Deutschlands WM-Helden damals und heute (Foto: Pixabay)

Nach 1954, 1974 und 1990 konnte Deutschland im Jahre 2014 erneut den Weltmeistertitel gewinnen und verdiente sich damit den vierten Stern für das DFB-Trikot.

Mittlerweile sind über acht Jahre seit dem historischen Halbfinale gegen Brasilien und dem Titelgewinn gegen Argentinien vergangen. Heute sind es andere Kicker, die für Deutschland Weltmeister Quoten sorgen wollen. Wir schauen uns heute ein paar der Helden von 2014 an und wo sie heute sind.

Jerome Boateng:

Sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gab er 2009 und war 2010 auch bereits im WM-Kader dabei. Im Laufe der Qualifikation für das Turnier im größten südamerikanischen Land entwickelte sich der langjährige Star des FC Bayern München zu einem soliden Stammspieler in der deutschen Verteidigung. So bestritt er sieben der zehn Qualifikationsmatches über die volle Spielzeit. Als Meister und Pokalsieger mit dem FC Bayern München reiste der Abwehrspieler Jerome Boateng 2014 im Aufgebot der DFB-Elf mit nach Brasilien. Trotz seiner Größe von fast zwei Metern wurde Jerome Boateng von Jogi Löw als rechter Verteidiger eingesetzt. Mit einer Quote von 83 Prozent an gewonnen Zweikämpfen und einer wichtigen Rettungstat auf der Linie verhalf Boateng Deutschland zum vierten Stern auf dem DFB-Trikot. Mittlerweile ist seine Zeit bei Bayern München jedoch zu Ende gegangen. Nach zehn Jahren im Dress der Münchner wechselte er nach Frankreich zu Olympique Lyon, wo er allerdings erst 29 Spiele absolvierte. In dieser Saison bekam er in zwei Matches insgesamt 135 Minuten Spielzeit.

Sami Khedira:

Einen Monat vor Boateng debütierte Sami Khedira im DFB-Trikot und war auch ein Jahr später in Südafrika dabei, wo er den verletzten Michael Ballack ersetzte. Dort absolvierte er alle Spiele und wurde 2012 bei der Europameisterschaft in das Team des Turniers gewählt. Sami Khedira hatte im Vorfeld und auch in den Jahren zuvor immer wieder mit Knieverletzungen zu kämpfen. So zog er sich im Winter vor der WM einen Kreuzbandriss zu, bekam aber noch rechtzeitig das grüne Licht, wodurch ihn Jogi Löw nominierte. In Brasilien kam er in fünf Spielen zum Einsatz und steuerte beim 7:1 gegen den Gastgeber mit einem Tor und einer Vorlage bei. Khedira beendete seine Karriere im Jahr 2021 und spielte sein letztes Spiel am letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2020/21. Im Moment ist er als Sportexperte für die Medien tätig sowie als sportlicher Berater für seinen Jugendklub VfB Stuttgart tätig. Des Weiteren absolviert er den UEFA-Master-Studienkurs.

Mesut Özil:

Jahrelang feuerten ihn die deutschen Fans im DFB-Trikot an und auch bei den spanischen und italienischen Fans stand er hoch im Kurs, als er bei Real Madrid und später beim FC Arsenal unter Vertrag stand. Doch seit der Affäre rund um das Bild mit dem türkischen Präsidenten Erdogan wurde er von vielen Fans nicht mehr so unterstützt, wie es noch beim WM-Sieg 2014 der Fall war. Seit Unai Emerys Zeit bei Arsenal bekam er immer weniger Spielminuten und auch dessen Nachfolger Mikel Arteta setzte nicht auf den deutschen Offensivkünstler. Im Jänner 2021 wechselte Özil in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul, wo er sich allerdings nicht durchsetzen konnte und schlussendlich sogar suspendiert wurde. Er wechselte anschließend zum Stadtrivalen Basaksehir, wo er verletzungsbedingt lediglich 21 Minuten spielte.

Miroslav Klose:

Er ist mit 71 Treffern Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft. Die WM 2014 in Brasilien das Ende einer 15 Jahre langen Karriere im DFB-Trikot. Mit dem Titelgewinn krönte sich Miroslav Klose zum Abschluss noch als Weltmeister, bevor er aus der Nationalmannschaft zurücktrat. Es war seine vierte Weltmeisterschaft und er wurde bereits einmal Vize-Weltmeister und zweimal Dritter bei den Endrunden. Mit seinem Tor im Halbfinale gegen Brasilien, was insgesamt sein 16. Tor bei einer WM war, wurde er auch zum alleinigen WM-Rekordtorschützen. Zwei Jahre nach dem Nationalmannschaftsrücktritt gab er das endgültige Karriereende bekannt und arbeitet seitdem im Trainergeschäft. Er absolvierte ein individuelles Ausbildungsprogramm und war bereits Trainer der U17 des FC Bayern München, sowie Co-Trainer von Hansi Flick. Seit Sommer 2022 ist er Trainer des österreichischen Bundesligisten SCR Altach.

Lukas Podolski:

Der Kultkicker mit polnischen Wurzeln wurde zwar nur in zwei Spielen eingesetzt bei der WM 2014, aber darf sich dennoch Weltmeister nennen. Seine Premiere für Deutschland gab er 2004 und absolvierte insgesamt 130 Länderspiele. Er etablierte sich bereits in der deutschen Bundesliga und stand zum Zeitpunkt der WM in England bei Arsenal unter Vertrag. Nach dem Gewinn in Brasilien spielte er noch bis 2017 für Deutschland. In den letzten Jahren seiner Karriere lässt der Offensivakteur mit polnischen Wurzeln seine Karriere gemächlich ausklingen. So spielte er von 2017 bis 2020 in Japan, unter anderem zusammen mit David Villa und Andrés Iniesta, bei Vissel Kobe, von 2020 bis 2021 bei Antalyaspor in der Türkei und lässt seitdem seine Karriere mit mittlerweile 37 Jahren bei Gornik Zabrze in der polnischen Liga ausklingen.