Erster Leichen- und Blutspurenhund im Dienst

Schnüffel-Azubi

Diensthund Kleo

Zum ersten Mal nahm bei der Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Heilbronn ein Leichen- und Blutspurensuchhund seinen Dienst auf. Die zweieinhalb Jahre alte Kleo vom Wolphimdorph ist seit einem Jahr Polizeidiensthund-Azubi und hat nun den ersten Teil ihrer Ausbildung abgeschlossen.

Im März 2015 beginnt dann das Training der Deutschen Schäferhündin zum Schutz- und Diensthund, das alle Polizeihunde, also auch die üblichen Sprengstoff- und Rauschgiftspürhunde, absolvieren müssen.

Chef des sechsbeinigen Teams ist Armin Biedermann (siehe Foto), der seit 1995 bei der Polizei und seit acht Jahren bei der Hundeführerstaffel ist. Der 46-Jährige hat nun zwei aktive Diensthunde, da sein älterer vierbeiniger Weggefährte noch nicht altershalber in den Ruhestand darf. Außerdem hat er noch einen ehemaligen Diensthund zuhause, der zu alt geworden ist für den Polizeidienst. Armin Biedermann erklärt:

"Kleo kann überall dort eingesetzt werden, wo es darum geht, Leichen, Leichenteile oder Blutspuren zu finden."

Da dies zur Aufklärung von schweren Straftaten oder auch bei der Verfolgung von Straftätern, die sich bei ihrer Tat verletzt haben, von entscheidender Bedeutung sein kann, weist Richard Diesch, Leiter der Direktion Polizeireviere im Polizeipräsidium, auf die Wichtigkeit einer solchen Spezialausbildung hin und erklärt:

"Die neue Konzeption für die Polizeipräsidien sieht mindestens einen solchen Spezialhund vor. Die Hündin kann für die ermittelnden Kollegen in der Zukunft sicherlich nicht nur eine unterstützende, sondern sogar aufklärende Hilfe sein".

Neun Wochen lang wurden Armin Biedermann und seine Kleo im Trainings- und Kompetenzzentrum für Hundeführer in Göppingen ausgebildet. Der Hundeführer:

"Nachdem Kleo gelernt hat, Leichen und Blut in unterschiedlichsten Lagen und allen möglich Orten zu erschnüffeln, zeigt sie mir dies an, indem sie sich sofort ablegt."

Eines allerdings betont der Oberkommissar:

"Das Training geht weiter".

Regelmäßig legt er im Wald oder anderswo Spuren wie zum Beispiel Fleischbrocken und lässt die Hündin suchen, bis sie etwas findet und als Belohnung ihr Spielzeug bekommt. Wenn es bei der Suche lediglich um Blutspuren geht, muss Kleo allerdings, je nach Blutmenge, ziemlich oder sogar ganz punktgenau an die entsprechende Stelle kommen und das, so Armin Biedermann, sei eine sehr anspruchsvolle und die höchste Konzentration des Hundes erfordernde Aufgabe. Bei der Suche nach Leichen oder Leichenteilen sei eher eine grobe Stöberarbeit angezeigt.

"Egal, zu welchem Einsatz Armin Biedermann und Kleo zuerst müssen, ich denke, sie werden sich in der Realität bewähren",

ist sich Richard Diesch sicher. Der Leitende Polizeidirektor kündigt auch die Ausbildung eines Brandmittelspürhundes im nächsten Jahr an. Bislang gab es solche Spezialhunde zentral in Stuttgart und Karlsruhe, nun aber werden alle Präsidien mit ihnen ausgestattet. Das Polizeipräsidium Heilbronn hat derzeit in der Polizeihundeführerstaffel Offenau und der Außenstelle Distelhausen insgesamt 21 Diensthundeführer mit 25 Diensthunden.