Karlsruhe. In der Zeit vor den nationalen Qualifikationen war oft die Sprache vom „Hopp oder Top-Jahr“ für Katinka Hofmann, der U23-Vize-Weltmeisterin im Zweierkajak von 2021. Nachdem sie altersbedingt 2023 nicht mehr für die U23 in Frage kam, war der Druck groß nun den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen.
Doch wie bereits erfolgreiche Rheinschwestern wie Silke Hörmann, Sabine Volz, Cathrin Dürr und zuletzt Sarah Brüßler vor ihr, schaffte sie den Druck in Motivation umzuwandeln und qualifizierte sich in Duisburg für das Nationalteam 2023. Mit dem vierten World Cup Platz im Viererkajak über 500 Meter mit Sarah Brüßler, Lena Röhlings (Berlin) und Enja Röseling (Essen) gelang ihr in Szeged/Ungarn, sich direkt für
die Weltmeisterschaften in Duisburg zu qualifizieren. Im Vorfeld der Heim-WM in Duisburg finden jedoch noch die European Games vom 21.- 24.06.2023 in Krakau/Polen statt. Wie bei den Olympischen Spielen müssen auch bei dem europäischen Pendant im Vorfeld Quotenplätze errungen werden. Hier hatte der
Deutsche Kanu-Verband 2022 lediglich fünf Damen qualifiziert. Aus diesem Grund musste ein interner Ausscheid über 350 Meter, bei den für die WM qualifizierten Damen, für die European Games gefahren werden.
Die beiden Vize-Weltmeisterinnen Jule Hake (Lünen) und Paulina Paszek (Hannover) sowie die starke Berlinerin Pauline Jagsch wurden bereits im Vorfeld für Krakau gesetzt. Nun galt es die zwei verbleibenden Tickets zu vergeben. Zusammen mit ihrer K4-Partnerin Lena Röhlings sicherte sich Katinka Hofmann eines davon. Für Sarah Brüßler reichte es mit einem knappen vierten Platz nicht. „Ein bisschen traurig bin ich darüber schon, aber vielleicht ist es für mich ganz gut, wenn ich die EM nicht fahre und
nochmals einen größeren Trainingsblock im Hinblick auf das Saisonhighlight, die WM, setze“, gab die Olympia-Elfte zu.
Katinka Hofmann freute sich natürlich über die Qualifikation. Damit vertritt sie Deutschland bei den dritten European Games – das alle vier Jahre stattfindende kontinentale Multisportgroßereignis. „Das war nun alles sehr aufregend hier in Kienbaum und ich bin mega glücklich, dass ich nominiert werde und nun
auch noch mit Jule, Paulina und Lena den Vierer fahren darf.“
Detlef Hofmann, Vater und Bundesstützpunktleiter in Karlsruhe, freut sich sehr mit seiner Tochter aber hat auch tröstende Worte für Sarah Brüßler: „Als Trainer und Stützpunktleiter leidet man natürlich immer auch mit den Athletinnen mit und natürlich hätte ich mich noch mehr gefreut, wenn es Sarah auch geschafft hätte. Aber ich bin mir sicher, dass Sarah aus dieser sehr knappen Niederlage gestärkt hervorgehen wird.“
(Quelle: Rheinbrüder Karlsruhe e.V.)