Einbruchschutzkampagne der Polizei setzt auf Aufklärung und Eigeninitiative

Tag des Einbruchschutzes am 26. Oktober 2014

Infos zum Thema Einbruchschutz

Das Thema Einbruchschutz ist auch wieder in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Polizeilichen Kriminalprävention. Die seit Jahren steigenden Fallzahlen in diesem Deliktsbereich sind der Grund dafür, dass die Polizei an die Öffentlichkeit geht.

K-EINBRUCH ist hierzu eine Initiative der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes mit dem Ziel, die breite Bevölkerung für diese Thematik zu sensibilisieren und somit langfristig die Einbruchszahlen zu reduzieren. Umgesetzt wird sie durch eine bundesweite Öffentlichkeitskampagne für eine wirksame Einbruchsprävention, der sich eine große Zahl von Kooperationspartnern angeschlossen hat. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu gewährleisten, wird auch in diesem Jahr am letzten Sonntag im Oktober – dem Beginn der dunklen Jahreszeit – der „Tag des Einbruchschutzes“ durchgeführt. Die dadurch gewonnene zusätzliche Stunde soll symbolisch genutzt werden, um sich über Sicherheitsmaßnahmen zu informieren.

Der diesjährige „Tag des Einbruchschutzes“ findet am Sonntag, den 26. Oktober 2014 statt.

Am 24. und 25. Oktober 2014 informiert die Zentrale Prävention des Polizeipräsidiums Rheinpfalz gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rund um das Thema Einbruchschutz in der Rheingalerie in Ludwigshafen.

Dunkle Jahreszeit – Dämmerungswohnungseinbrüche

Schon seit vielen Jahren ist festzustellen, dass Wohnungseinbruchdiebstähle  vorwiegend in der dunklen Jahreszeit begangen werden. In den Monaten Oktober bis Februar sind regelmäßig häufiger Einbrüche als in den Sommermonaten zu verzeichnen. 

Dies liegt daran, dass eine Abwesenheit von Hausbewohnern für Täter leicht erkennbar ist, weil es bereits früh dunkel wird und in vielen Häusern und Wohnungen kein Licht brennt.
Als besonders kritisch sind die späten Mittagsstunden und frühen Abendstunden, 16.00 Uhr – 21.00 Uhr, anzusehen, weil dort häufig Hausbewohner noch nicht von der  Arbeit nach Hause gekehrt sind oder die Zeit nach der Arbeit für den Einkauf nutzen. Außerdem ist das Entdeckungsrisiko wegen der Lichtverhältnisse für die Täter geringer.

Insbesondere bei Einfamilienhäusern versuchen die Täter vorwiegend den Zugang ins Objekt von schlecht einsehbaren Bereichen zu erlangen. Diesbezüglich sind hauptsächlich Terrassentüren  oder -fenster Angriffsobjekte. Die Eigentümer statten diesen Bereich meist mit entsprechendem Sichtschutz aus. Die Täter können in diesem nicht einsehbaren Bereich unbemerkt Fenster und Terrassentüren agieren.

In Mehrfamilienhäusern ist vornehmlich die Wohnungseingangstür Angriffsziel, wobei zuvor durch Klingeln und/oder Klopfen überprüft wird, ob die Bewohner sich in der Wohnung aufhalten.

Oftmals sind es auch gekippte Fenster oder nicht ausreichend gesicherten Terrassentüren, durch die Einbrecher in das Anwesen gelangen. 

In den meisten Fällen erbeuten die Täter Bargeld, Schmuck, EC-Karten und Sparbücher, aber auch elektronische Geräte, wie Laptop und Fernseher sind oft Beutegut.

Die Gefahr, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, kann man erheblich reduzieren. Die Polizei empfiehlt, niemals Abwesenheit zu signalisieren.

Viele Täter scheuen die Konfrontation mit Zeugen. Sie fühlen sich entdeckt und lassen von dem Objekt ab. Der Briefkasten sollte immer geleert sein und beim Anrufbeantworter sollte man darauf achten, dass Fremde beim Abhören die Abwesenheit nicht erkennen können. 
Rollläden, die man tagsüber runterlässt, signalisieren Abwesenheit, so dass auch dies vermieden werden sollte. Selbst bei kurzer Abwesenheit sollten Fenster, Balkon- und Terrassentüren geschlossen werden. Gekippte Fenster machen es dem Täter sehr leicht. Die geöffnete Garage, in der kein Fahrzeug steht, sollte ebenfalls verschlossen werden. Und auch die Wohnungseingangstür sollte immer abgeschlossen sein. Die Tür nur ins  Schloss zu ziehen, stellt keinen ausreichenden Schutz dar.
Die Polizei empfiehlt, während Abwesenheiten zwischen 16.00 Uhr und 21.00 Uhr in dem Wohnobjekt Licht- und Geräuschquellen zu aktivieren. Eine Zeitschaltuhr, an die eine Beleuchtungsquelle und ein Radiogerät angeschlossen sind, dürfte ihre Wirkung nicht verfehlen und das Gebäude für potenzielle Einbrecher ein nicht kalkulierbares Risiko darstellen.  

Gute Nachbarschaft

Gut funktionierende Nachbarschaften helfen auch beim Schutz vor Kriminalität. Ein wachsamer Nachbar erkennt sehr schnell, wenn ungewohnte oder verdächtige Aktivitäten vor dem Haus oder auf dem Grundstück stattfinden und achtet auch auf fremde Fahrzeuge und fremde Personen in der Nachbarschaft. 

Einbrecher können auffallen, wenn man Augen und Ohren offen hält. Auffällig ist zum Beispiel, wenn Autos mit auswärtigem Kennzeichen und unbekannten Personen mehrmals langsam durchs Wohngebiet fahren, Insassen in einem Fahrzeug warten oder wenn Fremde im Haus bei mehreren Wohnungen läuten oder auf dem Nachbargrundstück umher streifen. 
Wachsame Nachbarn, die solche Auffälligkeiten wahrnehmen, sollten sofort der Polizei diese verdächtigen  Beobachtungen mitteilen. Genau diese Situationen könnten Indikatoren für bevorstehende bzw. bereits stattfindende Wohnungseinbrüche sein.
Sensibilität, Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Nachbarn sind Ausdruck eines sicherheitsbewussten Verhaltens und nachbarschaftlicher Mitverantwortung.
Die Polizei kann nicht überall sein. Deshalb ist neben technischen Sicherheitsvorkehrungen auch die Pflege einer guten und aktiven Nachbarschaft ein wichtiger Sicherheitsfaktor.
Wo aufmerksame Nachbarn wohnen, steigt für den Täter das Risiko, entdeckt zu werden.

Mechanische Sicherungen 

Einbrecher wollen in sehr kurzer Zeit in das Objekt gelangen, um nicht entdeckt zu werden. Die Mehrzahl der Einbrecher, so haben Untersuchungen ergeben, kommt in weniger als drei Minuten in das Objekt. Deshalb empfiehlt die Polizei u.a. mechanische Sicherungsvorkehrungen, die einer “Widerstandszeit” dieses Zeitfensters standhalten. 
Bei der Wohnungstür sollte es sich um eine DIN geprüfte Einbruch hemmende Tür handeln. Der Türrahmen sollte mechanisch stabil mit dem Mauerwerk verbunden sein. Durch mehrfach im Mauerwerk verankerte Schließbleche wird das Aufhebeln im Schlossbereich wesentlich erschwert.
Das Aufhebeln im Bandbereich der Tür wird durch spezielle Bändersicherungen vereitelt.
Das Türschloss sollte ein Sicherheitsschloss mit einem nach DIN geprüften Profilzylinder sein.
Eine weitere Möglichkeit, eine Wohnungstür nachzurüsten, sind Querriegelschlösser, die im Mauerwerk verankert sind.

Die Polizei empfiehlt, Fenster und Türen mit DIN-geprüften, Einbruch hemmenden Sicherheitsbeschlägen auszustatten.
Eine Nachrüstung mit Zusatzsicherungen, wie z.B. Zusatz-kastenschlössern, Fensterstangen Verriegelungen und Bändersicherungen ist immer möglich.
Alle Fenster- und Türsicherungen sollten mindestens an der Griff- und Bandseite erfolgen. Die griffseitige Sicherung sollte abschließbar sein.

Sicheres Aufbewahren von Wertgegenständen

Wertgegenstände wie Schmuck und Bargeld sollten in der Wohnung nicht in einer Schublade oder im Kleiderschrank in einer Kassette aufbewahrt werden. Besser ist es, Schließfächer zum Beispiel bei Geldinstituten oder ein Wertschutzbehältnis (Safe) zu nutzen.
Zudem sollten Wertgegenstände mit einem Bandmaß oder einem Vergleichsgegenstand fotografiert werden, um die Größenverhältnisse auf dem Farbfoto erkennen zu können. 
Die Fotografien sollten getrennt von den Wertsachen aufbewahrt werden.

Wie verhält man sich, wenn man einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt

MEIDEN SIE DIE KONFRONTATION MIT DEM TÄTER!

Die überwiegende Anzahl der Einbrüche finden während der Abwesenheit der Bewohner statt. Sollte man trotzdem einmal zusammen mit dem Einbrecher im Haus oder der Wohnung sein oder sollte man als Nachbar Zeuge eines Einbruchs werden, darf man sich auf keinen Fall selbst gefährden, indem man sich dem Täter entgegenstellt. Man sollte versuchen, unentdeckt zu bleiben und über Notruf 110 die Polizei anrufen. 
Der Polizei kann man dann im Nachhinein helfen, den Fall aufzuklären, indem man sich den Täter genau merkt, falls man ihn gesehen hat und eine Personenbeschreibung abgibt. Aber auch Angaben zum Täterfahrzeug, das Autokennzeichen und die Fluchtrichtung sind für die Polizei von großer Hilfe.

Was bleibt nach einem Wohnungseinbruch

Ein Einbruch kann für viele Opfer zum Albtraum werden. Dabei ist die psychische Belastung oft schlimmer als der materielle Schaden. Durch das Eindringen in die Privatsphäre, das Wühlen in den persönlichen Sachen und den Diebstahl von Gegenständen, an denen Lebenserinnerungen hängen, ist das Sicherheitsgefühl und das Wohlempfinden bei den Betroffenen nachhaltig beeinträchtigt.

In Zusammenarbeit mit vielen anderen Hilfsorganisationen führen Polizeibeamte im Rahmen der Opfernachsorge Gespräche mit den Betroffenen. 
Maßnahmen und Verhaltensanleitungen, die auf jeden Einzelfall abgestimmt sind, sollen Ängste abbauen und das Sicherheitsgefühl stärken.

Auf Wunsch und nach Terminabsprache führt die Polizei auch eine individuelle Schwachstellenanalyse von Häusern und Wohnungen vor Ort durch.
Häufig lassen sich vorhandene Schwachstellen mit relativ geringem Aufwand beseitigen. Insbesondere bei Neubauten und Planungen für Umbaumaßnahmen lassen sich Verbesserungen kostengünstig realisieren. 
Wenn Sie eine Beratung wünschen, wenden Sie sich an Ihre zuständige Polizeidienststelle oder nutzen Sie unser Beratungsangebot nach Terminabsprache.

Zentrale Prävention
Bismarckstraße 116
67059 Ludwigshafen
Tel.: 0621 / 963- 2510
Fax: 0621 / 963-2527
beratungszentrum.rheinpfalz@polizei.rlp.de

Die sechs goldenen Verhaltensregeln

1. Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – schließen Sie unbedingt Ihre Haustür ab!

2. Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!

3. Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck!

4. Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus!

5. Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück!

6. Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit (Wohnung dunkel, keine Geräuschquellen)!

Wir wollen, dass Sie sicher leben!

Die Inspektionen der Polizeidirektion Neustadt/Weinstraße bestreifen in der dunklen Jahreszeit die bisherigen Schwerpunktgebiete verstärkt. Hierbei werden die Bürger, deren Wohnungen  Abwesenheiten signalisieren, durch entsprechendes Informationsmaterial sensibilisiert.

Unsere Dienststellen sind wie folgt erreichbar: 

  • Kriminalinspektion Neustadt: 06321/854-0
  • Polizeiinspektion Neustadt: 06321/854-0
  • Polizeiinspektion Bad Dürkheim: 06322/963-0
  • Polizeiinspektion Grünstadt: 06359/9312-0
  • Polizeiinspektion Haßloch: 06324/933-0

Im Notfall – Notruf 110