Aus der Sitzung des Volkshochschulausschusses am 5. November 2014

In diesem Gebäude ist die VHS beherbergt.

Gestern Abend fand die erste Sitzung des neuen Volkshochschulausschusses statt. Deshalb ging es zunächst um die Amtseinführung und Verpflichtung der neuen Mitglieder per Handschlag, getätigt von dem nun für die VHS zuständigen Beigeordneten Georg Krist.

Dem Ausschuss gehören fünf Mitglieder der CDU an, je drei der SPD und FWG, zwei Bündnis 90/Die Grünen und ein Mitglied stellt die FDP (alle haben einen Stellvertreter). Hinzu kommt der Fördervereinsvorsitzende.

Punkt zwei auf der Tagesordnung war ein Arbeitsbericht zum aktuellen Stand der VHS. Laut Krist ist der zeitintensivste Arbeitsbereich nach wie vor die Durchführung von Integrationsangeboten, die „von erheblicher sozialer Bedeutung sind“. So ist „Deutsch als Fremdsprache“ von 2.010 Unterrichtsstunden im Jahr 2005 auf 5.611 in 2013 angewachsen. Entsprechend erhöht haben sich auch die Zertifikatsabschlüsse: von 22 auf 94. Die Räume seien mit bis zu 12 Stunden pro Tag und Raum maximal ausgelastet und mit 18 Personen pro Kurs komplett ausgebucht.

Für Asylsuchende gibt es bisher kein geregeltes Verfahren zum Erlernen der deutschen Sprache. Deshalb bemüht sich die Stadt um Fördergelder, wo immer dies möglich ist. Ein Pilotprojekt heißt zum Beispiel „Willkommen in Rheinland-Pfalz („WIR“). Ein erster Kurs wurde im Frühjahr mit 100 Stunden durchgeführt, weitere sind beantragt.

Ähnliche Entwicklungen gibt es im Bereich Feriensprachkurse Deutsch für schulpflichtige Kinder. Auch hier ist die Tendenz steigend, in diesem Jahr waren es je fünf Kurse mit jeweils zehn Kindern, es gibt Wartelisten.

Sprachförderung wird zudem in Kindergärten angeboten, allerdings sieht das Ministerium hier Kürzungen vor.

Immer stärker nachgefragt werden auch die städtischen Integrationsscouts. Sie arbeiten ehrenamtlich, ihr Angebot reicht von Afghanisch bis Vietnamesisch. Insgesamt sind über 30 Sprachen im Angebot.

Bei der klassischen VHS-Arbeit ist die Situation wie folgt: Die Sparte Sprachen ist gut ausgebaut und läuft stabil. Gleiches gilt für den Bereich Gesundheit. Hier sind vor allem Bewegung und Entspannung beliebt. Schwankungen ist dagegen der Kreativbereich ausgesetzt. Im EDV-Sektor zeigt sich ein größeres Interesse vor allem an Smartphone, Tablet, iPad und iPhone für Einsteiger. 

Bei der beruflichen Weiterbildung war die Entwicklung negativ. Existenzgründerseminare kamen nicht zustande, die neuen Lehrgänge für Hauswirtschaft und Tagespflege wurde auf 2015 verschoben.

Schlechte Nachrichten gibt es für die Beratungsstelle Frau & Beruf. Nach 20 Jahren wird sie zum kommenden Jahr geschlossen. Hintergrund ist eine veränderte Förderung durch das Land. Das neue Projekt heißt „Beratungsstellen Neue Chancen“. Es soll sich zukünftig der so genannten „Stillen Reserve“ widmen. Im Fokus stehen Nichterwerbstätige, die eine Familien- oder Pflegephase hatten, unabhängig vom Geschlecht. Die Ausschussmitglieder lehnten eine Anmeldung für dieses Projekt nach ausführlicher Diskussion mehrheitlich ab. 

Überraschend kam auch der Förderstopp für Fortbildungen für Erzieherinnen. Bemühungen um Weiterführungen blieben ohne Erfolg.

Die Senioren-VHS dagegen hat einen Generationenwechsel erfolgreich gemeistert. Zwei neue Personen im Leitungsteam warten mit neuen Initiativen auf, die gut angenommen werden.

Abschließend ist zu erwähnen, dass auch die Neustadter VHS auf das bundesweit neue Logo umgestellt hat.