Sportartübergreifendes Projekt für Kinder

„bewegt wachsen in Heilbronn“ startet

Heilbronn – Nur ein Viertel der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren ist täglich mindestens eine Stunde körperlich aktiv. Dieser Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf Motorik und Haltung sowie letztlich auch auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Mit dem sportartübergreifenden Projekt „bewegt wachsen in Heilbronn“ der Stadt sowie des Stadtverbandes für Sport starten in Kürze mehr Bewegungsmaßnahmen an Kindertagesstätten und Grundschulen, um eine gesunde Entwicklung jedes Kindes zu fördern und zugleich seine Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

In einer fünfjährigen Pilotphase wird in Kooperation mit der TSG Heilbronn das Konzept an zunächst sieben Kindertagesstätten und sieben Grundschulen erprobt. Getragen wird „bewegt wachsen in Heilbronn“ von der Stadt Heilbronn sowie der Heilbronner Bürgerstiftung, die das Programm in der Pilotphase mit jährlich 25.000 Euro fördern wird. Bürgermeisterin Agnes Christner: „Ziel ist, eine flächendeckende Bewegungs- und Gesundheitserziehung in Kindertagesstätten und Grundschulen im Stadtgebiet als selbstverständlichen Bestandteil des Ganztags zu implementieren. Freude an der Bewegung soll erweckt und gefördert werden. Sie dient der gesunden Entwicklung der Kinder in unserer Stadt, unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung und dient der Vermittlung von Normen und Werten.“

Entwickelt wurde das Bewegungskonzept auf Initiative der Leiterin des städtischen Schul-, Kultur- und Sportamts, Karin Schüttler, gemeinsam mit dem Stadtverband für Sport Heilbronn und dem Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung Stuttgart. Markus Otten, Vorsitzender Stadtverband für Sport: „Es sieht eine vielseitige und regelmäßige Grundausbildung von Kindern in kleinen Gruppen durch qualifiziertes Personal vor. Gesucht wird die Beteiligung möglichst zahlreicher Heilbronner Sportvereine, aufgebaut werden soll ein Netzwerk aus Stadt, Sport, Schulen, Kitas, Krankenkassen sowie Stiftungen.“

Die Projektverwaltung und -koordination wird beim Schul-, Kultur- und Sportamt liegen. Für die sportliche Leitung ist ein Sportlehrer zuständig. Zudem soll eine pädagogische Fachkraft für Bewegungsförderung in den Bereich der Kindertagesstätten eingebunden werden. Als nächster Schritt soll ein Pool aus Übungsleitern und Trainern, auch mit bewährten Kräften der Vereine, gebildet werden, um das Projekt so zeitnah wie möglich auf weitere Kindertagesstätten- und Schulstandorte auszuweiten. Die Bereitschaft von sehr gut ausgebildeten Frauen und Männern liegt vor, jedoch fehlen weitere Mittel zum Ausbau von „bewegt wachsen in Heilbronn“.

Neben der Stadt Heilbronn wird sich die Heilbronner Bürgerstiftung engagieren, die zum Anschub der Bewegungsmaßnahme an Schulen und Kindertagesstätten für fünf Jahre eine jährliche Förderung von 25.000 Euro zugesagt hat. Wohlwissend, so Vorstandsvorsitzender Karl Schäuble, dass damit zu den Finanzmitteln für die Sucht- und Gewaltprävention ein zweiter großer Ausgabenblock für einige Jahre festgeschrieben ist – und damit eine breitere Fördermöglichkeit für viele kleinere Maßnahmen eingeschnürt wird. „Die Gesundheit unserer Kinder ist aber mindestens ebenso wichtig, wie sie vor den Gefahren von Sucht und Gewalt zu schützen, deshalb haben wir uns mit Zustimmung des Stiftungsrates für diese Förderung verpflichtet. Um aber auch in Zukunft das Vier-Säulen-Konzept der Stiftungsarbeit effektiv bedienen zu können, werden wir weiter Unternehmen wie Privatpersonen ansprechen, um zusätzliche Finanzmittel speziell auch für `bewegt wachsen in Heilbronn´ zu akquirieren“.