eingerichtet, der sowohl die Stadt als auch private Bauherren bei der Durchführung von Bauprojekten berät und mittlerweile ein Qualitätssiegel darstellt.

Den Abschluss der Reihe der Sehstationen macht nun das evangelische Gemeindezentrum. Dieses liegt inmitten eines ausgedehnten öffentlichen Stadtraums. Seine Gebäudekontur hat die Form eines Carrés mit begrüntem Dach und eingeschnittenem ovalen Grünhof, um den Foyer, Saal, Gruppenräume und überdachte Veranstaltungsflächen angeordnet sind. Es entsteht eine U-förmige Grundrisskonfiguration mit zwei Innenraumflügeln und einem überdachtem Außenraumflügel.

„Das neue Gemeindezentrum definiert als markanter, zweischichtiger Baukörper den öffentlichen, heterogenen Stadtraum“, so Dr. Martina Kubanek, Leiterin des Baukompetenzzentrums.

Die unabhängige Jury urteilte, dass „der eingeschnittene, begrünte Innenhof, durch die „Raum im Raum“ Situation eine besondere Intimität und Konzentration bei gleichzeitiger Offenheit und Transparenz schaffen würde.“

Im Hofinneren stellt sich die Fassade als „gläserner Vorhang“ dar. Im Außenbereich herrschen filigrane perforierte Betonfertigteile vor, welche einen offenen Rahmen als symbolisches Bild für die Offenheit der Gemeinde bilden. „Ob beispielsweise das Gebäude der Edition Panorama, der Rathausplatz Wallstadt oder die evangelische Pfingstbergkirche – alle Objekte sind in ihrer Bauweise einzigartig und besonders gelungen“, so die Experten der Jury.

Unter www.mannheim.de/stadt-gestalten/sehstationen haben nun alle Interessierten die Möglichkeit, sich alle zwölf Sehstationen noch einmal anzusehen und dann für ihre Lieblings-Sehstation abzustimmen. Das Objekt mit den meisten Stimmen wird dann vom Baukompetenzzentrum im nächsten Frühjahr mit dem Mannheimer Baukulturpreis ausgezeichnet. Unter allen Teilnehmern wird ein Preis verlost.

Zum Hintergrund

Seit Mai setzte alle zwei Wochen ein roter Sitzwürfel aus Sichtbeton eins von zwölf Objekten, die eine unabhängige Jury aus insgesamt rund 40 Bauwerken ausgesucht hat, in Szene und informierte, warum dieser Bau besonders gelungen ist. In die Beurteilung flossen Kriterien, wie die äußere Erscheinung, wie fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, die Detailausbildung und Materialwahl ein. Dabei reichte das Spektrum von Plätzen über Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungsbauten bis hin zu Kirchen aus den verschiedensten Epochen. Auf der Sitzfläche des Würfels fanden sich ein Begleittext und ein QR-Code, mit dem per Handy direkt auf die städtische Website zugegriffen werden konnte, um weitere Infos zu dem Projekt zu erhalten.

Das Baukulturprojekt der Sehstationen ist aus der Initiative des Baukompetenzzentrums der Stadt Mannheim entstanden. Die Stadt Mannheim möchte mit dem Wettbewerb das Thema Baukultur verstärkt in das Stadtbild und in das Bewusstsein bringen. Neben Wettbewerben, wie dem Baukulturpreis, wird darauf geachtet, dass kompetente Planungsbüros für einzelne Planungs- und Bauaufgaben beauftragt werden. Ebenso wurde der Gestaltungsbeirat eingerichtet, der die Stadt Mannheim als unabhängiges Gremium berät. Das Baukompetenzzentrum begleitet das Thema Baukultur mit Vorträgen und verschiedenen Aktionen.