© Sora Shimazaki on Pexels
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Ein Unfall ist eine Ausnahmesituation, die rationales Denken und Handeln erschwert.

Unabhängig vom Kontext des Unfalls (Verkehr, Arbeitsplatz, privater oder öffentlicher Bereich) gibt es klare Verhaltensregeln, die nach jedem Zwischenfall gelten. Sie sorgen für bestmögliche Hilfe und dafür, dass im Falle von juristischen Ansprüchen alles dokumentiert wurde.

Dokumentation des Unfalls – zur Sicherung eventueller Ansprüche

Die wichtigste Frage nach einem Unfall ist zunächst, ob jemand verletzt wurde. Blechschäden lassen sich immer leichter reparieren als menschliche Schäden und trotzdem ist eine Dokumentation wichtig. Manchmal kommt es im Nachhinein zu Schadenersatzansprüchen bzw. Schmerzensgeld nach dem Unfall und das wird nur bei ausreichender Erfassung des Hergangs ermöglicht.
Die besten Chancen bei der Einklagung haben Betroffene mit einem Anwalt, der sich mit Schmerzensgeld nach einem Unfall auskennt.

Bei einem Autounfall – die Unfallstelle absichern

Im Jahr 2022 gab es 2,4 Millionen Autounfälle, Tendenz steigend. Wer zum ersten Mal verwickelt ist, steht nicht selten unter Schock. Die wichtigste Grundregel ist, sofort anzuhalten und die Unfallstelle abzusichern. So werden weitere Gefahren durch auffahrende Autos und andere Verkehrsteilnehmer verhindert. Sofern es keinen Personenschaden gab, ist die Absicherung der Unfallstelle mit Warndreieck Priorität. Sind Menschen verletzt, ist nach Absicherung direkt Erste Hilfe zu leisten und einen Notruf abzusetzen.

Bei ärztlichen Behandlungen des Unfallopfers ist es wichtig, sämtliche Verletzungen dokumentieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Verletzungen klein oder groß sind, im Verfahren um Schmerzensgeld ist eine lückenlose Aufzeichnung wichtig. Ein Schmerztagebuch kann dabei helfen, im späteren Verfahren exakt aufzuzeigen, wie stark das Unfallopfer von den Folgen beeinträchtigt war.

Kam es beim Sport zu einem Unfall, spielt die Beurteilung der Sportanlagen eine Rolle. Wurde fahrlässig gehandelt oder passierte der Unfall aufgrund eigener Unzulänglichkeiten? Das ist entscheidend bei der Frage, ob Schmerzensgeld gezahlt wird oder nicht.

Folgen dokumentieren – die wichtigsten Beweismittel

Die Unfalldokumentation stellt oft vor Herausforderungen, denn das Persönlichkeitsrecht des Unfallgegners spielt eine Rolle. So ist strittig, welchen Wert eine Dashcam im Auto hat und ob sie als Unfalldokumentation ausgewertet werden kann. Wer nach dem Unfall Schmerzensgeld beantragen möchte, punktet von der Inanspruchnahme eines Anwalts, da mit ihm die genauen Formen der Dokumentation besprochen werden können.

Grundsätzlich sind verschiedene Arten möglich, darunter:

• Fotos von der Unfallstelle und von Schäden am Fahrzeug
• Ärztliche Atteste, die als neutrale Dokumentation von Verletzungen gelten
• Berichte aus der Werkstatt, Rechnungen, Gutachten
• Zeugenaussagen von Personen, die den Unfall gesehen haben
• Schriftliche Aufzeichnungen aus eigener Erinnerung
• Polizeiberichte, die nach jedem Unfall dokumentiert werden
• Verkehrsüberwachungsaufnahmen, je nach Region vorhanden

Wichtig ist, dass das Unfallopfer die geltenden Rechtsbedingungen einhält, um sich nicht selbst strafbar zu machen. Immer häufiger tauchen in sozialen Netzwerken Videos und Fotos von Unfälle auf, mit der Suche nach Zeugen. Das ist ein probates Mittel, sofern das Persönlichkeitsrecht dritter Personen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Auch solche Aktionen sollten besser mit einem Anwalt besprochen werden. Schmerzensgeld nach einem Unfall kann hilfreich sein, parallel aber selbst Probleme zu bekommen nicht.