OB Michael Ebling zu Ausbau A 643

Weg ist vorgezeichnet

Land und Stadt sind für eine "rechtlich saubere" 4+2-Lösung. Der Mainzer Ring ab der Schiersteiner Brücke wird im Auftrag der Bundesregierung jedoch sechsspurig ausgebaut.

Bundesverkehrsminister Dobrindt hat die Marschrichtung seines Amtsvorgängers bestätigt: Der Mainzer Ring ab der Schiersteiner Brücke wird im Auftrag der Bundesregierung sechsspurig ausgebaut. Land und Stadt hätten gerne einer rechtlich sauberen 4+2-Lösung den Vorzug gegeben, vor allem, um Verzögerungen aufgrund wahrscheinlicher Klagen von Naturschutzverbänden entgegenzuwirken. Diese Variante hatte auch der Mainzer Stadtrat mitgetragen.

Nachdem die Fakten endgültig auf dem Tisch liegen, ist aus Sicht des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling nun der Handlungsspielraum eingeschränkt und der Weg vorgezeichnet. Ziel muss neben einer schnellstmöglichen Entspannung der Verkehrslage durch Wiederinbetriebnahme der Brücke sein, die Grundsatzfrage zu klären, ob der Bund zu einem Entgegenkommen beim Abschnitt von der AS Gonsenheim bis zum Autobahndreieck Mainz bereit ist. Hier könnte mit einer 4+2-Lösung, die in Stoßzeiten sechs Spuren böte, das Naherholungsgebiet Gonsenheimer Wald geschont werden.

„Wenn aber Dobrindt auch in dieser Abwägungsfrage stur bleibt, sollten wir nicht mit dem Kopf durch die Wand“, empfiehlt der OB.

Auch der Stadtrat müsse sich hierzu eine Meinung bilden.

„Dann erwarten wir auch so schnell wie möglich Klarheit zu Bauzeit, Kosten und den konkreten Folgen für Verkehr und Naturschutz“.

Stadt wie Land tun seit der Sperrung der Brücke alles, um in den Grenzen des Möglichen und Machbaren jeden Tag aufs Neue für Entlastung zu sorgen. Die Verschiebung von Baustellen, darunter der Mainzelbahn, aber auch flexible Arbeitszeitregelungen in Verwaltung und Unternehmen, Maßnahmen der Verkehrssteuerung und ein zusätzliches Angebot im ÖPNV gehören dazu. Auch die Fährbetreiber haben sich mit längeren Fahrzeiten und einer zusätzlichen Fähre zwischen Budenheim und Walluf eingebracht.

"Es ist verständlich, dass Zehntausende täglich betroffener Menschen, die von der Sperrung der Schiersteiner Brücke betroffen sind, jetzt erwarten, dass die Brücke bald wieder in Betrieb genommen wird“, so Ebling.  

Inzwischen liege ein konkreter Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme der Brücke bis Ende März vor, an dessen Umsetzung nach Auskunft des Landes mit Hochdruck gearbeitet werde. Die Fachleute des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) stünden wegen der weiteren Schritte in engem Kontakt mit den Brückenbauexperten des Bundesverkehrsministeriums, das Bauherr der Schiersteiner Brücke sei, fasst der Mainzer OB nach einem Gespräch mit Infrastrukturminister Roger Lewentz zusammen:

"Die Verkehrsteilnehmer wollen wissen, wie es konkret weitergeht.“