Kaiserslautern: Dansenberger Arbeitssieg gegen Aufsteiger Mundenheim

Nach seiner Gala feiert Matchwinner Michel Fiedler gemeinsam mit den TuS-Fans (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Mit der sensationellen Quote von zehn gehaltenen Bällen in den letzten zwölf Minuten bei nur einem Gegentreffer, avancierte TuS-Torhüter Michel Fiedler zum „Man of the Match“ beim 29:24 (16:13) des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg gegen die VTV Mundenheim. Der 19-jährige vereitelte gleich reihenweise klarste Torchancen und sorgte praktisch im Alleingang dafür, dass die Punkte in Dansenberg blieben.

Dass für den TuS jeder Sieg in dieser 3. Liga nur über harte Arbeit führt, ist keine Floskel, sondern knallharte Realität. Dies galt auch für die Partie gegen Aufsteiger VTV Mundenheim. Beide Mannschaften starteten recht verhalten, mit dem Ziel, einfache Fehler zu vermeiden. Der TuS hatte zwar ein optisches Übergewicht, machte sich aber durch schlampige Abwehrarbeit das Leben selbst schwer. Jan Claussen war es, der die ersten Akzente setzte. Mit seinen fulminanten Schlagwürfen war er bis zur 12. Spielminute (7:5) vier Mal erfolgreich. Als Timo Holstein per Tempogegenstoß zum 10:6 (14.) traf, schien sich der TuS stabilisiert zu haben, doch nach einer Auszeit von VTV-Coach Steffen Schneider schlossen die Gäste innerhalb von drei Minuten wieder auf (10:9, 17.). Maßgeblich beteiligt am knappen Zwischenstand war VTV-Goalgetter Simon Schleidweiler, dem viel zu viel Freiraum gestattet wurde. Bis zur Halbzeitsirene hatte er bereits fünf Treffer auf seinem Konto. Und traf er nicht selbst, bediente er seinen Bruder Aaron mustergültig am Kreis. Da sah die TuS-Abwehr das ein ums andere Mal schlecht aus. Nach dem 13:13 (23.) sorgten Jan Claussen, Gunnar Dietrich und Luca Steinführer für die 16:13-Pausenführung.

Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Schwarz-Weißen nicht, die Gäste abzuschütteln. Der TuS versuchte sein Glück nun mehr und mehr über das Zusammenspiel mit Kreisläufer Sebastian Bösing, der sich geschickt Freiraum verschaffte und oft nur mit unfairen Mitteln zu bremsen war. Die Folge: Strafwürfe für den TuS. Fabian Serwinski zeigte sich in dieser Disziplin makellos, packte sein komplettes Wurfrepertoire aus und verwandelte mit 100%iger Quote sechs Mal von der Siebenmeterlinie. Die Gäste aber blieben hartnäckig und lebten insbesondere von der Treffgenauigkeit Simon Schleidweilers, der bis zum 21:20 (43.) weitere vier Treffer markierte. Kurz zuvor nahm TuS-Trainer Frank Müller nochmals einen Wechsel auf der Torhüterposition vor. Frederik Lüpke, der bereits in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts für den glücklosen Michel Fiedler kam, räumte in der 40. Minute den Platz im TuS-Tor für seinen Kollegen. Doch auch diese Maßnahme verpuffte zunächst. Bis zum 24:23 in der 48. Minute zählte die Statistik magere sechs Torhüterparaden. Das sollte sich nun aber komplett ändern. Michel Fiedler parierte zunächst einen Tempogegenstoß von Mundenheims Yannick Treiber, um dann bis zum Abpfiff nur noch einen Gegentreffer zuzulassen. Zehn Torchancen, darunter mehrere 100%ige, vereitelte der von den Junioren des SC Magdeburg gekommene 19-jährige. Dies war auch bitter nötig, denn auch die TuS-Angreifer hatten ihr Pulver mehr oder weniger verschossen und verrannten sich immer öfter in Einzelaktionen. Abspielfehler summierten sich und luden die Gäste zu einfachen Toren ein. Darüber, dass die VTV diese Einladungen nicht genutzt haben, werden sich auch die zahlreich vertretenen Mundenheimer Fans geärgert haben. Im schwarz-weißen Fanblock dagegen herrschte Hochstimmung ob der Galavorstellung des Michel Fiedler, der unter tosendem Applaus und sanftem Druck seiner Teamkollegen den Gang auf die Fantribüne antrat, um sich feiern zu lassen. Mit 29:24 gewinnt der TuS am Ende verdient und darf sich über zwei hart erarbeitete Punkte freuen.

Zu den Interviews auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/ls49IJrT5tQ

TuS 04 KL-Dansenberg

Michel Fiedler und Frederick Lüpke (im Tor), Gunnar Dietrich (4), Luca Steinführer (2), Felix Dettinger, Timo Holstein (2), Marco Holstein (1), Jan Claussen (6), Michel Reitemann (1), Sebastian Bösing (5), Fabian Serwinski (8/6), Tobias Kurz. – Trainer: Frank Müller.

VTV Mundenheim

Nico Klein und Janik Kunz (2) (im Tor), Marco Binnes (1), Thoren Pönisch, Aaron Schleidweiler (6), Timo Naas, Luka Wilbrandt, Simon Schleidweiler (9), Emanuel Novo (1), Yannick Treiber (2/2), Daniel Thilmann, Tom Schneider, Luca Seitz (2), Max Schneider, Bastian Schleidweiler, Tim Schmieder (1). – Trainer: Steffen Schneider.

Schiedsrichter: Florian Becker/Marco Nickel (Pfungstadt)
Zuschauer: 300
Siebenmeter: 6/6: 2/4
Zeitstrafen: 5 : 4
Spielfilm: 3:1, 7:6, 10:6, 13:13, 16:13 (Halbzeit), 17:14, 20:19, 24:20, 24:23, 29:24