Neustadt: Nach Großbrand – Wiederbewaldung des Hambacher Schlossbergs

Forstamt Haardt unterbreitet der Stiftung Hambacher Schloss Vorschläge

Neustadt an der Weinstraße – Am 3. August 2022 breitete sich am südlichen Hang des Hambacher Schlossbergs ein Feuer aus. Letztendlich waren rund sieben Hektar betroffen.

In den letzten Jahren war dieser Waldbrand der größte in ganz Rheinland-Pfalz. Das öffentliche Interesse an der Zukunft der weithin sichtbaren Brandstelle an diesem symbolträchtigen Ort ist sehr groß. Jens Bramenkamp, der örtlich zuständige Forstrevierleiter der Stadt Neustadt, und Michael Leschnig, Leiter des Forstamts Haardt mit Sitz in Landau, waren sechs Wochen nach dem Ereignis auf der Fläche. Sie beratschlagten über weitere eventuell notwendige Sicherungsmaßnahmen, beurteilten den Zustand der verbliebenen Bäume und stellten Überlegungen an, wie an dieser Stelle möglichst bald wieder ein klimaresilienter Wald entstehen kann. Mit ihrer fachlichen Expertise wollen sie den privaten Waldeigentümer, die Stiftung Hambacher Schloss, beraten. Ein entsprechendes Angebot wurde in diesen Tagen unterbreitet.

Brandfläche Hambacher Schlossberg (Foto: Landesforsten.RLP.de/Michael Leschnig)
Brandfläche Hambacher Schlossberg (Foto: Landesforsten.RLP.de/Michael Leschnig)

Zum weiteren Umgang mit der Brandfläche empfehlen die beiden Forstleute, die noch verbliebenen Bäume nicht zu beseitigen. Sie dienen dem Erosionsschutz, speichern Wasser im Holzkörper, erfüllen eine ökologische Funktion und beschatten die sich auf natürliche Weise hier einstellende Vegetation. In manchen Fällen sind sie auch der Ausgangspunkt für den zukünftigen Wald. Sechs Wochen nach dem Brand sind an einigen verkohlten Stammfüßen und auch an einzelnen Stämmen von Edelkastanie und Eichen bereits neue Triebe feststellbar, sogenannte Stockausschläge und Wasserreiser. Auf wenigen Teilflächen könnte eine punktuelle Pflanzung von wenigen Kleingruppen, sogenannte Klumpen, der natürlichen Sukzession ein zusätzlicher Impuls gegeben werden. Um dem neuen Wald am Hambacher Schlossberg obendrein zu helfen, wird es eine Aufgabe sein, den Einfluss des Rehwildes durch eine schwerpunktmäßige Jagd und durch Verbissschutz einzudämmen.

Am Ende obliegt dem privaten Grundstückseigentümer die Entscheidung über das Konzept zur Wiederbewaldung. Die Forstleute haben hier einen Beratungsauftrag.