Immobilienmarkt-Analyse des Gutachterausschusses

Immobilienmarktbericht Wiesbaden 2015

Symbolbild Haus (Foto: Metropolnews)
Symbolbild Haus (Foto: Metropolnews)

Wiesbaden – Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Immobilienwerte für den Bereich der Landeshauptstadt Wiesbaden hat für 2014 den Immobilienmarktbericht 2015 auf der Grundlage der bei der Geschäftsstelle eingehenden Kaufverträge erstellt.

Der „Immobilienmarktbericht Wiesbaden 2015“ zeigt den Umfang des Grundstücksverkehrs und die Grundstückspreisentwicklung des vergangenen Jahres und soll damit zur Transparenz auf dem heimischen Grundstücksmarkt beitragen. Für Fachleute enthält der Marktbericht auch umfangreiche statistische Untersuchungen, zum Beispiel Liegenschaftszinssätze, Kaufpreis/Sachwert-Faktoren und vieles mehr. Wiederum wurden auch Vergleichsfaktoren für Ein- und Zweifamilienhäusern nach Paragraf 183 Bewertungsgesetz abgeleitet. Diese dienen in Standardfällen dem Finanzamt und den Steuerberatern den gemeinen Wert gemäß dem Erbschaftssteuerreformgesetz zu ermitteln.

Im Jahr 2014 wurden der Geschäftsstelle 2600 Objekte, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein „Plus“ von rund neun Prozent, von den beurkundenden Notaren zugesandt. Die Vertragszahlen nahmen bei den bebauten Grundstücken (592 Objekte) um 26 Prozent zu und bei den unbebauten Grundstücken (329 Objekte) um 2 Prozent ab. Die Gesamtzahl der Wohnungs- beziehungsweise Teileigentumsverträge erhöhte sich um 6,6 Prozent auf 1679 Verträge. Der Gesamtgeldumsatz betrug rund 1,645 Milliarden Euro. Dies ist eine Verdoppelung gegenüber 2013. Die Umsatzsteigerung beruht hauptsächlich auf einigen großen Transaktionen bebauter Grundstücke. Die fünf teuersten Objekte haben alleine zusammen 432 Millionen Euro ausgemacht.
Für unbebaute Wohnbaugrundstücke wurden im Durchschnitt innerhalb des gesamten Stadtgebietes rund 620 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Wohnbaugrundstücke kosteten in den Stadtbezirken Nordost und Sonnenberg 2014 im Schnitt rund 1030 Euro pro Quadratmeter (2013: 1.200 Euro pro Quadratmeter und im restlichen Stadtgebiet rund 545 Euro pro Quadratmeter (2013: 518 Euro pro Quadratmeter). Für gewerblich genutzte Grundstücke wurde ein Durchschnittswert von 213 Euro pro Quadratmeter, bei allerdings auch nur neun Kaufverträgen, ermittelt.

Die Preise für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke liegen mit 4,80 Euro pro Quadratmeter 20 Prozent und für Gartengrundstücke (Freizeitgärten) mit 23 Euro pro Quadratmeter 15 Prozent höher als 2013. Bei den bebauten Grundstücken bilden die Reihenhäuser die größte Gruppe. Das Reihenmittelhaus, jahrelang in Wiesbaden relativ preisstabil, stieg im zweiten Jahr weiter an mit im Durchschnitt 325.000 Euro (2013: 303.000 Euro). Der Durchschnittspreis für ein Reihenendhaus bildete sich mit rund 368.000 Euro und Doppelhaushälften mit rd. 386.000 Euro. Beide geringfügig teurer als 2013. Für freistehende Einfamilienhäuser – überwiegend vor 1975 gebaut – konnten in den sehr guten Lagen (Stadtbezirk Nordost und Sonnenberg) Durchschnittspreise von rund 1.340.000 Euro registriert werden, die Spitzenpreise liegen über 1,5 Million Euro. Im Mittel aller verkauften Häuser bewegt sich der Preis bei rund 773.000 Euro. Die Durchschnittspreise für Mehrfamilienhäuser liegen bei 1.215.000 Euro, die von gemischt genutzten Gebäuden bei 1.887.000 Euro und die von Altbauvillen bei 1.665.000 Euro. Je nach Häufigkeit der verkauften Gebäudegruppen hat die Geschäftsstelle aus den Verkaufspreisen verschiedene Marktdaten, wie Liegenschaftszins, Ertragswert- und Gebäudefaktoren ermittelt und in Tabellenform im Jahresbericht dargestellt.

Die mit Abstand meisten Verträge wurden bei Wohnungs- und Teileigentum abgeschlossen. Die preiswerteste Wohnung kostete 28.000 Euro und die teuerste 1.630.000 Euro. Der durchschnittliche Kaufpreis einer Eigentumswohnung betrug 213.000 Euro bei einer Größe von 79,6 Quadratmeter. Dies entspricht einem Preis von 2675 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. (2013: 2.521 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche). Die Kaufpreise von Eigentumswohnungen bei Wiederverkäufen (1003 Verkaufsfälle) lagen mit 2.307 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche 4,4 Prozent höher als 2013. Der Mittelpreis pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr 2014 aller Neubaueigentumswohnungen betrug 3845 Euro pro Quadratmeter. Der Auswertung lagen 267 Verkaufsfälle zugrunde. Hier lag der Mittelpreis um 5 Prozent höher als 2013. Diese Durchschnittspreise beinhalten keine Garagen- oder Stellplätze. Die Mittelpreise für Reihenhäuser/Reihenendhäuser in Wohnungseigentumsform betrug beim Erstbezug eines Neubaus rund 2680 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Der Immobilienmarktbericht Wiesbaden 2015 ist für 30 Euro (bei Zusendung plus Portokosten) zu beziehen bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses; Gustav-Stresemann-Ring 15; 65189 Wiesbaden. Bestellungen sind per Fax 0611 314976 oder E-Mail, gutachterausschuss@wiesbaden.de, möglich.