Bondaffe: Lagarde errichtet eine EZB-Diktatur?

Der Bondaffe - Bildquelle: Pixabay - PIX1861 / Bearb. Red.
Der Bondaffe - Bildquelle: Pixabay - PIX1861 / Bearb. Red.

DER BONDAFFE MEINT:

Die Errichtung einer Diktatur erfolgt immer erst dann, wenn das alte System nicht mehr funktioniert

Jede Demokratie verwandelt sich über kurz oder lang in eine Diktatur. Und jedes Geldsystem, das auf einem Zinseszinseffekt aufbaut, muß irgendwann mit spektakulären Entscheidungen und Ereignissen gerettet werden. Denn es hat – wie eine Demokratie – nur eine bestimmte, systembedingte Laufzeit.

Die EZB gibt sich ein „Transmission Protection” Instrument (TPI), eine „Transmission der Geldpolitik“

Was versteht man eigentlich unter „Transmission“?
Am einleuchtendsten erscheint mir folgende Definition: Eine „Vorrichtung zur Kraftübertragung von einem Antriebssystem auf mehrere Arbeitsmaschinen“. So sagt es die internationale Suchmaschine.

Das heißt in der EZB-Praxis

Es wird hemmungslos und gewissenlos Geld gedruckt (Kraftübertragung von einem Antriebssystem) um mehrere aktuelle Staatspleiten in der EUROZONE zu verhindern (mehrere Arbeitsmaschinen – der „Staat als Antriebsmaschine“).

Hier die Beschreibung aus dem exxpress-Artikel – Siehe Links am Ende des Artikels

Die EZB kann unbeschränkt viel Geld schaffen, um unbeschränkt viele Staatsanleihen zu kaufen. Die betroffenen Schuldnerstaaten müssen dafür nicht einmal mehr Reformversprechen abgeben. Offiziell gibt es noch ein paar Kriterien dafür, ob das neue Programm tatsächlich zur Anwendung kommen wird.
„In Zukunft kommt es mit Sicherheit gar nicht auf die Erfüllung der Zulässigkeitskriterien im Einzelnen an“, sagt dazu Markus C. Kerber. „Denn schon in der Vergangenheit hat sich die EZB wenig um Regeln geschert.“

Die absehbare Schlußszene und Experten-Bla-Bla

Was soll die EZB auch anderes tun? Sie haben keine anderen Regulierungs- und Steuerungsinstrumente. Das war schon immer so. Nur kommt es darauf an, unter welchem Namen man es dem unwissenden Volk erklären will.
Und „Transmission Protection” klingt doch super. Viel psychologisches Experten-Bla-bla, aber absolut nichts dahinter.

Mit dem TPI hat die EZB ein weiteres Ankaufprogramm geschaffen. Bereits im Rahmen der vorangegangenen Programme PEPP und PSPP wurden Staatsanleihen im Wert von 1,85 bzw. 2,4 Billionen Euro gekauft. Mit dem TPI soll noch mehr Geld aus dem Nichts geschaffen werden. Insgesamt hat sich die Geldmenge seit 2008 versiebenfacht.

Da haben wir die Rettungsaktion klar dargestellt

Geldmenge seit 2008 versiebenfacht und Zentralbankbilanzsummen im Steilflug nach oben, nach dem Motto „The sky is the limit“.

Für alle, die es immer noch nicht so richtig verstanden haben…
… ein anschauliches Beispiel:

Sie haben ein ganz altes Auto, daß Sie aber immer noch brauchen und fahren. Es frisst Unmengen an Öl, aber Sie brauchen das Gefährt.
Sie füllen das Öl nach, wohlwissend, daß dies nicht helfen wird. Irgendwann ist „Ende Gelände“. Aber solange es funktioniert, schütten Sie nach, denn Sie wollen und müssen fahren.

Corona-Zeit = geplanter Bereicherungsfeldzug

Die offizielle Corona-Zeit in der BRD-Verwaltungszone von März 2020 bis März 2022 war ein gigantischer Bereicherungsfeldzug. Schamlos haben sich die internationalen Spekulanten unter dem Schutz der Zentralbanken bereichert (ich habe einzelne Strategien im letzten Carry-Trade-Artikel beschrieben).

Der Bondaffe: EZB Zinsentscheid am 21.07.2022 – „Ist das Carry-Trade-Spiel jetzt vorbei?“

Meiner Meinung nach handelte es sich um einen festgelegten zeitlichen Plan und auch der Zinsentscheid der EZB vom 21.07.2022 war Teil dieses Plans.

Jetzt kommt ein neuer Plan, nämlich „der Plan Transmission Protection“. Dieser wird neue „Effekte und Auswirkungen“ an den internationalen Bondmärkten bringen. Es dauert ein bißchen, bis man erkennt, wie die „Inhalte des Plans“ konstruiert sind und was man bezwecken will. Sind es nur „Schutzmaßnahmen gegen einen weiteren Renditeanstieg bei Staatsanleihen aus der Zone“ oder will man gar die Renditen nach unten schleusen?
Dies alles nur um viele Anleger (kurz- oder mittelfristig) irrezuführen und auf dem falschen Fuß zu erwischen – Sich wieder einmal hemmungs-, gewissen- und schamlos bereichern zu können?

Wir werden es sehen.
Aber ähnlich dem alten Auto hält dieses System nicht mehr lange durch.

Die Nebenkriegsschauplätze

Weitere Nebenkriegsschauplätze bleiben unbeobachtet – die Aufmerksamkeit wird geschickt gelenkt

Während sich alles auf die zu „rettenden Staatsanleihen“ aus der EUROZONE konzentriert, fragt niemand nach, wie es eigentlich den europäischen Banken geht. Denn die sollten in dieser Konstellation noch schlimmer dran sein.

Wie geht es denn aktuell der Deutschen Bank und der Commerzbank? Was macht der Sparkassensektor? Kann man noch Vertrauen in das genossenschaftlich organisierte Bankenwesen haben? Sind all diese Banken „sicher“? Was machen die Kurse der Bankanleihen (nicht der Bankaktien)?

Doch in Bankenkreisen geht es immer sehr diskret zu. Es soll niemand meinen, es gäbe keine Bankenpleiten in Deutschland.

„Sicher ist sicher“

Der deutsche Bankkunde hat Vertrauen in „sein“ Bankensystem. Die meisten auf jeden Fall. Denn auf der Bank ist das Geld „sicher“. Und es gibt die Einlagensicherung. Auch die ist „sicher“.
Und eigentlich auch die EZB.
Denn die EZB druckt und druckt und druckt….und das ist auch sicher.

Chinesische Verhältnisse?

Eines will die EZB-Diktatur natürlich nicht. „Geprellte Bankkunden“ wie in China. „Drucken“ ist diskreter, auch wenn das Geld/der EURO dabei kurz- und mittelfristig schnell entwertet wird.

Erst wenn die Angst ums Geld bei der Kundschaft vorherrscht wird es problematisch. In China müssen Geldautomaten schon vom Militär beschützt und von Panzern gesichert werden.

Das kann natürlich in Deutschland nicht passieren. Geldautomaten und der EZB-Haupteingang in Frankfurt werden kaum von bundesdeutschen Panzern beschützt werden. Wie denn? Die sind doch alle in der Ukraine.
Und wenn die Geldautomaten genauso wie die Gasspeicher dauerhaft leer sind, wird es kritisch für das Bankensystem.

All das verlangt eine Zentralbankdiktatur

Wie das „Transmission Protection“-Vehikel bei einem weitflächigen Stromausfall/Blackout im Land funktionieren soll, ist wohl zu weit gedacht. Aber vielleicht ist das die Lösung?
Denn wenn die chinesische Evergrande Pleite-Welle nach Europa überschwappt und man sich zentralbankratsmäßig nicht mehr zu helfen weiß, dann könnte man einfach den Strom abdrehen.

Und die Einlagen wären „sicher“ – Auch weil absolut niemand mehr an sein Geld kommt. Dann kann das politische System ruhig eine Demokratie sein. Wenn es im politischen System eine Zentralbankratdiktatur gibt, weiß man wenigstens wer anschafft. Das merkt dann auch schließlich und endlich der Deutsche.

 


24.07.2022 / 15:20
DER BONDAFFE
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