Die Stadtverwaltung Schifferstadt ersetzt ein rund 26 Jahre altes Löschfahrzeug der Feuerwehr durch ein modernes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF20). Bürgermeisterin Ilona Volk übergab im Rahmen einer Feierstunde am Dienstagabend die Fahrzeugschlüssel an Wehrleiter Stefan Fröhlich.
Dekan Peter Nirmaier erinnerte bei seiner Segnung des Fahrzeugs daran, dass die Fahrten mit einem Feuerwehrfahrzeug stets mit Gefahr verbunden seien. Er führte weiter aus, dass selbst die Rückfahrten nach schlimmen Brandereignissen oder Unfällen mit Belastungen für die Feuerwehrangehörigen verbunden seien und wünschte diesen daher Beistand bei allen Fahrten.
Zuvor hatte bereits Dirk Reckenthäler als Vertreter der Firma Rosenbauer die technischen Ausstattungsmerkmale des Fahrzeugs beschrieben und hervorgestellt, dass das Fahrzeug eine Investition in die Sicherheit der Schifferstadter Bürger und Feuerwehrleute darstellt. Stellvertretend hierfür nannte er modernste Ausrüstung für die Brandbekämpfung und technische Unfallhilfe, eine display-unterstützte Steuerung sämtlicher Fahrzeugsysteme sowie die Tatsache, dass mit diesem Fahrzeug nun auch Airbags zum Schutz der Feuerwehrangehörigen im Mannschaftsraum Einzug halten. Als Dank für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Schifferstadter Projektleitern Jürgen Eckrich und Karsten Sans, überreichte er ein kleines Präsent.
Wehrleiter Stefan Fröhlich erläuterte zudem die Komplexität und den Umfang der Beschaffung eines solchen Fahrzeugs, welche sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahren erstreckte und bedankte sich bei allen beteiligten Feuerwehrangehörigen für Ihre Engagement hierbei.
In den kommenden Tagen werden nun die letzten erforderlichen Schulungsmaßnahmen innerhalb der Wehr durchgeführt, so dass das Fahrzeug wie geplant zum 01. Dezember in Dienst gestellt werden kann
Für alle Bürger und Freunde der Feuerwehr öffnet die Feuerwehr nun am kommenden Sonntag ab 09:30 Uhr die Türen, so dass jeder sich das neue „Zugpferd“ der Schifferstadter Wehr anschauen kann. Dabei sorgt der Förderverein der Feuerwehr Schifferstadt für das leibliche Wohl.
Stichwort Hilfeleistungslöschfahrzeug:
Die Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF20) stellen die konsequente Weiterentwicklung der seit Jahrzehnten bei den deutschen Feuerwehren eingesetzten Löschgruppenfahrzeuge dar. In Schifferstadt ist ein solches Löschgruppenfahrzeug seit 1986 in Dienst gestellt, was nun durch ein HLF20 abgelöst wird.
Insbesondere die erweiterte Ausstattung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs für die technische Hilfeleistung trägt dabei den seit Jahren steigenden Einsatzzahlen bei technischen Hilfeleistungen Rechnung.
Neben einer umfassenden Ausrüstung für die Brandbekämpfung sowie einem Löschwassertank mit 2.000 Litern Wasser, ermöglicht die Beladung auch umfangreiche technische Maßnahmen u.a. bei Verkehrsunfällen.
Als „Allzweckwaffe“ werden diese Fahrzeuge daher gerne von den Feuerwehrleuten bezeichnet, wozu letztlich auch die Mannschaftsstärke von 9 Personen beiträgt.
Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der Schifferstadter Feuerwehr besitzt neben einer leistungsstarke Pumpe und einem Stromerzeuger auch eine an die hiesigen Einsätze auf der Autobahn, bei denen oftmals auch LKWs beteiligt sind, angepasste Ausrüstung für die technische Hilfeleistung, die auch vollständig kompatibel zu den auf dem Schifferstadter Rüstwagen vorhandenen Geräte ist.
Auch die Brandschutzkomponente wurde hinsichtlich Schnelligkeit und Effizienz im Einsatz verbessert. Anstelle von zwei können sich nunmehr vier Feuerwehrleute bereits während der Fahrt zur Einsatzstelle mit Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum ausrüsten. Schnellangriffsverteiler und Schlauchtragekörbe sowie moderne Hohlstrahlrohre runden die Optimierungen im Brandeinsatz ab.
Ein besonderer Schwerpunkt wurde während der Planungsphase auf den Sicherheitsaspekt gelegt. Sicherheitsgurte für die komplette Fahrzeugbesatzung, umfangreiche Airbag-Ausstattung, LED-Umfeld/Boden-Beleuchtung/LED-Lichtmast, Heckwarneinrichtung sollen die Unfallgefahr im Einsatz reduzieren.
Erstmalig für ein Schifferstadter Feuerwehrfahrzeug wird nun auch ein automatisierter externer Defibrillator (AED), wie er auch im Rettungsdienst bzw. in vielen öffentlichen Objekten vorgehalten wird, mitgeführt, so dass auch bei medizinischen Notfällen sinnvoll Erste Hilfe geleistet werden kann.
Die Feuerwehr Schifferstadt wird jährlich zu durchschnittlich 150 Einsätzen alarmiert, wobei das neue Fahrzeug fast immer zuerst ausrückt.
Der Gesetzgeber sieht eine Einsatzdauer von 20 Jahren für das neue Fahrzeug vor.