Youngster Ben Kölsch mit starker Vorstellung (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Mit einem Schockmoment endete das Oberligaspiel zwischen der 2. Mannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg und der HF Illtal.

70 Sekunden vor Spielende beim Spielstand von 28:28 krachte der Illtaler Christoph Holz bei einem Sprungwurf in den abwehrbereiten TuS-Kapitän Patrick Schulze mit der Folge, dass Schulze unglücklich unterhalb des rechten Auges eine Platzwunde davontrug und stark blutend liegenblieb. Das Spiel war mehrere Minuten unterbrochen, bevor es auf Veranlassung der beiden Trainer durch die Unparteiischen abgebrochen wurde. Für Schulze endete der Abend glimpflich. Der „Cut“ wurde im Krankenhaus mit fünf Stichen genäht, weitere Verletzungen wurden nicht festgestellt. Glück im Unglück. Gute Besserung „Patti“.

TuS-Coach Sebastian Wächter hatte sich etwas einfallen lassen gegen die beiden stärksten Rückraumschützen der Liga. Timo Holstein deckte vorgezogen auf der „1“ und sollte die Laufwege von Christoph Holz und Max Mees unterbrechen. Das gelang bis zur 12. Minute recht gut, ehe Illtals Trainer Marcus Simowski reagierte und nach einem Team-Timeout den siebten Feldspieler brachte, was die TuS-Abwehr wieder zurück in die 6:0-Abwehr drängte. Bis dahin hatte der TuS nach dem 1:2 (4.) für die Gäste Oberwasser. Insbesondere Youngster Ben Kölsch, der für den kurzfristig ausgefallenen Jan Simgen die Spielmacherposition übernahm, zeigte sich extrem spielfreudig. Gleich im ersten Angriff zeigte der 17-jährige seine Klasse.

Nach Parade Benedict Haubeil, nahm er dessen Abwurf auf, prellte bis zur 9m-Linie und zog unvermittelt ab. Sein verdeckter Unterarmwurf schlug unhaltbar im Illtaler Tornetz ein. Klasse Aktion! Solche handballerischen Leckerbissen sollten an diesem Abend aber die Ausnahme bleiben. Es entwickelte sich ein fehlerbehaftetes Spiel. Beide Mannschaften verteidigten intensiv, die Torhüter konnten sich mehrfach auszeichnen, auch weil die Wurfauswahl der Schützen nicht optimal war. Auf Illtaler Seite zeigte sich nach Anfangsschwierigkeiten Max Mees sehr treffsicher. Er nutzte kurz vor der Pause eine schlampige Dansenberger Angriffsaktion, um zum 11:11-Pausenstand auszugleichen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ der TuS mehr und mehr den Spielfluss vermissen. Zu oft wurde mit der Brechstange das Kreisanspiel gesucht, obwohl die Illtaler Abwehr die Räume im Zentrum geschickt zustellten. Die Folge: Ballverluste, so dass sich die Gäste nach und nach einen Vorsprung erarbeiten konnten. Nach dem 13:13 (35.) durch Niklas Jung dauerte es bis zur 54. Spielminute, ehe der TuS beim 25:25 wieder ausgleichen konnte. Jetzt schien es so, als ob den Saarländern, die krankheitsbedingt mit einem kleinen Kader antreten mussten, die Körner ausgingen. Timo Holstein traf zwei Mal zur Führung, 27:26 (57.) und 28:27 (58.), doch die HF Illtal glich jedes Mal postwendend wieder aus. So kam es in der 59. Spielminute beim Spielstand von 28:28 zu eingangs geschilderter Szene und dem vorzeitigen Spielende. Unter dem Strich ein gerechtes Ergebnis mit dem beide Mannschaften leben können. Das Torjägerduell entschied Max Mees mit 13 Treffern zu seinen Gunsten, während Timo Holstein neun Mal traf.

TuS-Trainer Sebastian Wächter hatte nach dem Schlusspfiff gemischte Gefühle:

„Grundsätzlich haben wir in der Abwehr vieles richtig gemacht inkl. Einem gut aufgelegten Benedict Haubeil im Tor. Dass man Spieler wie Holz und Mees nicht komplett ausschalten kann bei deren handballerischen Qualitäten ist klar. Leider haben wir im Angriff zahlreiche untypische Fehler gemacht. Ganz oft falsches Entscheidungsverhalten und schlechte Wurfauswahl. In der 2. Halbzeit habe ich aber auch eine TuS-Mannschaft gesehen, die nie aufgesteckt hat, trotz Rückstand, und immer weiterkämpfte. Youngster Ben Kölsch hat ein richtig gutes Spiel auf der Spielmacherposition gemacht mit permanenter Torgefahr und guter Übersicht.“

TuS 04 KL-Dansenberg 2

Benedict Haubeil und Paul Rutz (im Tor), Max Dettinger, Frederik Bohm (1), Tobias Wächter, Marco Holstein (7), Patrick Schulze (1), Jannik Grunau, Niklas Jung (4), Ben Kölsch (5), Frederik Willger (1), Philipp Becker, Timo Holstein (9/4), Tobias Kurz. – Trainer: Sebastian Wächter.

HF Illtal

Tobias Krumm und Moritz Giebel (im Tor), Alexander Herzig (3), Max Laier, Christoph Holz (4/1), Max Mees (13/2), Joshua Wolf (1), Marius Merziger (5), Enrico Sperker, Johannes Zeyer (2). – Trainer: Marcus Simowski.

Schiedsrichter: Stephan Frank/Hendrik Balagny (HV Vallendar/TV 1861 Bad Ems)
Zuschauer: 60
Siebenmeter: 4/4 : 3/5
Zeitstrafen: 2 : 1
Der Spielfilm: 1:2, 5:2, 7:9, 11:9, 11:11 (Halbzeit), 13:15, 18:21, 23:25, 28:27, 28:28