ESF Arbeitskreis legt nach zwei Jahren Projektarbeit Zwischenbericht vor 

Hilfe beim Übergang von der Schule in den Beruf

„Dem Rhein-Neckar-Kreis ist es ein wichtiges sozialpolitisches Anliegen, die Zahl der Bildungsverlierer weiter zu reduzieren“, erklärt der Sozialdezernent des Kreises, Roland Schulz. Schlechte Noten und Enttäuschungen in der schulischen Laufbahn führten demnach häufig zu Frustration und „Schulmüdigkeit“.

„Hier müssen unsere Hilfen ansetzen“, ist Schulz überzeugt. Denn zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie junge Erwachsene im Rhein-Neckar-Kreis stehen vor großen Herausforderungen, um den wichtigen Übergang von der Schule in den Beruf zu meistern. Da ihnen dies in vielen Fällen nicht alleine gelingen kann und eine gute Perspektive somit in weite Ferne rückt, bietet das Projekt „esf-jugendperspektive.rnk“ des ESF Arbeitskreises „Beschäftigung“ (Arbeitsgruppe Übergang Schule-Beruf) in Zusammenarbeit mit dem SRH Bildungswerk Neckargemünd kompetente Unterstützung.

Nach rund zwei Jahren legt der Arbeitskreis nun eine erfolgreiche Zwischenbilanz vor.„esf-jugendperspektive.rnk“ ist ein vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis und der Agentur für Arbeit Heidelberg finanziertes Entwicklungsprojekt, das zudem durch Mittel des Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Basierend auf einem „Drei-Säulen-Modell“ richtet sich es sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis zehn an allgemeinbildenden Schulen, gefährdete Abgänger beruflicher Schulen sowie an langzeitarbeitslose Jugendliche. Durch ein enges Netzwerk aus Projektmitarbeitern, Jugendlichen, Eltern, Schulen, Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und persönlichen Unterstützern ermöglicht es den unterschiedlichen Zielgruppen jeweils individuelle Begleitung und Hilfe bei der Berufs- und Ausbildungssuche.

Bisher haben sich 189 Schülerinnen und Schüler aktiv beteiligt und konnten durch die Unterstützung eigene Bewerbungsmappen erstellen sowie von einem Mobilitätstraining profitieren. 70 Prozent der Teilnehmer (133) schlossen das Projekt ab und wurden größtenteils in Ausbildung oder Arbeit (49), eine schulische Höherqualifizierung (32), in berufsvorbereitende Maßnahmen (25), oder in ein Freiwilliges Soziales Jahr beziehungsweise den Bundesfreiwilligendienst (4) vermittelt. Auch die weiteren Zahlen des Zwischenberichts können sich sehen lassen: Insgesamt bestand Kontakt zu 533 Betrieben, die Teilnehmer absolvierten 112 Praktika und es konnten 109 Profilpässe bearbeitet werden.

Das alles wäre ohne das intensive Engagement des Arbeitskreises nicht möglich. In diesem befassen sich Vertreter der beruflichen Schulen, des staatlichen Schulamtes, des Jobcenters, des Sozial- und Jugendamt des Kreises sowie der Arbeitsagentur Heidelberg unter anderem mit der Frage, wie man jungen Menschen helfen kann, die passenden Ausbildungsberufe zu finden. Die Begleitung der Teilnehmer erfolgt in vielfältiger Weise. Von allgemeinen Informationen, individueller Analyse der Stärken und Schwächen durch einen Coach, über Gruppenprogramme bis hin zu Workshops, Veranstaltungs- und Messebesuchen reicht die breite Auswahl an Angeboten, die letztendlich in eine Strategie zur persönlichen Zukunftsplanung münden. Ziel ist, dass die Teilnehmer kontinuierlich die Schule besuchen, einen Schulabschluss erreichen, an Beratungen teilnehmen und Bewerbungsunterlagen erstellen. Weiterhin stehen die Entwicklung von Berufswegeplanungen, die Berufsorientierung, Vermittlung in Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung sowie individuelle Bewerbungstrainings im Fokus der Projektarbeit.