Geruchsmessungen in Kelsterbach ausgewertet

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Frankfurt am Main – Nach erheblichen Beschwerden aus der Bevölkerung von Kelsterbach über Geruchsbelästigungen im Frühjahr 2014 wurde eine Sonderuntersuchung zur Identifikation der Geruchsquellen gestartet.

Nach einer Bürgerinformationsveranstaltung am 27.Juni 2014 hatten die Bewohner von Kelsterbach die Möglichkeit, bei Wahrnehmung von belästigenden Gerüchen, diese über eine Internetplattform sofort zu melden und zu charakterisieren. Das Fachinstitut Odournet GmbH war zusätzlich mit eigenen Probanden bis Anfang September 2014 im Stadtgebiet unterwegs und wertete die Meldungen im Beschwerdemanagement sehr zeitnah aus. Das Institut hat anschließend eine Zusammenfassung aller Ergebnisse erstellt. Die Internetplattform ist weiterhin für Meldungen frei. Odournet hat dann auch die Folgemonate bis Ende 2014 ausgewertet und in einem zweiten Bericht zusammengestellt.

In den rund 10 Wochen der ersten intensiven Beobachtungen wurden 120 Geruchswahrnehmungen in Bezug auf Abwasser durch Kelsterbacher Bürger und Prüfer festgestellt. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Wetterdaten und der Abwassersituationen in Kelsterbach und auf der Abwasserreinigungsanlage Frankfurt Sindlingen ergab sich folgendes Bild: Von den 120 Geruchswahrnehmungen mit abwassertypischem Geruch waren nur 12% eindeutig der Abwasserreinigungsanlage in Sindlingen zuzuordnen. Für 46% kann sicher gesagt werden, dass sie aufgrund der vorherrschenden Windbedingungen nicht durch die Anlagen der Stadtentwässerung verursacht wurden. Bei den verbleibenden 42% kann nicht sicher festgestellt werden, welches die Quellen sind. Sie sind nach den vorliegenden Informationen ortsnah zu suchen. Hier kommen für die abwassertypischen Gerüche, die nicht der Kläranlage zugeordnet werden können, Kanalisationseinrichtungen im Bereich von Kelsterbach in Be-tracht. Diese Bauwerke sind sehr viel näher an den Beschwerdepunkten und können deshalb auch für kurzfristige intensive Belästigungen eine Quelle sein.

In der zweiten Auswertephase gingen 75 Beschwerden ein. Die Auswertung zeigt ein gleiches Bild wie bei der ersten Analyse. Nur 12% der Beschwerden können der Abwasserreinigungsanlage in Sindlingen als möglicher Quelle zugeordnet werden, bei 26% kann dies sicher ausgeschlossen werden und bei den verbleibenden 62% kann keine gesicherte Aussage getroffen werden

Positiv ist festzustellen, dass während der gesamten Zeit der Untersuchungen die Beschwerden insgesamt deutlich zurückgegangen sind und sich offensichtlich die Gesamtsituation gegenüber dem Frühjahr sehr entspannt hat.

Die Ergebnisse der Sonderuntersuchungen werden demnächst bei einer Bürgerinformation in Kelsterbach vorgestellt. Der Termin wird von der Stadt Kelsterbach bekannt gegeben. Die Auswertung der Firma Odournet GmbH ist im Internet unter www.stadtentwaesserung-frankfurt.de/index.php/ueberuns/fachartikel.html zu finden. Die Internetplattform für Beschwerden wird bis zum 31.Mai weiterbetrieben und regelmäßig ausgewertet.

Die Stadt Kelsterbach wird die Ergebnisse zum Anlass nehmen, mögliche Quellen im Kanalnetz mit zusätzlichen Untersuchungen zu identifizieren, um dann Abhilfe zu schaffen. Die Stadtentwässerung Frankfurt wird ihre umfangreichen Maßnahmen zur Reduzierung von Geruchsemissionen intensiv weiterverfolgen.