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In den vergangenen Jahren hat das Interesse an Fahrzeugen aus dem EU-Ausland deutlich zugenommen. Dabei lockten vor allem potenzielle Einsparungen beim Kaufpreis.

Jedoch konfrontierten unterschiedliche Zulassungsbestimmungen innerhalb der EU die Käufer mit diversen Herausforderungen. Um diese zu adressieren und den Prozess zu vereinfachen, wurde 1996 von der Europäischen Union das COC-Zertifikat ins Leben gerufen.
Doch was verbirgt sich hinter diesem Zertifikat und welche Rolle spielt es bei der Fahrzeugzulassung?

Funktion und Inhalt der EU-Konformitätsbescheinigung

In der Europäischen Union (EU) spielt das „Certificate of Conformity“ (COC), oft auch als EU-Konformitätsbescheinigung bezeichnet, eine zentrale Rolle. Dieses formelle Schriftstück bestätigt, dass ein Kfz den vorgegebenen EU-Standards entspricht und in der EU angemeldet und verwendet werden darf. Es wurde entwickelt, um den Automobilsektor zu vereinheitlichen und Handelsprozesse zu vereinfachen. Dabei ersetzt die COC Zertifizierungverschiedene zuvor benötigte Bescheinigungen.

Das Dokument ist besonders dann wichtig, wenn Autos zwischen EU-Ländern transferiert werden sollen.

Die EU-Konformitätsbescheinigung stellt eine detaillierte Herstelleraussage dar und enthält wichtige Informationen wie Emissionswerte, Geräuschentwicklung und Verbrauchsdaten. Zusätzlich sind für die Kfz-Steuer relevante Angaben wie die Emissionsklassifizierung vermerkt. Das Zertifikat bietet nähere Fahrzeuginformationen, von der Identifikationsnummer über die genauen Maße bis hin zu Einzelheiten über die Bremsen und die maximale Geschwindigkeit.

Wie Fahrzeughalter an COC-Dokumente gelangen

Die anfängliche Ausstellung der EG-Konformitätsbescheinigung erfolgt in der Regel direkt durch den Fahrzeughersteller und wird ohne zusätzliche Kosten für den Käufer bereitgestellt. Sollte jedoch ein erneuter Ausdruck oder eine Kopie des Dokuments benötigt werden, etwa wegen Beschädigung oder Verlust, entstehen in der Regel Gebühren. Bei Bedarf an einem Ersatz sollte man sich direkt an den Hersteller wenden und die Authentizität des Zertifikats sicherheitshalber überprüfen. Für Fahrzeuge, die kein COC-Dokument besitzen, was oft bei älteren Typen der Fall ist, muss die Bescheinigung extra beantragt werden.

Wer beispielsweise COC Papiere für VW benötigt, kann diese über spezielle Anbieter im Internet beziehen. Diese Firmen agieren als Intermediäre und bieten offizielle Konformitätszertifikate an, die in allen EU- und EWR-Ländern, einschließlich der Schweiz, Gültigkeit haben. Bedingung hierfür ist, dass das Auto in der EU angemeldet wurde und eine aktuelle EU-Typzulassung vorweisen kann.

Die Kosten für die Anfertigung variieren je nach Automarke. Während sie regelmäßig im mittleren zweistelligen Euro-Bereich liegen, können sie bei einigen Herstellern den unteren dreistelligen Bereich erreichen. Zum Beispiel können die Preise für einen VW oder Skoda niedriger sein als für einen Ferrari.

Anmeldung von EU-Fahrzeugen – das ist zu beachten

Um ein EU-Fahrzeug bei der Zulassungsbehörde anzumelden, sind diverse Dokumente nötig. Dazu zählen der Nachweis des Eigentums, etwa ein Kaufvertrag, und ein aktueller Personalausweis oder Pass. Die COC-Dokumentation und die elektronische Versicherungsbestätigung, bekannt als eVB, müssen ebenfalls vorgelegt werden. Wenn das Fahrzeug zuvor in einem anderen Staat angemeldet war, sind die ausländischen Fahrzeugunterlagen erforderlich.

Zur Abbuchung der Kfz-Steuer wird ein SEPA-Lastschriftverfahren benötigt. In bestimmten Situationen muss auch ein Beleg über eine kürzlich durchgeführte Hauptuntersuchung vorgezeigt werden. Bei Neuzulassungen von EU-Fahrzeugen ist des Weiteren ein Umsatzsteuerformular einzureichen, das meist direkt bei der Zulassungsbehörde verfügbar ist.

Für umfassende Informationen und spezifische Fragen sollte man die Kfz-Zulassungsdienststellen direkt ansprechen oder deren Online-Angebote nutzen.