Vorläufiger Sanierungsplan für das Höchster Mainufer

Sofortmaßnahmen

Frankfurt am Main – Vier Wochen sind vergangen, seit Taucher die massive Unterspülung der Spundwand am Höchster Mainufer festgestellt hatten, und der Bereich auf einer Länge von 450 Metern abgesperrt wurde. Die Spundwand, mit der das Ufer befestigt ist, droht wegzusacken, in einigen Bereichen ist der Grünstreifen oberhalb der Mauer bereits eingesunken. In den vergangenen vier Wochen erarbeitete ein Ingenieurbüro verschiedene Ansätze eines Sanierungskonzepts zur Instandsetzung des Ufers.

Am Montag, 23. März 2015, ließ sich Stadtrat Markus Frank durch das Ingenieurbüro über die möglichen Sanierungsmaßnahmen vor Ort unterrichten. Als Sofortmaßnahme ist zunächst eine Vorschüttung auf ganzer Länge der beschädigten Spundwand nötig. Hierfür werden Kies und Wasserbausteine direkt vor der Spundwand im Main entladen. Die Vorschüttung ist zur Vermeidung weiterer Schäden und für alle folgenden Maßnahmen zur Instandsetzung zwingend notwendig, da sie zur Stabilisierung gegen Erschütterungen sowie als Schutz gegen späteres Auskolken erforderlich ist. Erschütterungen treten beispielsweise bei der Verankerung von Spundwandteilen und dem Verdichten des Bodens im Uferbereich auf.

Sobald die Vorschüttung fertiggestellt ist, kann der Uferbereich bis auf einen Streifen von etwa 100 Metern wieder freigegeben werden. Der abgesperrte Bereich verringert sich damit auf ein Viertel der momentan durch Bauzäune gesicherten Fläche.

Auf diese erste Stabilisierung muss anschließend die Sanierung der Spundwand folgen. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Spundwand auf einer Länge von etwa 100 Metern aufgrund der Unterspülung deformiert ist. Dieser Teil der Spundwand muss durch eine neue Spundwand ersetzt werden, die im Abstand von etwa drei Metern in Richtung Flussmitte installiert wird. Mit den Anschlussbereichen entstünde so auf der entsprechenden Länge ein verbreiterter Uferbereich.

Die weiteren Schritte hängen unter anderem von der Restwanddicke der vorhandenen Spundwand ab. Zeigt sich, dass die übrigen Bereiche wenig altersbedingte Korrosion aufweisen, könnte mit einer neuen Verankerung der vorhandenen Teile eine ausreichende Stabilität für etwa 40 bis 50 Jahre erreicht werden. Falls ein zu großer Substanzverlust festgestellt wird, muss die Spundwand auf einer Länge von insgesamt 450 Metern erneuert werden. Die Kosten für eine neue Verankerung sind etwa halb so hoch wie für eine neue Spundwand. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine neue Spundwand die nachhaltigere Lösung mit einer längeren Lebensdauer von über 75 Jahren wäre.

Stadtrat Markus Frank spricht sich dafür aus, möglichst ohne Zeitverzug die Vorschüttung zu beauftragen. „Wir müssen zunächst eine ausreichende Stabilität des Uferbereichs herstellen. Dass der Schaden nicht noch größer und damit teurer wird, hat oberste Priorität. Der positive Nebeneffekt ist, dass wir hierdurch zeitnah eine deutliche Verringerung der abgesperrten Uferfläche erreichen. Nach Möglichkeit sollte daher die Vorschüttung bis zum Beginn des Höchster Schlossfests fertiggestellt sein. Über die weiteren Maßnahmen entscheiden wir in enger Abstimmung mit allen Beteiligten, sobald die Ergebnisse der letzten Messungen vorliegen.“