Professor Georg Manolikakes (Foto: TUK T. Koziel)

Kaiserslautern – Der Bewertungszeitraum für den Landeslehrpreis lag mitten in Pandemiezeiten, in denen der Kaiserslauterer Chemieprofessor Georg Manolikakes nur digital mit seinen Studierenden in Kontakt bleiben konnte.

Dabei ist es ihm gelungen, die Qualität seiner Lehre dank einem Mix aus verschiedenen Formaten auch virtuell unter Beweis zu stellen. So zählt er zu den insgesamt zehn Hochschullehrinnen und -lehrern, die heute Nachmittag vom Landesministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) für ihre individuelle und herausragende Lehrleistung ausgezeichnet worden sind. Der Lehrpreis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Manolikakes, der an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) eine Professur für organische Chemie innehat, ist bereit, beim Vermitteln von Wissen neue Wege zu gehen. Schon vor Auftreten der Corona-Pandemie hat er über den Einsatz von digitalen Formaten nachgedacht.

„Zum Beispiel macht es das Lernen und das Lehren flexibler, wenn ich Vorlesungen aufzeichne und meinen Studierenden im Nachgang zur Präsenzveranstaltung dauerhaft zur Verfügung stelle“,

sagt der Chemieprofessor.

Die Umstellung auf digitale Lehre im Sommersemester 2020, das den Anfang des Bewertungszeitraums für den Lehrpreis markierte, traf ihn somit – zumindest theoretisch – nicht unvorbereitet. Neben Vorlesungen spielen im Chemiestudium auch Übungen eine wichtige Rolle, um Kenntnisse zu chemischen Reaktionen und den zugrundeliegenden Reaktionsmechanismen zu vertiefen. Diese hat Manolikakes in die webbasierte Lernplattform OpenOLAT verlegt, wo es am Ende jeder Übung eine eingebaute Feedbackschleife gab. Um direkt mit den Studierenden in Kontakt zu bleiben, hat der Chemieprofessor zudem nach jedem Themenblock eine virtuelle Sprechstunde auf den Lehrplan gesetzt.

Dass er sich jetzt über den Lehrpreis freuen kann, verdankt er seinen Studierenden, die ihn über zwei Semester hinweg im Rahmen von insgesamt vier Lehrveranstaltungen bewertet haben. Auch seine Nominierung geht auf Studierende zurück – in dem Fall die Fachschaft Chemie an der TUK. Die 10.000 Euro, die der Chemieprofessor für den rheinland-pfälzischen Lehrpreis erhält, sollen insbesondere der weiteren Verbesserung der Lehre zugutekommen.

Manolikakes forscht und lehrt seit 2017 an der TUK. Seine wissenschaftliche Laufbahn gestartet hat er mit dem Chemiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), wo er nachfolgend auch promoviert hat. Forschungsstationen in Paris und Oxford rundeten seine Ausbildung ab. Nach einem Postdoc-Aufenthalt in den USA kehrte zunächst zurück an die LMU. Es schlossen sich Stationen an den Universitäten in Frankfurt, Göttingen und Heidelberg an, bis er dem Ruf an die TUK folgte.

Für seine Forschung und Lehre hat Manolikakes bereits zahlreiche Preise erhalten wie etwa 2016 den Otto-Röhm-Gedächtnispreis für herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen der organischen Chemie oder 2012 die Auszeichnung für exzellente Lehre an der Goethe-Universität Frankfurt.