Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Volkstrauertag

Verantwortung aus Vergangenheit

Kranz zum Volkstrauertag (Foto: Holger Knecht)
Kranz zum Volkstrauertag (Foto: Holger Knecht)

„Der Volkstrauertag ist ein wertvolles und unverzichtbares Datum im Kalender des Jahres. Er ist ein Fixpunkt für unser Land, das in Verantwortung vor seiner Geschichte Gegenwart und Zukunft gestalten will“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Vorfeld des Volkstrauertages. An diesem Tag wird den Opfern von Kriegen und Gewaltherrschaft gedacht.

Auch 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges sei Frieden noch keine Selbstverständlichkeit.

„Wir blicken mit Besorgnis auf die Länder, in denen momentan Krieg herrscht und Menschen Gewalt angetan wird. Aufgrund unserer eigenen Vergangenheit wissen wir, was Krieg für die Soldaten und für die Zivilbevölkerung bedeutet“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Aus den historischen Erfahrungen ergebe sich eine klare Verantwortung:

„Für uns muss es selbstverständlich sein, dass wir Menschen, die vor Kriegen fliehen, Schutz gewähren.“

Rheinland-Pfalz werde in diesem Jahr voraussichtlich 10.000 Menschen aus aller Welt aufnehmen, die oftmals nur mit wenigen Habseligkeiten geflohen seien.

„Keine Frage: Das ist eine große Herausforderung für das Land und die Kommunen. Wir benötigen vor allem dringend Wohnraum – und mehr finanzielle Unterstützung vom Bund“, forderte Malu Dreyer.

„Ich bitte auch die Bürger und Bürgerinnen unseres Landes um Unterstützung. Lassen Sie uns diese Herausforderung durch einen großen Akt der Solidarität gemeinsam meistern“, appellierte die Ministerpräsidentin.

Sie dankte den Vereinen, Kirchengemeinden und Organisationen, die vielerorts Patenschaften für Flüchtlinge übernommen und Hilfe geleistet hätten.

„Ich weiß, dass sich angesichts von Not und Kriegen viele Menschen die Frage stellen, ob es überhaupt einen dauerhaften Ausweg gibt aus der Spirale des Leids. Aber wir dürfen in unserem Bemühen nicht nachlassen, damit der Wunsch nach Frieden keine Utopie bleibt“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sie nannte beispielhaft den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., dessen Jugendarbeit in diesem Jahr mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet wurde.

„Dieser Preis ist ein Ansporn, sich weiter für den Frieden und für die Versöhnung einzusetzen. Das bleibt ein Jahrhundertwerk – eine Aufgabe für uns alle.“ 

Die zentrale Landesfeier zum Volkstrauertag findet am 16. November in Mayen statt.