Alte Sternwarten-Fenster wie neu

Die original erhaltenen Fenster der Alten Sternwarte in A 4 sind gerettet: Der Verein Stadtbild Mannheim e.V. hat die Sanierung der barocken Fenster übernommen und sie heute offiziell der Stadt Mannheim übergeben.

„15 Fenster aus der ursprünglichen Bauzeit der Alten Sternwarte von 1772 bis 1774 waren noch original erhalten“,

berichtet Dr. Lothar Stöckbauer, Vorsitzender des Stadtbild Mannheim e.V.

„Diesen historischen Schatz wollten wir bei der aktuellen Sanierung unbedingt sichern und haben daher die Mittel für die denkmalschutzgerechte Restaurierung der Fenster bereitgestellt.“

Rund 80.000 Euro hat die aufwändige Instandsetzung der teilweise schwer beschädigten historischen Bauteile gekostet.

 „Seit 2013 sanieren wir für rund 1 Mio Euro die historische Fassade der Alten Sternwarte, die ein Kleinod der Wissenschaftsgeschichte und ein wichtiger Identifikationspunkt unserer Stadt ist“,

betonte Erster Bürgermeister und Immobiliendezernent Christian Specht.

„Das Land Baden-Württemberg hat zugesagt, sich daran mit 470.000 Euro zu beteiligen, weitere 230.000 Euro übernehmen die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger. An den historischen Fenstern wird nun deutlich sichtbar, wie wichtig der Beitrag der Einwohner unserer Stadt ist.“

Während die meisten Fenster der Alten Sternwarte bei früheren Sanierungen in den 1950er und 1970er Jahren ersetzt wurden, waren im Treppenhaus, dem ersten und vierten Obergeschoss noch bauzeitliche Original-Fenster erhalten. Diese wurden nun komplett restauriert: Dazu wurden die alten Farbanstriche entfernt, der Zustand dokumentiert und alle zerstörten oder beschädigten Holzteile ersetzt. Anschließend wurden die alten Beschläge aufgearbeitet und angebracht. Alle Original-Fenster wurden darüber hinaus neu verglast.

„Um die historischen Konstruktionen zu erhalten und den zur Bauzeit üblichen Standard zeigen zu können, nehmen wir die nicht mehr zeitgemäße energetische Ausführung bewusst in Kauf“,

erläuterte die Leiterin der Sanierungsarbeiten an der Alten Sternwarte, Ute Wagner.

„Die Räume werden nicht zum Wohnen oder Arbeiten genutzt, sondern nur für Stadtführungen und kleinere Ausstellungen. Daher sind die Energieverluste dort absehbar gering.“

Die übrigen, bereits früher ausgetauschten Fenster wurden durch moderne isolierverglaste Eichenholzfenster ersetzt.