Beweidungsprojekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen

Biotoppflege mit Ziegen und Zwergzebus

Betätigen sich als Landschaftspfleger: Ziegen halten Wiesen um Lindenberg offen

Lindenberg – „Nur eine abwechslungsreiche, lichtdurchflutete Landschaft aus Wald, Wiesen, Streuobstbäumen und offenen Talauen ist eine attraktive Landschaft“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Eröffnung eines neuen Beweidungsprojekts des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen in Lindenberg bei Neustadt.

Ziegen und Zwergzebus sollen künftig die Wiesen rund um den Ort bei Neusadt offenhalten und zudem Kinder erfreuen, die sich auf dem nahegelegenen Waldspielplatz tummeln. „Damit wird auch die Idee einer Begegnungsstätte zwischen Kind und Tier verwirklicht“, so Wieder. Eingebettet sei das Vorhaben in das Gesamtkonzept des Biosphärenreservats, Offenlandbiotope und Streuobstflächen ökologisch zu bewirtschaften, um die Artenvielfalt zu erhalten. Auch biete das Projekt, bei dem vier Hektar Land gepflegt werden, interessante Verknüpfungspunkte zwischen Naturschutz, nachhaltigem Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Regionalvermarktung.

Insgesamt gebe es im Pfälzerwald 120 Quadratkilometer Grünland, wovon gut zehn Prozent bereits verbuscht sei, informiert Wieder. Diese Flächen sollen aber laut Expertenmeinung  offene Wiesen und Weiden sein, um Tiere zu schützen, die häufig auf der  „Roten Liste“ stünden, wie beispielsweise seltene Vögel und Heuschrecken, da sie an Offenlandbiotope gebunden seien. Durch die Beweidung entstehe rund um die Ortslage eine attraktive Kulturlandschaft mit einer hohen Artenvielfalt, die dauerhaft gepflegt werde. Wieder dankte der Beweiderin Daniela Kurz, dass sie sich mit ihren Tieren an dem Projekt beteilige, sowie dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium für seine Förderung. Wie wichtig das Projekt für Lindenberg ist, erläuterte Ortsbürgermeister Reiner Koch: „Wir wollen damit das Ortsbild attraktiver gestalten und außerdem die Wildschweineplage im Ort in den Griff bekommen.“ Eine Bejagung der Tiere sei in der offenen Landschaft nämlich besser möglich.