Norovirus breitet sich aus

Vorsorgetipps

Pirmasens – Nicht nur die Grippewelle hat die Südwestpfalz erreicht, auch die Norovirus-Erkrankungen sind derzeit auf dem Vormarsch. Wurden im November des vergangenen Jahres lediglich 17 nachgewiesene Fälle für den Landkreis Südwestpfalz sowie die Städte Pirmasens und Zweibrücken verzeichnet, stieg diese Zahl im Dezember bereits auf 61 an. Seit Beginn des Jahres bis zum 11. Februar sind schon 152 Fälle registriert. Auch die Dunkelziffer dürfte hoch sein, da nicht alle Menschen mit Beschwerden zum Arzt gehen und sich auf den Virus testen lassen.

Anlass genug für die Kreisverwaltung Südwestpfalz, Abteilung Gesundheitswesen, die auch für die beiden Städte zuständig ist, über die Krankheit aufzuklären und auf Vorsorgetipps hinzuweisen. 

Noroviren stellen einen Virustyp dar, der für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Magen-Darmentzündungen verantwortlich ist und häufig in Gemeinschaftseinrichtungen wie Altenpflegeheime, Schulen und Kindertagesstätten auftritt. Erkrankungen werden das ganze Jahr beobachtet, jedoch gehäuft in den Wintermonaten. Die Erkrankung beginnt mit Erbrechen und starkem Durchfall, meist kommen schwere Bauchkrämpfe, Übelkeit, Muskelschmerzen und Mattigkeit hinzu. Die Beschwerden klingen nach zwölf bis 72 Stunden ab. 

Das Virus wird bei Erkrankten mit dem Stuhl ausgeschieden, weshalb die Übertragung von Mensch zu Mensch die größte Rolle spielt. Aber auch verunreinigte Speisen und Getränke, kontaminierte Gegenstände und erregerhaltige Partikel in der Luft können die Infektion verursachen. Die Erkrankung bricht üblicherweise zwölf bis 48 Stunden nach Kontakt mit dem Erreger aus. Eine Ansteckung ist während der akuten Erkrankung und mindestens bis zu 48 Stunden nach Beendigung der Krankheitssymptome möglich. Eine Impfung gegen Noroviren gibt es nicht. Die Behandlung besteht einzig und allein darin, rechtzeitig die verlorene Flüssigkeit und Körpersalze zu ersetzen. 

Zur Vorbeugung rät Dr. Heinz-Ulrich Koch, Leiter der Abteilung Gesundheitswesen der Kreisverwaltung, auf gründliche Händehygiene zu achten:

„Händewaschen muss nach jedem Toilettenbesuch erfolgen, ebenso nachdem man Kindern oder hilfebedürftigen Personen beim Toilettenbesuch geholfen hat und vor jeder Speisezubereitung. Dabei sollte auch unbedingt darauf geachtet werden, dass Flüssigseife benutzt wird, weil der Erreger ansonsten an der Handseife haften bleiben kann.“

Dr. Koch warnt auch eindringlich davor, Kinder mit Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion in den Kindergarten oder die Schule zu schicken.

„Zum eigenen Schutz und mit Rücksicht auf die anderen Kinder müssen Erkrankte solange von der Gemeinschaftseinrichtung fernbleiben, bis sich ihr Gesundheitszustand wieder vollständig stabilisiert hat. Der zu frühe Besuch hat oft Rückfälle oder erneute Infekte zur Folge, von denen sich das Kind dann langsamer erholt.“