Sieben an einem Tag

Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen ist nicht nur für die grenzpolizeiliche Ein- und Ausreisekontrolle, sondern auch für die Luftsicherheit und die bahnpolizeilichen Aufgaben am Fern- und Regionalbahnhof zuständig

Frankfurt/Main (ots) – Nicht Sieben auf einen Streich, aber an einem Tag vollstreckte die Bundespolizei am 10.11.15 auf dem Frankfurter Flughafen sieben Haftbefehle.

05:53 Uhr: Die  Bundespolizisten verhaften einen 54-jährigen Kroaten bei der Einreisekontrolle aus Bangkok / Thailand, aufgrund eines Internationalen Haftbefehls Die kroatische Justiz fahndet nach ihm, weil er des Umsatzsteuerbetruges verdächtig ist. Die Bundespolizisten führen ihn dem Haftrichter vor, der Auslieferungshaft anordnet.

07:50 Uhr: Ausreisekontrolle nach Chicago / USA. Ein 47-jähriger Türke wird mit Haftbefehl gesucht. Ein Gericht verurteilte ihn wegen eines Waffendelikts. Seine Strafe hat er noch nicht bezahlt. 675 Euro stehen noch aus. Er zahlt und kann die Wache der Bundespolizei verlassen. Hätte er nicht gezahlt, hätte er eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen müssen.

11:37 Uhr: Ein Libanese kommt aus Beirut / Libanon und möchte gerne über Frankfurt einreisen, um nach Kopenhagen weiterzufliegen. Der Kontrollbeamte der Bundespolizei entdeckt im Fahndungssystem einen Haftbefehl und  eine Einreisesperre. Eine Strafe von 450 Euro ist noch offen. Grund: Ein deutsches Gericht verurteilte den 28-Jährigen, da dieser gegen das Asyl- und das Ausländergesetz verstoßen hatte. Der Mann zahlt und fliegt nach London weiter, da ihm die Bundespolizei aufgrund des Einreiseverbots die Einreise nach Deutschland verwehrt.

14.45 Uhr: Eine 37-jährige Deutsche fliegt von Istanbul / Türkei zurück nach Hause. Auch gegen sie besteht ein Haftbefehl. Sie zahlt die noch offene Geldstrafe wegen Diebstahls über 200 Euro und darf erst dann die Wache der Bundespolizei Richtung Inland verlassen.

16.10 Uhr: Mit gleich zwei Haftbefehlen lässt eine hessische Staatsanwaltschaft nach einem 54-jährigen Mann fahnden, der ebenfalls aus Istanbul / Türkei nach Frankfurt kommt. Er steht im Verdacht ohne Führerschein und ohne gültige Kfz-Versicherung gefahren zu sein. Das zuständige Landratsamt bittet die Bundespolizei um Beschlagnahme des Führerscheins, den die Grenzbeamten bei der Durchsuchung gefunden haben. Auch dieser Mann wird dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnet.

18.00 Uhr: 2700 Euro Strafe wegen Betruges muss eine 25-jährige Frau zahlen, die aus Antalya / Türkei in Frankfurt ankommt. Auch gegen sie besteht ein Haftbefehl.

19.55 Uhr: Ein Bundespolizist kontrolliert einen 40-jähriger Niederländer der aus Madrid / Spanien kommt. Wegen Drogenhandels im Kilobereich wird er mit Haftbefehl gesucht. Auch hier lassen die Bundespolizisten die Handschellen klicken, führen ihn dem Haftrichter vor, der auch in diesem Fall Untersuchungshaft anordnet.

Sieben Haftbefehle – ein ganz normaler Tag für die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen, die jährlich über 2.100  Haftbefehle vollstreckt.