Filmpremiere „Wer rettet Wen?“

Ausstrahlung zeitgleich an mindestens 150 europäischen Orten

Elmstein, Neustadt an der Weinstraße, Kaiserslautern – Seit fünf Jahren werden Banken und Länder gerettet. Politiker schaffen immer neue Rettungsfonds, während mitten in Europa Menschen wieder für Hungerlöhne arbeiten. Es wird gerettet, nur keine Rettung ist in Sicht. Der Film „Wer rettet Wen“ zeigt, wer dabei wirklich gerettet wird: Nie ging es um die Rettung der Griechen, nie um die der Spanier oder Portugiesen. Stets geht es nur um das Wohl der Hauptverdiener an diesen Krisen: den dort mit hochriskanten Spekulationen engagierten Banken. Uns Steuerzahlern und den sozial Benachteiligten werden bis heute alle milliardenschweren Risiken zugemutet! Für die großen Banken ist die Finanzkrise dagegen vor allem ein Geschäftsmodell.

Premiere des Films

Am Mittwoch, dem 11.02.2015 gegen 20 Uhr wird „Wer rettet Wen?" in mindestens 150 europäischen Orten zur selben Zeit Premiere feiern. In Neustadt ist dies das „kommunale Kino Neustadt“ und in Kaiserslautern das „Union Kino“.
Der Förderverein internationales Medienzentrum e.V. zeigt diesen Film am 11.Februar im Eiscafe/Pizzeria „Grotta azzurra“ in Elmstein um 20 Uhr. Im Vorprogram singt bee ab 19 Uhr Solidaritäts-Lieder zur Gitarre.

Steuerzahler finanzieren private Vermögen

Es heißt, Griechenland habe 240 Mrd. € Hilfen erhalten. Gerettet wurden damit aber nur die privaten Banken, Versicherungen und Investmenthäuser. Ihnen gehörten 2009 fast alle griechischen Staatsanleihen. 2012 – drei Jahre danach – sind diese Schulden fast gänzlich auf uns europäische Steuerzahler übertragen! Wir haben dadurch etwa 300 Mrd. € Schulden mehr. Dafür wurden viele reiche Griechen reicher und Hedgefonds, Banken, reiche Privatanleger vor jeglichen Verlusten bewahrt. Aus milliardenschweren „Hilfen" der Steuerzahler sind private Vermögen geworden. Der ansonsten neoliberale Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinhat hat ausgerechnet, dass die Fortsetzung der Rettungsschirmpolitik sicher im Interesse der großen Finanzinstitute und der 5% reichsten Personen der Welt ist. Aber selbst die Bürger der wirtschaftlich stärksten Länder der EU werden um ihre Altersversorgung bangen müssen. Doch Hauptsache, „die Märkte atmen auf“.

Die Macht der „Märkte“

Ständig heißt es, die Märkte seien verstimmt, die Märkte seien enttäuscht. Die Finanzmärkte, das scheint ein besonderes Wesen zu sein, das bei Laune gehalten werden muss. Drei Ratingagenturen bestimmen die Politik der Parlamente Europas. Ihre Eigentümer sind Händler mit Staatsanleihen, die größten Investmentbanken und Private Equity- Konzerne der Welt. Wenn sie die Daumen senken, zittern Staaten.
Viele Menschen ahnen, dass da etwas schief läuft. Sie fühlen sich ausgeliefert, weil sie das Spiel der Milliarden nicht verstehen. Doch Demokratie hat angesichts der Macht des Finanzmarkts nur eine Chance, wenn Bürger anfangen, ihre Interessen in dem „Spiel der Milliarden“ zu erkennen, die wesentlichen Strukturen und Mechanismen des Finanzkapitals zu durchschauen. „Wer rettet Wen“ erklärt die Hintergründe.

Wer rettet Wen?
Eine Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit                                
Eine internationale Koproduktion der Kernfilm.    Leslie Franke/Herdolor Lorenz, 2015, 104 Minuten