Die Weinheimer DLRG setzt als erste Einheit in ganz Baden ausgebildete Hunde zur Lebensrettung ein

Hunde, die am Wasser riechen

Hund Gary bereit zum Einsatz

Wenn ein Mensch zu ertrinken droht, muss alles ganz schnell gehen. Es sind Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Der Alptraum für jeden Lebensretter ist, wenn die Person bereits untergegangen ist. Niemand kann sie mehr sehen; und doch kann dieser Mensch noch am Leben sein. Still ruht der See – und es ist lebensentscheidend, dass die Taucher rasch an der richtigen Stelle suchen können, um den Menschen sofort bergen.

Sehen kann ihn niemand mehr – aber riechen! Der menschliche Geruchssinn stößt an seine Grenzen, aber speziell ausgebildete und trainierte Hunde können mit ihrer feinen Nase Spuren von Geruchsmolekülen wahrnehmen und den menschlichen Körper auf fast unglaubliche Weise orten – so wird der „beste Freund“ zum Lebensretter. 

Als eine der ersten DLRG-Rettungseinheiten in Baden setzt die Ortsgruppe Weinheim ab dem nächsten Jahr – mit dem Beginn der Badesaison – speziell ausgebildete Rettungshunde zur Menschenrettung am Strandbad Waidsee ein. Ab 1. Januar 2015 sind die DLRG-Wasserhunde auch Teil des Rettungsdienstes und werden über die Leitstelle Rhein-Neckar in Ladenburg, bei Notfällen in der Region, eingesetzt. 

Die Lebensretter haben jetzt eine eigene kleine Hundestaffel. Der Schäferhund Maxi und der Labrador Gary wurden gemeinsam mit ihren Haltern Kai Stauffert und Jürgen Kronauer, beide sind erfahrene Rettungskräfte, in den vergangenen zwei Jahren ausgebildet und geschult. Die Prüfung haben die Teams gemeinsam mit Bravour bestanden; der nächste DLRG-Hund wird bereits darauf vorbereitet. Einer dieser Hunde wird auch im nächsten Jahr während der Badesaison am Weinheimer Strandbad Waidsee seinen Dienst aufnehmen und bei Anwesenheit immer in Bereitschaft sein.

Kai Stauffert, Weinheims DLRG-Vorsitzender, beschreibt, warum die neue Hundestaffel so wichtig ist: „Der Waidsee hat eine Wasserfläche von 24 Hektar, häufig trifft eine Vermisstenmeldung oder die Information, dass eine Person in Not ist, erst ein, wenn diese an der Oberfläche nicht mehr zu sehen ist, in einem solchen Fall wird der Hund zur lebenswichtigen Besatzung des Rettungsbootes.“ In weniger als 20 Minuten haben ausgebildete DLRG-Hunde wie Maxi und Gary den kompletten See „abgeschnüffelt“. So können die Taucher gezielt eingesetzt – und die Menschen im besten Fall mit Überlebenschancen geborgen werden. 

Die vierbeinigen Spürnasen sind absolute Spezialisten. Sie erkennen Nuancen menschlichen Geruchs an der Wasseroberfläche und melden sich sofort mit einem Bellen, wenn sie Witterung aufgenommen haben. Auch nach der Prüfung werden die Hunde, wie ihre Halter, übrigens immer weiter geschult und trainiert. Weinheims Lebensretter sind mit ihrer Hundestaffel – einer der ersten der DLRG in Baden – immer eine Nasenlänge voraus.