Böser Verdacht: Arbeiten Seenotretter und Menschenhändler zusammen?

Symbolbild Quelle: Pixabay - geralt
Symbolbild Quelle: Pixabay - geralt

Trapani, Sizilien – In weiten Teilen Deutschlands herrscht der Glaube vor, dass die Rettung von Schiffbrüchigen auf hoher See eine humanitäre Pflicht ist. Doch was, wenn es sich bei den vermeintlichen Schiffbrüchigen gar nicht um Flüchtlinge handelt? Wenn die vermeintlichen Rettungsaktionen in Wirklichkeit Teil einer gut organisierten Schleusermaschinerie sind? Diese und andere brisante Fragen werden immer drängender, da immer mehr Beweise darauf hindeuten, dass es sich hier um eine perfide Allianz aus organisiertem Schleppertum und behördlicher Duldung handelt.

Die Staatsanwaltschaft in Trapani, Sizilien, hat kürzlich ihren umfangreichen Ermittlungsbericht veröffentlicht, der die schockierende Erkenntnis ans Licht bringt, dass die breite Öffentlichkeit in Europa, insbesondere in Deutschland, in diesem Zusammenhang hinters Licht geführt wurde.

Ein lukratives Geschäft zwischen Emotionen und Täuschung

Bisher waren viele überzeugt, dass es unerlässlich sei, Flüchtlinge und Menschen in Seenot zu retten. Doch die Anschuldigungen, die von den italienischen Behörden gegenüber Deutschland erhoben werden, legen nahe, dass die Dimensionen dieses Migrationsstroms weitaus komplexer sind. Es scheint, als ob der Flüchtlingsfluss gezielt gesteuert und orchestriert wird, und zwar mit tatkräftiger Unterstützung von Schleusern und NGOs, die augenscheinlich enge Beziehungen pflegen.

Die humanitären Organisationen und das lukrative Geschäft

Die humanitären Organisationen, die im Mittelmeer operieren, stehen nun schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber: Statt Menschen in akuter Gefahr zu retten, sollen sie angeblich mit Schleusern kooperiert haben, wie die italienischen Ermittlungen und Recherchen zu belegen scheinen. NGOs wie „Jugend Rettet,“ „Save the Children“ und „Ärzte ohne Grenzen“ sollen laut dem umfangreichen Ermittlungsbericht in dringendem Verdacht stehen, mit libyschen Menschenhändlern in Verbindung zu stehen. In diesem Zusammenhang wurden im letzten Jahr 21 Personen wegen Beihilfe zur illegalen Einreise von Migranten nach Italien angeklagt, wobei die Organisationen sämtliche Vorwürfe vehement zurückweisen.

Eine vertraute Allianz? Die Beziehungen zwischen Hilfsorganisationen und Schleusern

In einem der Berichte wird beschrieben, wie Seenotretter des Hilfsschiffs „Iuventa“ in einem festen Schlauchboot erschienen, um Dutzende von Insassen eines überfüllten Schlauchboots abzubergen. Ein Schlepperboot mit zwei Yamaha-Motoren begleitete die Aktion. Die drei Schleuser schienen sich dabei so vertraut mit den Helfern zu unterhalten, als seien sie alte Bekannte.

Der Ermittlungsbericht der italienischen Behörden enthält zahlreiche solcher Beispiele. Für die Ermittler ist es klar, dass zwischen NGOs und Schleusern eine Art familiäre Bindung zu bestehen scheint. Die Schleuser bringen die Flüchtlinge in Küstennähe, wo sie von NGOs in Empfang genommen werden.

Der Ablauf laut italienischer Ermittlungen

Die Menschenhändler nehmen überladene Boote auf das Mittelmeer hinaus und treffen an vorher vereinbarten Orten auf NGOs wie die „Iuventa“ (Jugend rettet), die „Vos Hestia“ (Save the Children) oder die „Vos Prudence“ (Ärzte ohne Grenzen).

Das Drama der hohen Opferzahlen

Die Staatsanwaltschaft in Sizilien geht davon aus, dass die gezielten Rettungsaktionen der NGOs in der Nähe der libyschen Küste das Schleusergeschäft begünstigen. Im Laufe dieses Jahres sind bereits über 2300 Menschen auf der zentralen Seeroute von Nordafrika nach Italien ums Leben gekommen.

Ein bezeichnendes Beispiel

Offiziellen Berichten zufolge wird nach der Rettung von Personen auf hoher See die Bezeichnung „Flüchtlinge“ durch „Überlebende“ ersetzt, um sicherzustellen, dass die Kapitäne der Schiffe von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) einen sicheren Hafen ansteuern können, normalerweise in Italien. Ein Bericht aus dem Jahr 2017 enthält Aufnahmen, Bilder und Dokumente, die mehrere solcher Vorfälle zu belegen scheinen.

Ein Beispiel von Vielen ist der Vorfall mit dem Schiff „Vos Hestia“ von „Save the Children“ am 26. Juni 2017: „Ein mit zahlreichen Menschen überfülltes Schlauchboot mit Überlebenden traf auf die Retter in der Nähe der libyschen Küste. Drei Schlepperboote mit jeweils zwei 150 PS starken Außenbordmotoren näherten sich den Rettungskräften. Die Schlepper signalisierten gestikulierend, dass noch weitere Boote mit Überlebenden auf dem Weg zur ‚Übernahme‘ seien.“

Die Staatsanwaltschaft berichtet, dass verdeckte Ermittler diese Szene beobachteten und dokumentierten: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die oben beschriebenen Ereignisse darauf hinweisen, dass eine geplante Übergabe von Überlebenden durch Schleuser an das Schiff Vos Hestia stattgefunden hat. Es wird insbesondere deutlich, wie die Schlepper sich dem genannten Schiff näherten und direkten Kontakt mit der Besatzung aufnahmen, um die baldige Ankunft einer größeren Gruppe von Überlebenden an Bord anzukündigen.“ Der Kapitän des Hilfsschiffs habe dann „bereitwillig“ auf die Ankunft der weiteren Überlebenden gewartet.

Verschleierte Aufnahmen und gezielte Weitergabe von Informationen

Die Ermittler haben Beweise dafür gefunden, dass NGOs Bilder und Videos von Rettungsaktionen zurückgehalten haben, die auf eine Zusammenarbeit mit Schleusern hindeuten könnten. In einigen Fällen scheinen Schleuser und Retter scheinbar geheime Treffpunkte auf See koordiniert zu haben.

Es gibt auch Berichte über Gewalt von Schleusern gegenüber Migranten, die von Rettern beobachtet wurden. Die NGOs haben widersprüchlich auf diese Vorwürfe reagiert und gleichzeitig ihre Bemühungen zur Rettung betont.

Schleuser, die gedeckt werden

Die Lage wird immer komplexer: Die Staatsanwaltschaft in Trapani geht davon aus, dass die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) nicht nur mit kriminellen Schleusern zusammenarbeiten, sondern diese auch schützen. Ende Juni 2017 legte das Schiff „Vos Hestia“ mit etwa 1.000 Passagieren an Bord in Reggio Calabria an. Unter den Passagieren befand sich eindeutig ein weißer Mann, der als Schleuser identifiziert wurde. Als das Schiff in Italien ankam, verschwieg der Kapitän jedoch die Anwesenheit dieses Passagiers gegenüber den Behörden.

Italien in Not

Der Flüchtlingsstrom hat mittlerweile eine beunruhigende Dimension erreicht, weshalb Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihren Kurs gegenüber den Seenotrettungsorganisationen erneut verschärft hat. In Lampedusa, sprechen Bürgermeister von einer Invasion durch Invasoren. Echte Flüchtlinge seien vielfach nicht erkennbar.

Die Ermittlungen gehen weiter

Die Ermittlungen und Recherchen werfen insgesamt Fragen zur Rolle der NGOs bei der Migrationskrise im Mittelmeer auf und verdeutlichen die komplexen Herausforderungen, die mit der Rettung von Migranten und der Bekämpfung des Schleuserwesens einhergehen.

Nun sind die Behörden in der BRD gefragt, schließlich wird das alles von Steuergeldern bezahlt.

Übrigens …

Eine der involvierten Nichtregierungsorganisationen, die britische „Save the Children“, hat nach Bekanntwerden der Untersuchungen sämtliche Aktivitäten eingestellt.