Mannheim: Nach Tod während Polizeieinsatz – Aufgeheizte Stimmung

Symbolbild, Polizei, Absperrung © on Pixabay

MANNHEIM – Nach dem Tod eines Mannes am Marktplatz, steht die Polizei in Mannheim öffentlich in Twitter am Pranger und versucht sich gegen die teilweise aggressiv vorgebrachten Vorverurteilungen zur Wehr zu setzen.

Zunächst einmal gilt die Unschuldsvermutung für beide Polizisten. Aus diesem Vorfall eine Verallgemeinerung zu konstruieren ist nicht in Ordnung und dient nicht der Sache.

Dass die Mannheimer Polizei aktuell keine Auskunft geben darf, liegt auf der Hand. LKA BW und die Staatsanwaltschaft MA haben die Ermittlungen übernommen. Damit geht auch die Auskunftspflicht auf die beiden Behörden über.

Die Situation:

Es gab einen Polizeieinsatz in Mannheim am Marktplatz. Ein Mann aus dem ZI (Zentralinstitut f. seel. Gesundheit) wurde nach dem Verlassen am Marktplatz von seinem behandelnden Arzt festgestellt. Der Arzt verständigte die Polizei und bat um Unterstützung. Der Mann hat verschiedenen Berichten zufolge, das ZI gegen den Rat seines Arztes verlassen. Im Verlauf dieses Einsatzes wurde der Mann bewusstlos und verstarb später im Krankenhaus.

Das Video

Ein Video, welches kurz nach dem Polizei-Einsatz in den sozialen Netzwerken auftauchte, sorgt seit Tagen für erhitzte Stimmung. Es zeigt, wie einer der Polizisten den Mann hochreisst und der andere ihm zwei Schläge ins Gesicht ausführt, wovon ein Schlag mutmaßlich das Gesicht traf. Dazu würde auch das Verletzungsbild gegen Ende des Videos passen. Es sieht aus, als würde der Mann eine gebrochene Nase haben und stark bluten. Die Polizei sprach in einer ersten Meldung von heftiger Gegenwehr, so dass unmittelbarer Zwang angewendet werden musste.

Trotzallem gilt auch hier die Unschuldsvermutung. Es gilt das Obduktionsergebnis und die Stellungsnahmen der Behörden abzuwarten.

Die Polizei Mannheim im Fokus

Seit diesem Vorfall entlädt sich auf dem Twitter-Konto der Polizei Mannheim die ganze Wut und Hilflosigkeit der Bürger.

Die Menschen erwarten klare Aussagen über das was sie da im Video sehen. Da das LKA BW und die Staatsanwaltschaft Mannheim die Ermittlungen übernommen haben, darf die Polizei Mannheim keine Aussagen zum Tatgeschehen machen.
Das wollen viele der Twitterposter nicht einsehen.

Festgelegter Ablauf

Es gibt in solchen Fällen einen festgelegten Ablauf. Insofern müssen alle Menschen zunächst einmal die Untersuchungsergebnisse abwarten.
Behauptungen im Vorfeld und Vorverurteilungen bringen Niemandem etwas.

Es ist verständlich, dass angesichts der Bilder und Videos, die Menschen aufgebracht sind. Dennoch liegt es jetzt in der Hand der ermittelnden Behörden diesen Vorgang aufzuklären. Dass im Vorfeld behauptet wird, man wisse wie diese Untersuchung ausgehe, dient lediglich dem Anheizen der Stimmung.

Stimmung gegen die Polizei

Es wird seit Jahren Stimmung gegen die Polizei in Deutschland gemacht. Da kommen solche Bilder gerade recht. Dennoch ist es eben eine Tatsache, dass viele hunderttausend Polizisten und Polizistinnen einen einwandfreien Job machen. Und gerade dies, ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden.

Aus diesem Grund ist es hilfreich die Aufgeregtheit zu bremsen und die Ermittlungsergebnisse, Fakten abzuwarten. In einer emotionalisierten Umgebung, können keine objektiven Fakten übermittelt werden.

Nach Bekanntwerden des Ermittlungsergebnisses steht es jedem frei seine Zustimmung oder Kritik über Twitter den Behörden mitzuteilen.

Demos

Es bleibt zu hoffen, dass die angemeldeten Demos friedlich verlaufen werden. Hier ist jeder jeder Einzelne der Teilnehmer gefragt.