Offenbach Main-Kinzig-Kreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizei, Schutzweste © oberaichwald on Pixabay

Schockanrufer ergaunern Bargeld – Kripo sucht Zeugen – Offenbach

(jm) Eine Seniorin hat nach einem Schockanruf am Montagmittag im Brunnenweg einem Abholer Bargeld übergeben. Gegen 13 Uhr rief zunächst ihr vermeintlicher „Sohn“ an. Er schwindelte ihr vor, einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht zu haben. Nur durch die Zahlung von mehreren tausend Euro könne er aus dem Gefängnis freikommen. Im weiteren Verlauf erhielt die Offenbacherin mehrere Anrufe angeblich von der „Polizei“ und vom „Gericht“. Die Täter brachten schließlich die Seniorin dazu, gegen 14.30 Uhr einem Abholer eine Bargeldsumme zu übergeben. Erst als kurz darauf die Dame ihren Sohn anrief, bemerkte sie den Betrug. Kriminalhauptkommissar Mike Klinge vom Fachkommissariat Bandenkriminalität sagt: „Die Täter gelangen meist online über das Telefonbuch an die Adressen oder Rufnummern ihrer Opfer. Seien Sie skeptisch, wenn am Telefon eine angebliche Notlage eines Bekannten oder Angehörigen geschildert wird und Sie zur Übergabe von Vermögenswerten aufgefordert werden. Verständigen Sie im Zweifel umgehend selbst die Polizei.“ Im aktuellen Fall wird der Abholer als 25 bis 30 Jahre alt, schlank, groß und mit dunklen Haaren beschrieben. Die Kripo bittet Anwohner oder Passanten, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Brunnenweges gesehen haben, sich unter der Rufnummer 069 8098-1234 zu melden. Zudem rät die Kriminalpolizei:

  • Die Täter versuchen gezielt, durch schockierende Aussagen eine
    Stresssituation bei den Opfern zu erzeugen. Meist wird
    angegeben, ein Bekannter oder Verwandter habe einen
    Verkehrsunfall mit einem Todesopfer verursacht.
  • Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben der Anrufer zu überprüfen.
    Ein gesundes Misstrauen gegenüber den Anrufern ist dabei keine
    Unhöflichkeit. Im Zweifel rufen Sie eine Vertrauensperson an
    oder melden Sie sich bei der Polizei.
  • Übergeben Sie kein Geld, Gold oder Wertsachen an Menschen, die
    Sie nicht kennen.
  • Weitere hilfreiche Präventionstipps erhalten Sie bei der
    kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums
    Südosthessen unter der Servicenummer 069 8098-2424.

Unfallflucht: VW Multivan beschädigt – Langen

(jm) Auf 4.000 Euro wird der Schaden geschätzt, den ein unbekannter Fahrzeugführer am Montag an einem in der Voltastraße geparkten VW Multivan verursacht hat. Die Eigentümerin hatte ihren grauen Van gegen kurz vor 9 Uhr in Höhe der Hausnummer 6 abgestellt. Als sie gegen 18 Uhr in ihr Auto einsteigen wollte, stellte sie Schäden an der Fahrerseite fest. Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge, könnte das verursachende Fahrzeug im Heckbereich beschädigt sein. Zeugen melden sich bitte unter der Rufnummer 06103 9030-0 bei der Polizeistation Langen.

Main-Kinzig-Kreis

Festnahmen dank Hinweisen – Hanau/ Lamboy

(aa) Ein Sicherheitsdienst meldete am frühen Dienstag, gegen 1.50 Uhr, in der Luise-Kiesselbach-Straße Personen auf dem Gelände eines Autohauses. Als sich diese ertappt sahen, flüchteten sie. Kurz darauf nahmen herbeigeeilte Polizisten drei Männer im Alter von 17, 33 und 34 Jahre fest. Der entscheidende Hinweis kam zudem von einem Passanten. Dieser hatte drei Männer gesehen, die aus Richtung des Firmengeländes kommend zu einem Transporter gerannt seien. In dem abgestellten Fahrzeug wollten sie sich offensichtlich verstecken. Die Verdächtigen sollen an der Grundstücksrückseite mit einer Flex zunächst den Zaun geöffnet und danach das Schloss zu einem Reifenkäfig aufgebrochen haben. Draußen waren bereits Reifen mit Felgen offensichtlich zum Abtransport bereitgelegt worden. In dem Fahrzeug befanden sich ebenfalls Reifensätze und mehrere Kennzeichen, die sichergestellt wurden. Die Ermittlungen zu deren Herkunft dauern an. Die Festgenommenen wurden für die polizeilichen Maßnahmen zur Dienststelle gebracht. Im Laufe des Tages werden die Männer, die in Deutschland keinen festen Wohnsitz haben, voraussichtlich gegen eine Sicherheitsleistung entlassen. Die weitere Bearbeitung liegt bei der Ermittlungsgruppe Hanau II. Die zuständige Beamtin bittet um weitere Hinweise unter der Rufnummer 06181 9010-0.

Einbrecher stieg in Bürogebäude ein – Langenselbold

(aa) Zu einem Einbruch am frühen Montag in ein Bürogebäude „Am Seegraben“ liegen der Polizei bereits erste Hinweise vor. Gegen 1.50 Uhr war ein etwa 1,80 Meter großer Mann über den Zaun auf das Firmengelände geklettert. Anschließend stieg er auf eine Leiter und schlug im ersten Stock ein Fenster ein. Nach dem Einstieg durchwühlte der Einbrecher mehrere Büros und stahl zwei Kassen mit Geld. Der Täter hatte eine Jogginghose und einen Hoody an. Außerdem hatte er eine Spitzhacke bei sich. Die Kriminalpolizei ist für weitere Hinweise unter der Rufnummer 06181 100-123 zu erreichen.

Zeugensuche: Wer sah die Unfallflucht? – Maintal/Hochstadt

(jm) Wer am Sonntag in der Bahnhofstraße unterwegs war, könnte Zeuge einer Unfallflucht geworden sein. Ein Audi-Fahrer hatte zwischen 8 und 14 Uhr seinen Wagen in Höhe der Hausnummer 147 abgestellt. In dieser Zeit touchierte ein unbekanntes Fahrzeug den weißen Audi. Der Verursacher kümmerte sich allerdings nicht um den Schaden von etwa 4.000 Euro und machte sich davon. Die Unfallfluchtermittler bitten nun um Hinweise unter der Rufnummer 06183 91155-0.

Seit 50 Jahren Profis in Sachen Spurensicherung und Identifizierung: Tatortgruppe und Identifizierungskommission des BKA feiern Jubiläum

Wiesbaden (ots) – Sie sichern Fingerspuren an Tatorten oder auf Asservaten, sie
vermessen Tatorte und erstellen davon 3D-Rekonstruktionen, sie sind Expertinnen
und Experten für Blutspuren, Entschärfung oder für die Identifizierung von
unbekannten Toten. Sie finden forensische Spuren in Cold Cases: Die Expertinnen
und Experten der Tatortgruppe (TOG) des Bundeskriminalamtes, zu der auch die
Identifizierungskommission (IDKO) gehört.

Heute feiert diese besondere Einheit ihr 50. Jubiläum mit einem Festakt in
Wiesbaden.

Die Tatortgruppe des BKA besteht aus Spezialistinnen und Spezialisten für die
allgemeine Tatortarbeit, Entschärfern, Sprengstoffermittlerinnen und
-ermittlern, Expertinnen und Experten für die Bearbeitung von Sprengtatorten und
Profis für Spezialfotografie. Mitarbeitende der Tatortgruppe haben
Spezialkenntnisse in der forensischen Archäologie und der Leichensuche in Cold
Cases. Andere sind Expertinnen und Experten bei der Spurensuche in Drogenlaboren
und der Untersuchung von sichergestellten synthetischen Drogen und
Cannabis-Plantagen.

Ein besonderer Bereich ist die Identifizierungskommission: Sie ist eine
Aufrufeinheit, zu der rund 130 Mitarbeitende des BKA im Nebenamt gehören,
externe Rechts- und Zahnmedizinerinnen und -mediziner, Psychologinnen und
Psychologen sowie sechs hauptamtlich für diese Einheit arbeitende BKA-Beamtinnen
und -Beamte. Die IDKO wird aktiv, wenn nach Unglücken oder Anschlägen unbekannte
Opfer identifiziert werden müssen. Dabei gehen die IDKO-Mitglieder nach einem
von INTERPOL standardisierten Identifikationsprozess vor. Immer mit dem
Ansinnen, die Würde der Opfer zu wahren, den Toten ihre Namen wiederzugeben und
den Angehörigen Gewissheit.

Mit modernsten Methoden sichern die Expertinnen und Experten der Tatortgruppe
Spuren wie Hautschuppen, Blut und Haaren an Tatorten. Sie machen aber auch im
Labor Fingerspuren auf sichergestellten Gegenständen sichtbar. Um bei chemischen
und physikalischen Methoden auf dem neusten wissenschaftlichen Stand zu sein,
kümmert sich die Tatortgruppe ebenfalls um die Forschung, Entwicklung und
Erprobung von Methoden der Fingerspurensicherung. Mit Verfahren der
Laser-Vermessung können Expertinnen und Experten zudem 2D- und 3D-Modelle von
Tatorten erstellen und mit Virtual-Reality-Technik Tatorte und potenzielle
Tathergänge rekonstruieren.

Die Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes agiert als Servicestelle für das BKA,
die Bundesländer, die Bundespolizei und die Zolldienststellen: beim Einsatz bei
bestimmten Kriminalfällen, bei der Aus- und Fortbildung und der Standardisierung
von Methoden der Spurensicherung.

Für die Tatortgruppe ist die Zusammenarbeit mit den Polizeien der Bundesländer
besonders wichtig: Im Rahmen der Kommission Kriminalwissenschaft und
-Technik/Erkennungsdienst wurde in jüngerer Zeit deshalb ein Maßnahmenkatalog
für die Tatortarbeit bei Anschlagszenarien oder großen Katastrophenfällen
erarbeitet. Ein Zukunftsthema für die Tatortgruppe ist zudem – zusammen mit
weiteren Bundesbehörden – die Stärkung der Einsatzfähigkeit bei der Arbeit an
chemisch, biologisch oder radio-nuklear (CBRN) kontaminierten Tatorten.

BKA-Vizepräsidentin Martina Link: „Die Herausforderungen für den Bereich
Tatortarbeit sind in den vergangenen Jahren viel breiter geworden.
Wissenschaftliche Neuerungen, spezielle Labortätigkeiten und auch Anforderungen
im Hinblick auf CBRN-Tatorte erfordern eine breite Aufstellung und Expertise.
Außerdem hat sich das BKA in den vergangenen Jahren operativer aufgestellt, was
die Anforderungen an die Tatortgruppe zusätzlich erhöht. Die Mitarbeitenden der
Tatortgruppe bilden sich ständig fort und bringen eine hohe Motivation für ihre
Tätigkeit sowie eine große Einsatzbereitschaft mit. Das ist die Grundlage für
die erfolgreiche Arbeit der Tatortgruppe und der Identifizierungskommission.“

Ein Rückblick: Die Tatortgruppe des BKA

1972 verübte die Baader-Meinhof-Gruppe – später Rote Armee Fraktion (RAF) –
Sprengstoffanschläge in Deutschland, unter anderem gegen den damaligen
Bundesrichter Wolfgang Buddenberg in Karlsruhe, gegen Einrichtungen der US-Armee
in Heidelberg, das Landeskriminalamt in München und das
Axel-Springer-Verlagshaus in Hamburg. Als Reaktion darauf richtete das BKA am
22. Mai 1972 als Teil der Sonderkommission Baader-Meinhof die „Arbeitsgruppe
Sprengstoff“ ein.

Bekannte Einsätze für die Tatortgruppe des BKA waren im Zusammenhang mit der RAF
die Ermordung von Hanns Martin Schleyer und Siegfried Buback 1977, die Attentate
auf Prof. Karl Heinz Beckurts 1986 und Alfred Herrhausen 1989 sowie der
Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt 1993. In den
2000er Jahren lag ein besonderer Einsatzschwerpunkt bei der Tatortarbeit bei
Verfahren im Zusammenhang mit dem islamistischen Terrorismus: etwa beim
versuchten Anschlag mit Kofferbomben, die 2006 in einem Regionalzug in Koblenz
sichergestellt wurden, dem Axt- und Messeranschlag in einem Regionalzug in
Würzburg 2016 sowie dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz
2016 in Berlin. Ein weiterer Schwerpunkt für die Tatortarbeit lag in Verfahren
gegen rechtsextreme Kriminalität, beispielsweise im Zusammenhang mit dem
sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), dem Anschlag auf die
Synagoge in Halle und den damit verbundenen Morden an zwei Menschen im Jahr 2019
sowie bei den Morden in Hanau 2020, bei denen der Attentäter neun Menschen
erschoss, anschließend zudem seine Mutter und sich selbst.

Nach den Morden an einer Polizistin und einem Polizisten in diesem Jahr in Kusel
unterstützte die Tatortgruppe des BKA mit der Spurensuche am Täterfahrzeug die
Landespolizei Rheinland-Pfalz.

Ein Rückblick: Die Identifizierungskommission

Am 3. Dezember 1972 stürzte auf Teneriffa ein Flugzeug mit 155 Passagieren an
Bord ab, die meisten kamen aus Deutschland. Das BKA entsendete Spezialisten des
Erkennungsdienstes auf die Kanareninsel, um die Opfer zu identifizieren. Dieses
Ereignis gilt als Geburtsstunde der Identifizierungskommission.

In den ersten Jahren war die IDKO hauptsächlich nach Flugzeugabstürzen im
Einsatz. Ein Meilenstein war der Einsatz 1996 in der Dominikanischen Republik,
wo 189 Menschen Opfer eines Flugzeugabsturzes geworden waren. Erstmals wurden
damals DNA-Abgleiche als Identifizierungsmethode angewendet. Eine besondere
Herausforderung war 2004 und 2005 der 14-monatige Einsatz nach dem Tsunami in
Südostasien. Grund war die hohe Opferzahl (552 deutsche Opfer), die lange
Einsatzdauer und die Zusammenarbeit mit Mitgliedern von insgesamt 34
internationalen Teams. Schwierig war zudem der Einsatz nach dem Flugzeugabsturz
in Adis Abeba 2019 mit 158 Todesopfern. Die Toten konnten oft nur durch
DNA-Analyse identifiziert werden und die Bedingungen vor Ort waren wegen des
Klimas herausfordernd. Im vergangenen Jahr war die IDKO nach der
Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz.

Bis heute hat die IDKO 52 Einsätze im In- und Ausland bewältigt.

Raubüberfall auf Verbrauchermarkt – Rödermark

Am Späten Montagabend kam es zu einem Raubüberfall auf einen Verbrauchermarkt in der Konrad-Adenauer-Str. in Rödermark/ Urberach. Gegen 19.40 betrat ein männlicher Täter den Discounter und fordert, unter Vorhalt einer Schusswaffe, von der alleine im Markt befindlichen Kassiererin, Bargeld, welches er in einen hellbraunen Stoffbeutel packte. Anschließend flüchtete der Räuber zu Fuß unerkannt in Richtung Freizeitanlage Bulau. Die Kassiererin wurde bei der Tat nicht verletzt. Über die Höhe des geraubten Geldes können derzeit keine Angaben gemacht werden. Der Täter wurde wie folgt beschrieben: 25 – 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, muskulöse Statur, war während der Tat maskiert und trug eine blaue Jeans, Turnschuhe und war ansonsten dunkel gekleidet. Zur Fahndungsunterstützung wurde im Bereich Rödermark/ Urberach ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei in Offenbach unter der Telefonnummer 069/8098-1234 zu melden.