Karlsruhe. Die Leistungsklasse eröffnete die Qualifikationsregatta in Duisburg und legte mit der Nominierung für das vorläufige Olympiateam, mit Sarah Brüßler und Gesine Ragwitz, sowie Tim Bechtolds Nomminierung für das U23-Nationalmannschaft, den Grundstein für eine erfolgreiche Regatta. Im Rennen um die Tickets für die Junioren WM- und EM-Startplätze waren im Anschluss die Rheinbrüder in allen vier Disziplingruppen vertreten.
Der Deutsche Kanu Verband wird in diesem Jahr mit seiner A-Mannschaft an der Junioren WM im bulgarischen Plovdiv (17.-21. Juli 2024 ) an den Start gehen und eine kleines B-Team wird die deutschen Farben bei der Junioren EM im slowakischen Bratislava (27.-30. Juni 2024) vertreten.
Die talentierten Nachwuchshoffnungen Cheyenne Heidl, Jaron Schulz, Leni Kliment, Katharina Nikolay, Viola Varallyai und Undine Horakh haben sich durch zum Teil beeindruckenden Leistungen bei der dritten nationalen Qualifikation auf der Wedau in Duisburg für internationale Einsätze qualifiziert. Dabei herrschten auch bei der abschließenden Regatta schwierige Bedingungen. Durchweg kalten Temperaturen, gepaart mit beinahe vier Tage
Dauerregen, der nur kurz unterbrochen wurde, dafür aber zum Teil in Begleitung mit Hagelschauer wiederkehrte,
machte es allen auf dem Wasser nicht leicht. Das Team der Rheinbrüder lies sich aber durch die Wettereskapaden nicht beeindrucken und lieferte sehr gute Ergebnisse ab.
Die Canadierfahrerin Cheyenne Heidl hat ihre erste nationale Qualifikation mehr als souverän gemeistert. Als Jugendfahrerin gehört sie damit zu den absoluten Überraschungen in diesem Jahr. Sportlich zugetraut hatte es ihr
Heimtrainer David Reeck aufgrund der Vorleistungen auf alle Fälle, aber ob die erst 15-Jährige auch mental und
physisch die drei anstrengenden Qualifikationstage gegen die zum Teil drei Jahre älteren Fahrerinnen meistern
würde, davon konnte man nicht ausgehen. Am Ende reichte es mit einem souveränen zweiten Rang in der Gesamtrangliste sowie den starken Einzelplatzierungen – Platz zwei über 200 und Rang drei über 500 Meter – für die
direkte Nominierung ins Junioren WM-Team. Ihre Mannschaftskameradin Viola Varallyai musste seit Beginn der
Qualifikationsrennen gegen ihre schlechtere Ausganglage beim Athletiktest anpaddeln. Mit den Platzierungen
fünf und zweimal sieben konnte die zukünftige Stadtwerke Auszubildende aber doch noch auf den Zug aufspringen und wird auf der Junioreneuropameisterschaft an den Start gehen.
Eine sehr gute Leistung zeigte auch die ebenfalls erst 15jährige Marie-Sophie Syskowski, die nur mit zwei Punkten knapp an ihrem ersten Nationalmannschaftseinsatz vorbeischrammte, aber sich für zukünftige Aufgaben
empfehlen konnte.
Rheinbrüder Neuzugang Leni Kliment, Vizeweltmeisterin bei den Junioren Weltmeisterschaften im Viererkajak
über 500 Meter des vergangenen Jahres, demonstrierte, mit ihrem dritten Platz über 500 und den beiden vierten
Plätzen im Einerkajak über 200 und 500 Meter, erneut ihre Konstanz und Zuverlässigkeit auf dem Wasser. Mit
Ranglistenplatz vier qualifizierte sich die 18-Jährige souverän für das siebenköpfige deutsche JWM Team.
Katharina Nikolay reiste kränkelnd nach Duisburg und kämpfte sich mit Platz fünf und acht durch die ersten zwei
Wettbewerbe. Doch die Leistungen waren beeinträchtig von der immer stärker werdenden Erkältung. Aufgrund
dieser Tatsache sowie das Katharina sich bereits zuvor in eine gute Ausgangslage gebracht hatte und vor dem
abschließenden Rennen nicht mehr von einem sichern Qualifikationsplatz verdrängt werden konnte, nominierte
der DKV die Vizeweltmeisterin der Junioren Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres, trotzdem sie am Sonntag krank abmelden musste, für die WM-Auswahl.
Eigentlich sollte die erst 15-jährige Undine Horakh nur zum Erfahrung sammeln an der nationalen Qualifikation
teilnehmen. Nach den starken Ergebnissen beim Athletiktest im Februar sowie der ersten Regatta vor zwei Wochen liebäugelte die Schülerin des Otto-Hahn-Gymnasiums jedoch auch ein wenig mit einem Einsatz im WM-Team. Die schwierigen Bedingungen sowie ungünstige Bahnverhältnisse machten es der jungen Karlsruherin
dann aber nicht einfach. Mit drei B-Finalplatzierungen reichte es letztendlich aber für eine Qualifikation für das
Junioren-EM Team.
Rheinbrüdertrainer Yannik Hofmann und Maren Knebel zeigten sich sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer
Sportlerinnen und Sportler: „ Ich glaube alle konnten trotz der zum Teil sehr schwierigen Bedingungen ihr Potential immer mal wieder abrufen, haben sich mit der Qualifikation für die Nationalmannschaften selbst belohnen
können und sind absolut eine Bereicherung für das deutsche Team!“, bilanzierte die neue DKV-Auswahltrainerin
für die Damen Junioren, Maren Knebel, abschließend.
Jaron Schulz, neu in der Riege der Rheinbrüder, konnte es kaum spannender machen. Der 18-jährige Schüler der
Drais Gemeinschaftsschule sicherte sich mit dem letzten Rennen des Wettbewerbs, mit einer taktisch klugen
Leistung im 1.000 Meterrennen sein Ticket für die Junioren Nationalmannschaft. Heimtrainer Yannik Hofmann
gratulierte mit einer kräftigen Umarmung noch auf dem Steg. Zuvor ebnete Schulz bereits mit dem dritten Platz
über die 200 Meter-Sprintstrecke den Weg. Ob es für ihn bis zur Junioren WM geht, hat Schulz selbst in seiner
Hand. Ende Mai müssen sich alle zehn nominierten Kajakherren-Juniorenfahrer bei der internationalen Regatta
im slowakischen Bratislava im internationalen Vergleich beweisen.
Starke Rennen zeigten auch die Mannschaftskameraden Simon Schuler und Jannik Heritz, die sich beide für das
B-Finale über ihre Spezialstrecke den 1.000 Meter qualifizieren konnten. Beide wollen im nächsten Jahr so richtig
angreifen, wenn es um die Verteilung der Nationalmannschaftsplätze geht und bereiten sich jetzt auf die anstehenden Aufgaben insbesondere die Deutschen Meisterschaften im August vor. Die gleiche Marschroute haben
die Canadierfahrer Nils Böhm und Philipp Kernich. Nils Böhm, der auch nur um einen Platz an der Nominierung
für das JEM Team scheiterte zeigte immer wieder sehr gute Rennen, musste sich aber im abschließenden 1.000
Meterfinale den extremen Windverhältnissen geschlagen geben.
„Die Nominierung von insgesamt sechs Sportlern für die Junioren Nationalteams ist ein Zeugnis für die herausragende Talentförderung und die harte Arbeit, die das Trainer- und Betreuerteam am Rheinhafen leistet“, analysiert
der Bundesstützpunktleiter, Detlef Hofmann, nach der Qualifikationsreise glücklich und bedankte sich damit bei
seinem Team.
(Quelle: Rheinbrüder Karlsruhe)