Altlasten im Boden in der Weisenauer Straße werden bis Mai beseitigt

Sanierung vor Abschluss

Aushubsanierung

Mainz – Die im Herbst von der Stadtwerke Mainz AG in Auftrag gegebene Boden-Sanierung auf dem früheren Gaswerksstandort in der Weisenauer Straße in Mainz kann voraussichtlich im März beendet werden.

Danach erfolgt der Wiederaufbau der denkmalgeschützten offenen Lagerhalle. Sofern keine unvorhergesehenen Zwischenfälle eintreten, soll das gesamte Sanierungsprojekt bis Ende Mai abgeschlossen sein.

Das Gelände zwischen Stadtpark und Weisenauer Straße diente den Stadtwerken viele Jahre lang  unter anderem als Rohr- und Kabellager, auch Montagearbeiten wurden dort durchgeführt. Das Areal ist etwa 11 500 Quadratmeter groß. Zwischen 1855 und 1913/14 stand dort das alte Mainzer Gaswerk – das Stadtgas wurde früher ausschließlich aus Steinkohle erzeugt. Umwelttechnische Untersuchungen hatten vor einigen Jahren ergeben, dass im Bereich der ehemaligen Teergruben und im ehemaligen Reinigerraum Bodenverunreinigungen mit gaswerktypischen Subtanzen wie Teeröle, aromatische Kohlenwasserstoffe, Phenole und Cyanide vorhanden waren.  Die Stadtwerke Mainz AG erarbeitete deshalb ein detailliertes Sanierungskonzept und stimmte dieses mit externen Fachleuten und der SGD Süd ab. Um Belästigungen der Anwohner – etwa durch Geruch – möglichst gering zu halten, erfolgte ein Großteil des notwendigen Erdaushubs in den Wintermonaten und in Zelten.

Vor dem Start der Bodensanierung im Herbst 2014 musste im östlich gelegenen Rohrlagerbereich  zunächst die denkmalgeschützte offene Lagerhalle abgebaut und die Arkaden-Bauteile mit den Sandstein-Segmenten für den späteren Wiederaufbau nummeriert und zwischengelagert werden. Zur Sicherung einer massiven Festungs-Außenwand wurden vorab außerdem neun Aussteifungs-Bankette senkrecht zur Außenwand in mehreren Arbeitsgängen betoniert. Der weitere Aushub und Bodenaustausch erfolgte in insgesamt zehn Streifen bzw. Abschnitten mit einer Tiefe von bis zu  6,50 Meter. Im stärker belasteten sogenannten Aushubbereich "Ost 1" wurde  zunächst eine etwa 30 mal 12 Meter große und bis zu 8 Meter hohe Zelteinhausung inklusive Abluftabsaugung und Abluftreinigung aufgebaut. Das Zelt ist mittlerweile wieder zurückgebaut und der Boden an dieser Stelle mit sogenanntem Z0-Material wieder verfüllt, also mit Material, das als unbedenklich eingestuft ist.

Im östlichen Bereich wurde die Sanierungsfläche um etwa ein Viertel erweitert, weil hier weitere, in der Voruntersuchung nicht bekannte, ehemalige Teergruben ebenfalls saniert werden mussten. Die Arbeiten im Aushubbereich Ost werden in einigen Tagen abgeschlossen. In den nächsten drei bis vier Wochen folgt dann die Bodensanierung im etwas weniger kritischen westlichen Geländeteil.

Der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Detlev Höhne weist darauf hin, dass die Stadtwerke für die Sanierung des Areals einen hohen Aufwand betreiben. Aus Verantwortung für die Umwelt und nachfolgende Generationen sei die Sanierung des Areals notwendig und unumgänglich gewesen. Die geschätzten Sanierungskosten werden über eine Million Euro betragen. Über die weitere Verwendung des Areals, ist, so Höhne weiter, noch keine Entscheidung getroffen worden. Der Dialog mit der Stadtplanung wird nach erfolgreicher Beendigung der Sanierung aufgenommen.