Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Pilotprojekt des Polizeipräsidiums Rheinpfalz

Pilotprojekt des Polizeipräsidiums Rheinpfalz

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erinnert seit 33 Jahren an die Stärkung der Frauenrechte und ruft zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt in jeglicher Form zum Nachteil der Frauen auf. Dabei richtet sich der Appell nicht nur gegen Kriminalitätsformen wie Zwangsprostitution, Vergewaltigung und Zwangsehe, sondern ganz gezielt auch gegen das weltweit häufigste Gewaltdelikt, das in allen sozialen Schichten und Kulturen auftritt, meist hinter verschlossenen Türen passiert und selten öffentlich angesprochen wird – die Gewalt in Partnerschaften.

Seit vielen Jahren engagieren sich in Rheinland-Pfalz staatliche und nichtstaatliche Institutionen, die sich der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen verschrieben haben, in Form von regionalen runden Tischen gegen dieses Gewaltphänomen, das insgesamt absolute gesellschaftliche Ächtung erfahren muss.
Initiiert wurden diese Arbeitskreise durch das rheinland-pfälzische Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen – kurz RIGG genannt. Sie widmen sich in ihrer Arbeit der Verbesserung von Schutz und Hilfe für betroffene Frauen sowie deren Kindern. In jahrelanger gemeinsamer Arbeit sind stabile Netzwerke entstanden, die Organisationsgrenzen überschreiten und so eine wirkungsvolle Intervention ermöglichen.

Seit Oktober 2014 beschreitet das Polizeipräsidium Rheinpfalz gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern wie Interventionsstellen, Frauenhäusern, Jugendämtern, Staatsanwaltschaften, Frauenunterstützungseinrichtungen und Täterarbeitseinrichtungen einen neuen Weg in der Intervention gegen häusliche Gewalt.

Im Auftrag des rheinland-pfälzischen Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur wurde das einjährige Pilotprojekt „Hochrisikomanagement bei Fällen der Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ mit dem Ziel ins Leben gerufen, gravierende Gewalteskalationen bis hin zu Tötungsdelikten in engen sozialen Beziehungen zu reduzieren.
In den Städten Ludwigshafen, Neustadt und Landau erprobt hierbei das Polizeipräsidium Rheinpfalz gemeinsam  mit seinen Kooperationspartnern Instrumente zur Erstellung von Risikoanalysen und führt Fallkonferenzen durch.
Die Fallkonferenzen sollen zu mehr Schutz und Sicherheit für die Opfer beitragen sowie Opfer stärken und unterstützen.
Gelingt es allen beteiligten Institutionen gemeinsam erfolgreich gegen häusliche Gewalt vorzugehen, so stellt dies einen weiteren bedeutenden Beitrag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen dar, was nachhaltig der langfristigen Stärkung der Frauenrechte dient.