Streiks schaden nur den Menschen

Der nächste Streik droht und damit wieder massive Ausfälle für die Fahrgäste

Am Montag, den 27. März 2023 soll in Deutschland streikbedingt nicht nur der Flugverkehr und der Fernverkehr der Bahn ruhen, auch der öffentliche Nahverkehr wird voraussichtlich bestreikt.

Mit einer derartigen Ballung sinkt die Solidarität mit den Streikenden gegen Null – und das aus meiner Sicht nicht zu Unrecht. Das der Flugverkehr bestreikt wird, mag ja noch irgendwie angehen, auch dass der Fernverkehr der Bahn an diesem einem Tag nicht stattfindet, mag noch irgendwie angehen.

Aber den öffentlichen Nahverkehr bundesweit lahm zu legen, das geht zu weit, meinen viele Bürger, wie kürzlich eine Insa-Umfrage von Anfang März zeigte, demnach 59 Prozent der Befragten dafür waren, dass Streiks in den genannten Bereichen nur noch nach einem vorangegangenen Schlichtungsverfahren und einer Vorankündigung von mindestens vier Tagen durchgeführt werden dürfen.
Die Werte dürften seitdem gestiegen sein, wenn nun ein Tag in Sicht ist, der für weitere Entfernungen nur noch das Auto zulässt.

Die zentrale Frage ist: Wen treffen die Auswirkungen eines solchen Streiks? Das sind doch offenbar die, die den ÖPNV am meisten nutzen: Ältere Bürger, solche ohne Führerschein und diejenigen, die das Auto abgeschafft haben und z.B. einen  Arzttermin wahrnehmen wollen. Gehört nicht diesen Leuten unsere ganze Solidarität? Sicherlich trifft der ÖPNV-Streik nicht die Vorstandsmitglieder, die mit den Streikenden verhandeln sollen.

Kurzum: Der Streik in kritischen Infrastrukturen als Mittel des Arbeitskampfes hat ausgedient, es muss den Beteiligten doch möglich sein, andere Mittel und  Wege zu finden, miteinander ins Gespräch zu kommen, als dies auf den Rücken Unbeteiligter auszutragen.  Alles andere ist Kindergarten, doch Vorsicht, die werden ja ebenfalls bestreikt!